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[Medusa]

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Nach einem kurzen Scanvorgang erkannte Little Spider wessen Verletzungen von den Ochsen am gravierensten waren und ging daher auch zielstrebig auf Nery zu. Prompt zerteilte sich der kleine Krabbler in drei kleinere Drohnen, aus denen er halt bestand. Danach traten die Drohnen an Nerys größte Wunde heran und untersuchten diese nun genauer, um schnell einen Plan festzulegen, wie sie die Verletzung verschließen sollten. Anschließend holte einer der Maschinchen eine Flasche mit einem starken Mittel für örtliche Betäubungen.

+ Wir werden dir ersteinmal eine Betäubung geben, damit der Schmerz nachlässt. Dann können wir die Wunde Stück für Stück zulasern. Es ist weitaus besser, als mit Nadel und Faden oder mit Klammern zu arbeiten, weil dadurch nichts im Körper zurück bleibt und das zugeschweißte Fleisch kann ungehindert wieder in seinen normalen Zustand wachsen, während die Wunde ausheilt. +, erklärte die sprechende Drohne dem Ochsen, sah dabei zu ihm auf, während die andere hinter ihr freudig piepste und hopste.

Wenig später kam auch schon die dritte wieder mit dem Betäubungsmittel zurück, worauf die Flasche geöffnet und eine Art Injektionsspritze mit einem der Beinchen aufgefüllt wurde. Schließlich krabbelte eine der Drohne zur Nerys Wunde, injizierte das Schmerzmittel, worauf dann die drei warteten, bis die Wirkung eintrat.

[Tupolew TU-154]

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Der Bison hob nur kurz den Kopf, bevor er ihn wieder sinken ließ. Er fühlte sich einfach mies und als Little Spider ihm das Mittel verabreichte, dauerte es nicht lange, bis er zur Seite kippte und die Zunge heraushängen ließ. Nun war er im Reich der Träume und die Drohne konnte endlich mit der Behandlung beginnen.

Allen jedenfalls schaute gespannt zu, wurde nach einer Weile jedoch unruhig und rutschte ungeduldig hin und her. Es dauerte ihr einfach zu lange, so entschloss sie sich selbst mitzuhelfen. Auf ihren Wink hin brachten Zimbel und Tamburin Verbände, verschiedene Flaschen mit Medikamenten und Operationsbestecke herbei und setzten es auf ihrer Liege ab. Danach winkte sie die beiden verletzten Pferde Freya und Morgan zu sich. Der schwarze Jährling hatte einen quer über den Rumpf verlaufenden Streifschuss, den die Hunterin nun zu desinfizieren begann. Benguela tat selbiges mit Freya, die ebenfalls einen Streifschuss hatte, jedoch kleiner und eher am Rücken.
Nachdem Allen mit der Desinfektion der Wunden fertig war, begann sie diese zu nähen, was ziemlich anstrengend mit nur einer Hand war, aber schließlich doch klappte. Nachdem Morgans Wunde genäht war, kam auch Freya dran, danach legte sie Kühlpads auf die Hämatome einiger anderer Pferde.

Benguela betrachtete derweile Allen und dachte nach, ob man sie nicht auch auf die Art behandeln konnte, doch schnell wurde klar, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit war. Der Hunterin fehlte an etlichen Stellen die Haut, der Rest war eine schmierig grüne Masse, die sehr schmerzempfindlich war. Die Pandorafrau bemerkte die Blicke der Overostute und überlegte nun auch, ob sie sich auch behandeln lassen sollte. Mehr als eine Desinfizierung der Wunden war ohnehin nicht drin.
Plötzlich vernahm sie ein Geräusch, worauf auch einige der Pferde hochschreckten.

>Irgendwas kommt hierher.<

Natürlich hatten sie auch diesmal wieder an eine Wache gedacht, einige standen an den Fenstern, andere waren draußen, diese kamen nun aufgeregt hineingestürmt und wieherten laut.

Da kommt wirklich was her, wir müssen schnellstens hier weg.

Übersetzte Hocico, dann begann plötzlich das Licht zu flackern, bis es schließlich ausfiel. Allen wusste sofort, was geschehen war.

