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Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

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  • Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

    So, hier ist nun der ernsthafte Thread zum Diskutieren.

    Gestern, am 27.3.2011, wurde in Baden Würtemberg ein neuer Landtag gewählt. Die CDU kam dabei auf 39%, die SPD auf 23,1%, die Grünen auf 24,2% und die FDP weit abgeschlagen auf 5,3%.
    Damit scheint die Herrschaft der Union, nach ca einem halben Jahrhundert, zu enden. Die Grünen erlebten die größten Gewinne und sind zweitstärkste Kraft. Sie und die SPD können die absolute Mehrheit stellen, mit einem grünen Ministerpräsidenten.

    Wie seht ihr das? Wie wird es dort nun weitergehen? Warum erlebten die Grünen solch einen Stimmenzuwachs?

  • #2
    AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

    Der Stimmenzuwachs liegt bestimmt an diesen AKW Diskussionen, Stuttgat 21 usw.
    "I find your lack of faith disturbing!" - Darth Vader

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    • #3
      AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

      Warum erlebten die Grünen solch einen Stimmenzuwachs?
      Ich denke, weil sie gegen Stuttgart 21 und AKWs sind... bzw. die einfachste Wahlkampftaktik überhaupt betrieben haben: Opposition. (Und bei der Arschbombe, die Mappus bei Stuttgart21 ins Fettnäpfchen gemacht hat, gabs für sie natürlich ordentlich Munition)


      Ich bin gespannt, wieviele ihrer versprechen die Grünen einhalten bzw. umsetzen.

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      • #4
        AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

        Zum einen möchte ich an der Stelle mal feststellen, auch wenn das nun kaum einer von mir erwarten würde, dass ich es sehr sehr begrüße, dass in BaWü die etablierten Parteien, CDU, FDP und auch die SPD mal einen Dämpfer bekommen haben. Wer sich auf seinen Erfolgen ausruht, der wird träge und entfernt sich von den Bürgerinnen und Bürger und so haben sie das geerntet, was sie sich verdient haben.

        Was die Grünen angeht, habe ich einige Vorbehalte, was nicht an ihren Ideen liegt, sondern schlicht daran, dass sie bei kaum einem Thema ein wirklich schlüssiges Finanzierungskonzept haben. Kaum einer würde z.B. Ganztagesschulen mehr begrüßen als ich, aber leider wurde mit keiner Silbe erwähnt, wie das bezahlt werden soll.

        Was die Stillegung des Bauprojekts Stuttgart 21 angeht, so muss man heute einfach mal eingestehen, dass der Zug abgefahren ist. Ein Baustop jetzt ist schlicht die größte Geldverschwendung aller Zeiten. Da die Beschlüsse und Planungen zu Stuttgart 21, bereits aus der Mitte der 90iger Jahre stammen, hätte man damals reagieren müssen.

        BaWü ist bekannt als stärkstes Industrieland des Bundes, schon jetzt unmittelbar nach der Wahl, gibt es riesigen Gegenwind von Seiten der Industrie hier, die befürchten, den Standort so nicht halten zu können. Deutschland und gerade BaWü sind als Produktionsstandort eh schon kaum konkurrenzfähig, durch die extrem hohen Lohnnebenkosten, wenn jetzt auch noch die Energiepreise steigen, so werden einige Hersteller ihre Drohungen wahr machen und abwandern.

        Ich hoffe, dass die Grünen ein paar ihrer sehr sehr guten Ideen umsetzen können, aber das geht nur, wenn man an einem Strang zieht und mit vereinten Kräften an die ein oder andere Problematik heran geht. Hier gibt es aber kaum eine Basis, denn die haben sich die Grünen, als absolute Protest und Contrapartei verbaut. Auch ich mag die verschiedenen Lobbys nicht, mit denen sich die neue Landesführung nun konfrontiert sieht, aber leider führt an denen auch kein Weg vorbei. Jetzt heißt es, diplomatisch vorgehen und weg zu kommen, von diesem ewigen Gemotze und Genörgel, sonst erreichen sie gar nichts.

