Erstes Album unter CC-Lizenz mit Segen einer Verwertungsgesellschaft
Gestern ist das erste Musikalbum unter einer Creative-Commons-Lizenz erschienen, dessen kommerzielle Rechte von einer Verwertungsgesellschaft verwaltet werden. "Small Arm of Sea" von der dänischen Klangkünstlerin Tone kann sowohl als CD/DVD-Kombi oder Schallplatte im Laden gekauft wie auch in Form von MP3-Tracks kostenlos aus dem Netz geladen werden.
Bisher war die Wahl für Musiker in der Regel einfach: Entweder man bot die eigene Musik unter einer Creative-Commons-Lizenz an oder man konnte Mitglied einer Verwertungsgesellschaft werden, die die Rechte an der Musik exklusiv verwaltet. Beides zusammen war ausgeschlossen, weil die Verwertungsgesellschaften – in Deutschland die GEMA – sich weigerten, CC-Lizenzen für Teile des von ihnen verwalteten Repertoires zu vergeben. Auch war es nicht möglich, nur Rechte an einem Teil der eigenen Musik an eine Verwertungsgesellschaft abzutreten. Diese forderten immer die Abtretung der Rechte an allen selbst geschaffenen Werken.
Für die Musiker hatte das zur Folge, dass ihnen die Einnahmen aus der Ausschüttung der von den Verwertungsgesellschaften eingesammelten Lizenzgebühren und Geräteabgaben entgingen, wenn sie Musik unter einer CC-Lizenz anbieten wollten. Diese mangelnde Flexibilität der Verwertungsgesellschaften war in jüngerer Vergangenheit immer wieder von Musikern kritisiert worden.
Die dänische Verwertungsgesellschaft KODA hat nun einen ersten Schritt unternommen, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Musiker entgegenzukommen. Tones Album "Small Arm of Sea" ist unter einer BY-NC-ND-Lizenz erschienen. Zugleich wird Tone von KODA an den Einnahmen aus der kommerziellen Zweitverwertung ihrer Musik beteiligt werden.
Die nicht kommerzielle Verbreitung ihrer Musik garantiert Tone im besten Fall kostenlose Werbung. Die Beteiligung an den Ausschüttungen der KODA beendet zumindest im Fall von Tone eine offensichtliche Ungerechtigkeit. In Dänemark wie in anderen Ländern wird von den Verwertungsgesellschaften auf leere Datenträger und Aufzeichnungsgeräte eine Kopierabgabe erhoben. Diese wird damit begründet, dass die Datenträger und Aufzeichnungsgeräte dazu genutzt werden können, urheberrechtliche Werke zu vervielfältigen.
Einnahmen aus der Kopierabgabe werden aber ausschließlich an die Mitglieder der Verwertungsgesellschaften ausgeschüttet. Kreative, die ihre Werke unter einer CC-Lizenz verbreiten, sehen von der Kopierabgabe keinen Cent, selbst wenn ihre Werke auf CD oder DVD gebrannt werden. Indirekt subventionieren damit die Kreativen, die nicht Mitglieder einer Verwertungsgesellschaft sind, diejenigen in der Verwertungsgesellschaft.
Je mehr CC-Werke in Umlauf sind und auf Datenträgern (mit Kopierabgabe) vervielfältigt werden, desto höher fallen die indirekten Subventionen aus. Dieser Umstand trägt auf Dauer nicht nur zur Frustration der CC-Anhänger bei, sondern gefährdet auch die Legitimität einer Kopierabgabe. So gesehen handelt KODA nicht nur im Interesse von Tone und ihren Fans, sondern auch im Interesse aller anderen Musiker, die selbst keine Werke unter CC stellen wollen. [von Robert A. Gehring] (ji)
Quelle Golem
Anmerkung:
bin weder bereit für Musik-CD 20 oder 30 Euro auszugeben, wenn nur ein Lied mir gefällt. 2 Euro pro Lied langen auch.
Besonders wenn hier Musikfirmen versuchen mit Oldies (Kein Urheberrecht mehr für die Lieder) massiv Geld verlangen.
Bezahlen kein Cent an den Urheber , wollen aber 20-30 Euro kassieren.
Kein Wunder, daß die Leute sich woanders das beschaffen.