>Der Strom ist weg.<

Für die Hunterin war die Sache damit klar, die Feinde kamen und wollten sie holen. Sie begann zu zittern.

>Wir hätten nie hier hineingehen sollen, das ist sicher eine Falle.<

Sie sprang von ihrer Liege herunter, worauf sie natürlich gleich in die Knie ging und sich nicht auf den Beinen halten konnte, doch Hocico fing sie noch rechtzeitig auf und hob sie zusammen mit einigen anderen auf Walker, auf dem sie sich doch am sichersten fühlte. Luraton trat nun auf sie zu und sah sie mit strengem Blick an.

>Du und die Pferde, ihr flieht am besten, mein Trupp und ich bleiben hier, lassen uns heilen und halten euch dann den Rücken frei.<

Allen zögerte noch, denn der Moschusochse war auch ein Pandora und damit das erste Opfer. Das seltsame Lächeln um Luratons Maul herum zeigte jedoch, dass er anders darüber dachte.

>Egal was auch kommt, wir Pandoras helfen uns gegenseitig. Du hast noch was zu erledigen, ich hingegen brenne darauf wieder ein paar Noddies in den Hintern zu treten. Dann kann ich auch gleich Rache für die Untaten an dir nehmen.<

Allen sah nun, dass der Ochse es ernst meinte und sich auch nicht umstimmen lassen würde. Wenn sie es recht überlegte, hatte er sogar recht, Pandoras kannten nichts als den Kampf und der war auch nötig, um zu leben und sich das Existenzrecht, welches ihnen von so vielen verwehrt wurde, zu bewahren.

>Okay, dann los.<

Sie war nun gespannt, das Little Spider darüber dachte, ob der lieber bei den Ochsen blieb, mit ihr kam oder sich aufteilte und beides tat.

[Medusa]

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Little Spider erkannte die Aufbruchstimmung der Pferde und der Hunterin, aber er wollte gerade damit anfangen den Bison zu behandeln. Da Allen ihn aber gespannt ansah, ergab sich nun ein gewissen Zwist im Prozessor der kleinen Drohne.

+ Was soll ich tun? Nery behandeln, oder dir folgen? Beides kann ich nicht, da meine Segmente voneinander abhängig sind. +, meinte die Drohne mit fragenden Blicken zur Pandorafrau.

Es war geradezu ein Konflikt der Prioritäten. Little Spider wurde von Deto beauftragt, um die Hunterin zu betreuen, die sich nun so langsam für das kleine Maschinchen zu einer Mutterfigur entwickelt hatte, während Deto der Vater war. Somit hatte sie eigentlich die höchste Priorität, aber Litte Spider konnte Nery nicht einfach betäubt liegen lassen, denn das wäre sein sicheres Ende, zumal er noch versorgt werden musste. Die Drohne wandte ihren Blick zu Luraton, der quasi eine Art Anführer der Bisonpandoras war. Wie dachte er wohl?

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Allen erkannte den inneren Zwist der Drohne und auch, dass sie dreigeteilt immer noch eine Einheit war, also nur zusammen ein Wesen herauskam. Das aktzeptierte sie natürlich und überlegte, wie man eine gute Lösung für alle finden konnte. Sie musste hier schnell weg, aber Little Spider würde gerne bei ihr bleiben, doch den verletzten Bison konnten sie auch nicht allein lassen.

>Wir können ja die Behandlung noch abwarten, danach aber schnell los.<

Luraton nickte, jedoch fand er, dass die Hunterin sich dann beeilen müsste. Er wusste, dass man hauptsächlich hinter ihr her war und sie gefangennehmen wollte, während für ihn sich keiner interessierte.
Kurz schwiegen alle, dann trat Hocico nach vorne, dem noch etwas besseres eigefallen war.

Wir können es aber auch wie folgt machen. Allen und die anderen laufen schon mal voraus, während little Spider hierbleibt und die Verletzen versorgt. Ich bleibe ebenfalls hier und wenn Little fertig ist, folge ich euch.

Er war einer der schnellsten der Pferde, wenn die anderen und Allen dann noch im Schritt liefen, werde es für ihn kein Problem sein sie wieder einzuholen. Nur wie werden die anderen darauf reagieren? Allen jedenfalls fand die Idee schon mal gut.