        Warum sollten Unternehmer, es den Grünen leicht machen, wo die Grünen ihnen vor allem eines bringen - höhere Kosten?!

        Wer jetzt wieder auf die Unternehmer schimpft, sollte sich dabei mal überlegen, wer den hier die Arbeitsplätze schafft. Und sollte die neue Landesregierung, hier in BaWü, es nichts schaffen, die Arbeitslosenquote im Laufe ihrer Regierungszeit halbwegs zu halten, so sind sie schneller weg, als es uns allen lieb ist, denn bei den Arbeitsplätzen hört für uns im Ländle der Spaß auf.

        Einige von euch kennen mich als radikalen Typen, in vielerlei Hinsicht, aber in der Politik ist ein gemäßigter Weg einfach unumgänglich, wenn man etwas erreichen will.

        Als Demokrat lass ich es mir natürlich nicht nehmen, auf die ein oder andere Aktion der Grünen zu schimpfen, aber als guter Demokrat nehme ich auch die Entscheidung der Wähler hin und gebe den Grünen nun eine faire Chance, sich zu beweisen.

        Hoffen wir einfach mal das beste, ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn man am Ende einen guten Konsens, aus sozialen, ökologischen und ökonomischen Werten erreichen könnte.

        [EDIT]

        Hier mal ein kleines Beispiel, für die Schwierigkeiten.

        Um nun schlagartig auf die Atomenergie zu verzichten, kommt man an Preiserhöhungen für die Verbraucher nicht vorbei. Durch den Wegfall des Verkaufs unserer Atomenergie ins Ausland, entsteht ein weiteres Steuer-Einnahmen-Loch, welches nun mit Steuererhöhungen angefangen werden muss. Diese zwei Faktoren führen zu extremen zusätzlichen Belastungen, für jeden einzelnen Bürger und vor allem auch für jedes Gewerbe.

        Wenn ich nun mal anhand meines Unternehmes und meiner Erfahrungswerte, von einer Erhöhung der Kosten von NUR 10% ausgehe (es wird wohl eher mehr sein), so wird schnell eines klar, eine schlagartige Kostenweitergabe an den Endverbraucher ist nicht möglich, denn auch der Endverbraucher verliert ja flüssige Mittel, durch neue Kostenbelastungen. Nun steht man als Unternehmer da und muss sich überlegen, wie kann man diese zusätzliche Belastung einsparen und da gibt es leider so kurzfristig immer nur einen Weg. Die einzige Stellschraube zur kurzfristigen Einsparung, findet man bei den Personalkosten. Wenn ich das auf meinen Betrieb umrechne, so bedeutet es, dass ich auf eine ganze und gut bezahlte Vollzeitkraft verzichten muss.

        Und ich habe ein wirklich kleines Unternehmen. Größere Unternehmen werden hunderte Arbeitskräfte entlassen müssen. Und noch schlimmer wird es immer dann, wenn man eh schon am untersten Limit der Personalkosten angekommen ist, dann gibt es nur einen Weg, dann muss man das Unternehmen aufgeben oder wenn überhaupt möglich, ins Ausland verlagern. So oder so, gehen uns in Deutschland Arbeitsplätze verloren.

        Weniger Arbeitsplätze und weniger Industrie und Handel, bedeutet weniger Steuereinnahmen und das bedeutet wiederrum, dass der Staat oder das Land, bei allen anderen sozialen und ökologischen Zuwendungen sparen muss. Ein wahrer Teufelskreis beginnt.

        Was viele Nichtunternehmer immer wieder vergessen, ist die Tatsache, dass alles Geld kostet, auch oder vor allem gutes zu tun. Wer etwas gutes für die Umwelt tun will, der muss dafür erstmal die Mittel haben. Wer etwas gutes/soziales für die Menschen tun will, der muss dafür erstmal die Mittel haben. Wer etwas gutes für die Bildung tun will, der muss dafür erstmal die Mittel haben. Und wo bitte sollen diese Mittel herkommen, wenn nicht aus einer funktionierenden Wirtschaft?!