CC-Lizenz finde ich gut und sollte Unterstützt werden
Gestern ist das erste Musikalbum unter einer Creative-Commons-Lizenz erschienen, dessen kommerzielle Rechte von einer Verwertungsgesellschaft verwaltet werden. "Small Arm of Sea" von der dänischen Klangkünstlerin Tone kann sowohl als CD/DVD-Kombi oder Schallplatte im Laden gekauft wie auch in Form von MP3-Tracks kostenlos aus dem Netz geladen werden.
Bisher war die Wahl für Musiker in der Regel einfach: Entweder man bot die eigene Musik unter einer Creative-Commons-Lizenz an oder man konnte Mitglied einer Verwertungsgesellschaft werden, die die Rechte an der Musik exklusiv verwaltet. Beides zusammen war ausgeschlossen, weil die Verwertungsgesellschaften – in Deutschland die GEMA – sich weigerten, CC-Lizenzen für Teile des von ihnen verwalteten Repertoires zu vergeben. Auch war es nicht möglich, nur Rechte an einem Teil der eigenen Musik an eine Verwertungsgesellschaft abzutreten. Diese forderten immer die Abtretung der Rechte an allen selbst geschaffenen Werken.
Für die Musiker hatte das zur Folge, dass ihnen die Einnahmen aus der Ausschüttung der von den Verwertungsgesellschaften eingesammelten Lizenzgebühren und Geräteabgaben entgingen, wenn sie Musik unter einer CC-Lizenz anbieten wollten. Diese mangelnde Flexibilität der Verwertungsgesellschaften war in jüngerer Vergangenheit immer wieder von Musikern kritisiert worden.
Die dänische Verwertungsgesellschaft KODA hat nun einen ersten Schritt unternommen, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Musiker entgegenzukommen. Tones Album "Small Arm of Sea" ist unter einer BY-NC-ND-Lizenz erschienen. Zugleich wird Tone von KODA an den Einnahmen aus der kommerziellen Zweitverwertung ihrer Musik beteiligt werden.
Die nicht kommerzielle Verbreitung ihrer Musik garantiert Tone im besten Fall kostenlose Werbung. Die Beteiligung an den Ausschüttungen der KODA beendet zumindest im Fall von Tone eine offensichtliche Ungerechtigkeit. In Dänemark wie in anderen Ländern wird von den Verwertungsgesellschaften auf leere Datenträger und Aufzeichnungsgeräte eine Kopierabgabe erhoben. Diese wird damit begründet, dass die Datenträger und Aufzeichnungsgeräte dazu genutzt werden können, urheberrechtliche Werke zu vervielfältigen.
Einnahmen aus der Kopierabgabe werden aber ausschließlich an die Mitglieder der Verwertungsgesellschaften ausgeschüttet. Kreative, die ihre Werke unter einer CC-Lizenz verbreiten, sehen von der Kopierabgabe keinen Cent, selbst wenn ihre Werke auf CD oder DVD gebrannt werden. Indirekt subventionieren damit die Kreativen, die nicht Mitglieder einer Verwertungsgesellschaft sind, diejenigen in der Verwertungsgesellschaft.
Je mehr CC-Werke in Umlauf sind und auf Datenträgern (mit Kopierabgabe) vervielfältigt werden, desto höher fallen die indirekten Subventionen aus. Dieser Umstand trägt auf Dauer nicht nur zur Frustration der CC-Anhänger bei, sondern gefährdet auch die Legitimität einer Kopierabgabe. So gesehen handelt KODA nicht nur im Interesse von Tone und ihren Fans, sondern auch im Interesse aller anderen Musiker, die selbst keine Werke unter CC stellen wollen. [von Robert A. Gehring] (ji)
Quelle Golem
Anmerkung:
bin weder bereit für Musik-CD 20 oder 30 Euro auszugeben, wenn nur ein Lied mir gefällt. 2 Euro pro Lied langen auch.
Besonders wenn hier Musikfirmen versuchen mit Oldies (Kein Urheberrecht mehr für die Lieder) massiv Geld verlangen.
Bezahlen kein Cent an den Urheber , wollen aber 20-30 Euro kassieren.
Kein Wunder, daß die Leute sich woanders das beschaffen.
CC-Lizenz finde ich gut und sollte Unterstützt werden