[Medusa]

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Der Vorschlag Hocicos stieß bei Little Spider auf Anklang, da es für die Drohne ein guter Kompromiss zu seien schien. Somit fühlte sich der kleine Krabbler beachtet und als wichtiger Teil der Gruppe.

+ In Ordnung, Hocico. Dein Vorschlag ist gut und wir machen es so. Ich werde sofort mit der Behandlung beginnen und dann folgen wir beide dem Rest der Herde. +, meinte der Krabbler zu dem Pferd aufblickend, worauf die beiden anderen Drohnen freudig piepsend hüpften.

Doch sofort gab es einen Punkt, den Little Spider noch unbedingt der Pandorafrau gegenüber ansprechen wollte, bevor sie ihre Reise ins Ungewisse fortsetzte. Mit seinen relativ großen und leuchtenden Augen sah der Krabbler zur Hunterin auf ihrem hohen Ross auf.

+ Allen, da Deto als Schöpfer mein Vater ist, würdest du vielleicht meine Mutter sein? +, fragte sie sie noch und wollte diese Sache noch klären, bevor sie von dannen ritt und Little Spider Nery behandelte.

Es schien durch Little Spiders Frage so, als würde sich um die Hunterin eine neue Familie aufbauen, die sie einst durch Medusa in Deutschland verloren hatte. Aber wie würde Allen darüber denken und, vor allem, wie würde sie mit den Gedanken umgehen?

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Nun schien alles geklärt zu sein, wie nun weiter fortgefahren wurde und jeder war mit dem Vorschlag des Schecken einverstanden. Little Spider hatte dabei auch die Bestätigung, dass sie Teil der Gruppe und damit voll aktzeptiert war.
Gerade wollte die Herde sich zum Aufbruch bereit machen, als sie noch etws mitteilen wollte. Allen und auch die Pferde schauten sie dabei gespannt an und wurden noch erstaunter, als der Krabbler fragte, ob Allen ihre Mutter sein würde.
Die Hunterin durchschaute anfangs nicht den Zweck der Frage und nickte daher zustimmend, denn die Pflege eines kleinen Maschinchens war doch etwas anderes, als selbst eine Mutter zu haben.

>Klar, liebend gerne.<

Gab sie daher zur Antwort, doch dann begann sie zu grübeln. Sie hatte neue Freunde, doch nichts auf der Welt konnte die Bitterkeit in ihrem Herzen tilgen, solange die Verursacherin des Leides noch lebte, genausowenig wie nichts ihre alte Familie ersetzen konnte. Traurig ließ sie den Kopf hängen und schwieg, worauf bei Starbug die Alarmglocken schrillten.

Wir gehen schon mal, macht euer Ding.

Dabei schob er mit seinem Kopf Allens Pferd nach vorne, Spot trat an die Spitze und dann setzte sich die Herde in Bewegung, langsam im Schritt.
Allen war dabei in Grübelein versunken, kam jedoch nicht darauf, dass die Worte der Drohne eine deutliche Andeutung dafür waren, dass Deto sich noch immer für sie interessierte.

Für die Feinde gab es nun mehrere Pandorasignale, was sie durchaus verwirren konnte, doch noch war keiner anwesend. Hocico hielt dennoch Augen und Ohren offen, achtete dabei auf die leisesten Geräusche.

Kannst weitermachen und dabei ruhig auch was erzählen, wenn du magst.

[Medusa]

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Little Spider bemerkte sofort das bedrückte Gesicht der Hunterin. An was sie nun gerade dachte? War sein Vorschlag etwa nicht so gut? Als die Herde dann mit der Pandorafrau von dannen zog, verwarf die Drohne die Gedanken darüber ersteinmal und konzentrierte sich nun auf die anstehende Behandlung von Nerys Wunden.

+ Ich werde nun loslegen. Ich hoffe wir werden nicht zufällig vom Feind überrascht. +, meinte das kleine Maschinchen.

Dann jedoch krabbelten beiden Drohnen, koordiniert von dem sprechenden Krabbler, zur ersten großen Wunde an der Seite des Bisons, wo sie ihre sechsten bis achten Beinchen ausklappten, wobei die achten mit einem feinen Laser versehen waren. Nun klemmten sie mit drei ihrer zusätzlichen Beinchen das durchtrennte Gewebe im tiefsten inneren der Wunde zusammen, worauf sie dann mit dem Laser das Geweb vorsichtig zusammen schweißten, sodas die Wunde geschlossen wurde. Vor allem die Blutgefäße wurden so wieder geflickt. Langsam arbeiteten sich Little Spiders Segmente vom tiefsten innern nach außen zur Haut, flickten auf ihren Weg nicht nur Blutgefäße zusammen, sondern verpassten auch Muskeln und Sehnen eine akribisch genau angesetzte Schweißnaht, bis sie schließlich das von der Haut wieder dransetzten, was noch nicht abgerissen war. Nach rund 30 Minuten waren sie soweit fertig mit der ersten Wunde und konnten sich nun um eine weitere des Bisons kümmern, während das sprechende Segment mit seinen ausgeklappten Minisatellitenschüsseln den Zustand des Bisons prüfte, besser gesagt scannte.

[Tupolew TU-154]

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Hocico bemerkte Little Spiders Gefühlsregung. Irgendwas musste ihr gerade durch den Kopf gehen, sicherlich über Allen. Pferde spürten sowas sehr schnell.
Jetzt wurde es ernst und die OP an Nery begann, der einen direkten Treffer an der Seite hatte. Zuerst musste die Drohne die Wunde weiter öffnen und säubern, also sämtliche Splitter entfernen und das Blut absaugen. Danach musste sie die Weichteile flicken, danach Sehnen und Gefäße, was als Zuschauer regelrecht einfach aussah, aber mitnichten so war, besonders wenn man nicht über eine solche Feinmotorik verfügte.
Gespannt sah Hocico dem zu und fragte sich, ob Allen sich das auch gefallen lassen würde, zumal es bei ihr um einiges komplizierte war, beispielsweise war da nichts mit Haut zusammenziehen, da es keine mehr gab. Sicher hatte sie einfach nur Angst davor, aber ihm würde es sicher ähnlich ergehen.
Als Little Spider mit der Haut fertig war, sah man nichts mehr von der Wunde, nur noch eine rötliche und schwache Naht, besser als jede von Menschenhand durchgeführte Operation. Jetzt konnte er auch wieder wagen etwas zu sagen.

Das sieht gut aus, man sieht fast nichts mehr. Aber was anderes, du hast vorhin sicher an Allen gedacht, oder?

Die Herde kam gut voran und ließen die Anlagen immer weiter hinter sich, doch noch immer befanden sie sich im Yellowstone, und kurz darauf erinnerte sie auch ein Erdbeben wieder daran.
Benguela hatte sich neben Allen gesellt und sah zu ihr auf.

>Ich hab gehört was Spider zu dir gesagt hatte, also du als Mutter und so ein Deto als Vater. Wer ist dieser Deto denn?<

Allen schwieg noch, denn sie überlegte, wie sie es der Overostute am besten erklären konnte.

[Medusa]

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Natürlich hatte Little Spider vorher die Wunde gesäubert, bevor er mit der Behandlung begann, hat den ganzen Dreck und Blut rausgewaschen, genau so wie die Geschosse entfernt usw. Die Wunde war nun weitestgehend verschlossen und man erkannte nur noch eine rote Naht, die die Drohnen auch gleich mit einer kühlenden Kompresse und Verband einwickelten.

+ Es ist besser, er schon sich noch eine Weile, damit die Wunde optimal heilgen kann. +, meinte die sprechende Drohne, als sie auf Luraton zuging und zu ihm aufsah.

Sogleich bekam das kleine Maschinchen auch ein Lob von Hocico, weshalb die beiden anderen Krabbler wieder freudig piepsten und hüpften. Little Spider drückte damit seine Freude aus. Doch sofort brachte er eine Frage an, die sich um die Pandorafrau drehte.

+ Ja, das habe ich. Sie wirkte bedrückt oder nachdenklich. Habe ich etwa was falsches gesagt? Ich wollte doch nur, dass sie wieder eine komplette Familie hat, mit meinem Vater zusammen. Ich mag sie sehr. +, sagte das kleine Dröhnchen seufzend, da es sich nicht vorstellen konnte, was der Hunterin gerade durch den Kopf ging.

[Tupolew TU-154]

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Little Spider machte ihren Job sehr gut, Nerys Verletzungen sahen wieder sehr gut aus. Auch Luraton war sehr dankbar darüber und stupste die Drohne sanft an.

>Gut gemacht, danke sehr. Ich werde dafür sorgen, dass er sich schont.<

Danach kam das Thema Allen, worauf Hocico auf die Fragen der Drohne antwortete.

Sie wirkt nicht nur bedrückt, sie ist es auch. Du darfst bei ihr nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, sondern immer im Hinterkopf behalten, was ihr alles bereits widerfuhr.

Allen und die Herde liefen nun weiter, wobei der Hunterin immer noch einiges durch den Kopf ging. Sie mochte die kleine Drohne, sie sah in ihr fast den Anfang der Maschinen, denn so ähnlich begann es einst auch bei den Pandoras. Doch diese Vorstellung erschauderte sie, sowas konnte sie sich absolut nicht mehr denken, Pandoras als Sklaven der Menschen und ihrer Verbündeten. Doch das war genau das, was viele noch immer erwarteten und es damit zu einem Kriegsgrund wurde, denn die Maschinenwesen wiederrum ordneten sich nicht unter, einfach weil es keinen Grund dazu gab. Sie waren selbstständige Wesen, die denken, fühlen und sich selbst reproduzieren konnten, also alles, was ein Lebewesen ausmachte und als solche sahen sie sich auch.
Benguela bemerkte das Mienenspiel der Hunterin und wusste genau, an was diese dachte.

>Ich kenne das auch, uns Tieren geht es doch genauso, auch wir müssen tun, was diese selbstherrlichen Zweibeiner wollen, die meinen jeden einzelnen Tag und jeden einzelnen Schritt in unserem Leben bestimmen zu dürfen. Daher müssen Tiere und Pandoras zusammenhalten. Doch nun erzähl, wer ist dieser Deto?<

Jetzt also war es soweit, jetzt musste Allen von ihm berichten.

>Deto ist ein Mensch, ein normaler Mensch, der wie alle anderen auch gegen uns kämpfte, zusammen mit den Bitchknights. In die Oberbuschhexe verliebte er sich, meint aber auch etwas von mir zu wollen und uns Pandoras zu helfen. Einerseits kann ich ihn nicht wirklich vergessen, andererseits weiß ich nicht, ob er es wirklich ernst meint oder uns nur verarschen will. Immerhin hatte er mich an diese Medusa ausgeliefert und zog es vor mit ihr zu gehen, daraufhin wurde ich an die Noddies und Langhalsviecher ausgeliefert, die mich ewig lange folterten. Dann kam Deto mehrmals in mein Gefängnis, immer in Begleitung dieser Hexe. Ich glaube die wollten mich nur demütigen, denn befreit hatte mich dann jemand anderes, diese eine Generälin. Ich würde mich gerne bei ihr bedanken.<

Benguela hörte aufmerksam zu und dachte nach.

>Also wenn du mich fragst, ist das schwacher Charakter. Mag ja sein, dass er es gut meinte, aber er lässt sich zu sehr von diesen Hexenviechern beeinflussen und tut was sie wollen. Dafür gibts nur eine Lösung. Wir müssen diese Biester killen und ihn aus ihrer Gewalt befreien.
Zu dieser Alexander. Der Name kommt mir bekannt vor, ja genau, ich kenne sie und würde ihren Geruch unter tausenden wiederfinden. Sie hat ein gutes Herz, auch wenn sie nach außen hin kalt und arrogant wirkt.<

Allen dachte nun nach, ob sie wirklich Deto befreien wollte oder ihn einfach seinem Schicksal überließ. Es fiel ihr sehr schwer zu glauben, dass er beeinflusst war, doch wenn sie genau nachdachte, konnte das sogar hinhauen.
Wieder gab es mehrere Erdbeben, doch da reagierte keiner mehr drauf. Allen hoffte nur, dass der Vulkan tatsächlich einmal ausbrach, am besten, wenn sie
in der Waldfestung war.
Sie zogen weiter und hatten alsbald die Caldera verlassen. Wälder und Wiesen schlossen sich an und langsam begann es dunstig zu werden, auch frischte der Wind auf. Man merkte, dass es bald Herbst wurde.

[Medusa]

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Allens Erzählung über Deto hatte mittendrin noch ein paar Lücken, denn wenn er Medusa so sehr liebte, warum hatte er dann schon zwei mal unter Einsatz seines Lebens versucht sie zu befreien und sich sogar einmal gegen die Witchknight gestellt? Der erste Versuch war in der Kanalisation unter New York, wo der Junge mit seinem Kampfanzug gegen Medusa gekämpft hatte, aber verlor. Schließlich hatte er eingesehen, dass man sie nicht aus New York hätte holen können, selbst Medusa konnte dies nicht, denn die Hunterin hasste die Anführerin der Witchknights so sehr, dass sie in Asgard sofort verbannt werden würde. Detos zweiter Versuch war in Nevada, wo er Tidalwave klar machen wollte, dass eine Artgenossin gefangen war, wobei er bisher noch nicht wusste, dass der Pandorakoloss eine Fälschung war. Welche Dienste er gerade für die Pandoras in der Waldfestung leistete, durfte man nicht unterschätzen, denn er könnte vielleicht die letzte Hoffnung auf einen dauerhaften Waffenstillstand, wenn nicht sogar für Frieden zwischen den Waldwesen und den Maschinen sein.

Derweilen wurde Little Spider nun klar, dass er etwas vorsichtiger sein musste, wodurch er auch seiner Verantwortung als hineingewachsenes Familienmitglied bewusst wurde.

+ Was machen wir nun? +, fragte die Drohne.

Einerseits gab es noch weitere Verletzte, die aber weitaus weniger mit ihren Wunden zu kämpfen hatten, als Nery zuvor. Andererseits wollte das kleine Maschinchen auch schnellstmöglich zu Allen wieder aufschließen, dabei nach einigen Geräten ausschau halten, um sie vielleicht für den Bau von Störsendern zu nutzen, wodurch das Pandorasignal der Hunterin und ihrer Herde abgeschwächt werden, oder gar ganz verdeckt werden konnte.

[Tupolew TU-154]

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Sicher hatte Allens Erzählung einige Lücken, auch weil sie unterbewußt einiges zurückgestellt hatte. Die Sache mit Tidalwave fasste sie anders auf, dass er nicht echt war, wusste die Hunterin sofort, doch hatte sie bisher noch keine Gelegenheit es zu berichten. Dazu rettete Deto da nicht Allen, sondern zog es vor Medusa zu retten, während die Hunterin nur knapp dem Tode entrann.
Ohne Alexanders Eingreifen läge sie wohl schon längst auf dem Seziertisch der Diploducas.
Detos Aktion in New York stand da völlig im Schatten, einmal hatte er sich gegen Medusa gestellt, während er mindestens fünfmal auf ihrer Seite stand.
Fluchtmöglichkeiten gab es genug, es musste nicht erst Asgard sein. Schließlich beherrschten die Wichtknights auch andere starke Dinge, die Geisterwelt war eine davon.
Aber sie waren da wie die Menschen: Im Erfinden von Tötungsmitteln spitze, aber wenn es darum geht andere zu retten, schwächelten sie.
Allens neue Freunde waren mehr oder weniger einfache Pferde und ihnen gelang es bisher vor den Häschern der Diploducas zu fliehen und sogar einen ihrer mächtigsten Waffen vorübergehend lahmzulegen.
Kein Wunder, wenn die Hunterin nichts auf New York setzte, es wurde von ihr ja kaum wahrgenommen und ging zwischen all den anderen Aktionen regelrecht unter. Man konnte es sich ja ausmalen, was man von fünf Schlägen und einmal umarmen eher in Erinnerung behielt.
Was nun aktuell in der Waldfestung geschah, davon hatte keiner hier eine Ahnung, woher denn auch. Doch bald kam auch das ans Licht.

Allen ließ sich Benguelas Worte nochmals durch den Kopf gehen und kam zu dem Entschluss, dass sie recht hatte. Man musste Deto aus den Klauen der Hexen befreien.
Die Herde zog immer weiter nördlich, zwischen ihnen und der Waldfestung sollten kaum bis keine Hindernisse mehr auftauchen. Der Yellowstone lag fast hinter ihnen, jetzt durchquerten sie einen riesigen Wald, dessen Bäume in den schönsten Gelb und Rottönen leuchteten. Es war der Indian Summer, wie er hier genannt wurde, der Beginn des Herbstes und eines damit verbundenen Farbenspiels der Bäume. Allen war fasziniert, wann hatte sie das letzte Mal Gelegenheit die Schönheit der Natur zu bewundern?

Als Little Spider fragte was jetzt anstand, legte Hocico den Kopf schief und auch Luraton sah ihn eindringlich an.

>Wolltest du die anderen nicht auch behandeln? Schließlich wollen wir euch dann den Rücken freihalten.<

Mach dir nicht allzuviele Sorgen, ich werde die Herde schnell wieder eingeholt haben.

[Medusa]

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Hocicos Worte beruhigten das Gemüt der kleinen Drohne und sie konzentrierte sich wieder auf das wesentliche, nämlich der Behandlung der übrigen Verletzten.

+ In Ordnung, ich werde mich sofort an die Arbeit machen! +, meinte Little Spider und gab nun dem nächsten Ochsen eine Injektion, die für eine starke, örtliche Betäubung sorgen sollte.

Mehrmals testete die Drohne vorsichtig, ob das Schmerzempfinden beim Patienten schon verschwunden war, um dann die Wunde genau so zu versorgen, wie bei Nery.

[Tupolew TU-154]

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Die anderen Ochsen, Maolo, Baldur und Janus, lagen nun ebenfalls bereit, damit Little Spider sie untersuchen konnte. Janus hatte einen Streifschuss, die beiden anderen einige Splittertreffer, ihre Verletzungen waren insgesamt leichter als die bei Nery, dennoch sollten auch sie behandelt werden, denn Luratons Truppe sollte den bestmöglichsten Zustand haben.
Jetzt war Baldur dran, und während er auf seine Betäubung wartete, ging Hocico einiges durch den Kopf.

Hast du schon überlegt, wie du Allen behandeln kannst?

Er wusste, sie hatte die schwersten Verletzungen überhaupt, doch verstand er auch, wieso sie sich ungern helfen ließ.
Langsam zeigte die Narkose bei Baldur ihre Wirkung und die Drohne konnte mit der Behandlung beginnen.

Allen konnte sich absolut nicht sattsehen an der Schönheit der Natur. Sie winkte sogar langsamer zu gehen, damit sie den Anblick in vollen Zügen genießen und die würzige Herbstluft einatmen konnte.
Wer solange gefangen war und nur die kahlen Böden der Zellen kannte, nutzte nunmal jede Gelegenheit aus.
Benguela bemerkte Allens Reaktionen und wusste, was die Hunterin gerade dachte, bei ihr war es ähnlich. Auch sie, zumindest ein Teil von ihr, war ebenfalls Gefangene gewesen.

>Keine Sorge, Allen, die werden uns nie wieder zu etwas zwingen, das schwöre ich.<

Starbug nickte, worauf Allens Gesicht sich aufhellte.

So ist es, jeder der einem von uns etwas antun will, bekommt es mit allen zu tun.

[Medusa]

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Das sprechende Modul von Little Spider antwortete auf Hocicos Frage, während die anderen beiden sich um Baldurs Wunde kümmerten, indem sie als erstes das angesammelte Blut entfernten und dabei auch die Splitter aus dem Fleisch zogen.

+ Ich habe noch keine genauere Vorstellung, wie ich es bewerkstelligen soll, wenn sie sich so gegen eine Behandlung sträubt. Ich habe aber vor es so ähnlich wie bei Luratons Leuten zu machen. +, meinte der kleine Krabbler zu Hocico aufschauend.

Doch sollte es für die Pandorafrau und ihre Freunde noch sehr schwer bekommen, denn ein mächtiger Feind stampfte durch Yellowstone. Es war der Walker 4, unter dem direkten Befehlen von General Ikx. Er hatte sich die ganze durch die Landschaft gekämpft, während die Hunterin und ihre Herde gerastet hatten, wodurch ihr Vorsprung zu dem Koloss auf ein Minimum von wenigen Kilometern sank.