        Schon oft wollte ich, mein Unternehmen ökologischer ausrichten, durch neue effizientere Kühlanlagen oder durch Solaranlagen, aber auch wenn sich solche Maßnahmen irgendwann rechnen (meist so nach 4-5 Jahren), so muss ich erstmal die Mittel haben um so etwas vor zu finanzieren. Die selbe Problematik hat man beim Thema Ausbildung, so würde ich gerne etwas mehr für meine Azubis tun oder gar noch den ein oder anderen dazu holen, aber das kostet richtig viel Kohle und die muss man erst verdienen. Und wenn nun einer kommt, mich in meinen Verdienstmöglichkeiten begrenzt und beschneidet, so beschneidet er mich auch in meinen Möglichkeiten, gutes, ökologisches und soziales zu tun.

        Natürlich kommen an dem Punkt immer wieder die Einwände, ja aber die großen Unternehmen würden Milliardengewinne einstreichen und nichts oder kaum was davon zurück geben an die Gesellschaft und da gebe ich jedem Recht. Es geht hier aber um kleine und mittelständische Unternehmen, die unterm Strich viel mehr für die Wirtschaft, die Menschen (Arbeitsplätze) und die Umwelt tun. Und immer wenn man versucht den großen Konzernen in die Karre zu fahren, sie mehr zu belasten, so trifft es auch die kleinen und mittleren Unternehmen. Nur haben die eben nicht diese gigantischen Gewinne und Reserven, denn sie tragen oft extreme Risiken ohne dafür angemessen belohnt zu werden.
        Zuletzt geändert von Nasomator; 29.03.2011, 14:37.

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        • #5
          AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

          Zitat von Nasomator Beitrag anzeigen
          Wenn ich nun mal anhand meines Unternehmes und meiner Erfahrungswerte, von einer Erhöhung der Kosten von NUR 10% ausgehe (es wird wohl eher mehr sein), so wird schnell eines klar, eine schlagartige Kostenweitergabe an den Endverbraucher ist nicht möglich, denn auch der Endverbraucher verliert ja flüssige Mittel, durch neue Kostenbelastungen. Nun stehe man als Unternehmer da und muss sich überlegen, wie kann man diese zusätzliche Belastung einsparen und da gibt es leider so kurzfristig immer nur einen Weg. Die einzige Stellschraube zur kurzfristigen Einsparung, findet man bei den Personalkosten. Wenn ich das auf meinen Betrieb umrechne, so bedeutet es, dass ich auf eine ganze und gut bezahlte Vollzeitkraft verzichten muss.

          Und ich habe ein wirklich kleines Unternehmen. Größere Unternehmen werden hunderte Arbeitskräfte entlassen müssen. Und noch schlimmer wird es immer dann, wenn man eh schon am untersten Limit der Personalkosten angekommen ist, dann gibt es nur einen Weg, dann muss man das Unternehmen aufgeben oder wenn überhaupt möglich, ins Ausland verlagern. So oder so, gehen uns in Deutschland Arbeitsplätze verloren.

          Weniger Arbeitsplätze und weniger Industrie und Handel, bedeutet weniger Steuereinnahmen und das bedeutet wiederrum, dass der Staat oder das Land, bei allen anderen sozialen und ökologischen Zuwendungen sparen muss. Ein wahrer Teufelskreis beginnt.

          Was viele Nichtunternehmer immer wieder vergessen, ist die Tatsache, dass alles Geld kostet, auch oder vor allem gutes zu tun. Wer etwas gutes für die Umwelt tun will, der muss dafür erstmal die Mittel haben. Wer etwas gutes/soziales für die Menschen tun will, der muss dafür erstmal die Mittel haben. Wer etwas gutes für die Bildung tun will, der muss dafür erstmal die Mittel haben. Und wo bitte sollen diese Mittel herkommen, wenn nicht aus einer funktionierenden Wirtschaft?!

          Schon oft wollte ich, mein Unternehmen ökologischer ausrichten, durch neue effizientere Kühlanlagen oder durch Solaranlagen, aber auch wenn sich solche Maßnahmen irgendwann rechnen (meist so nach 4-5 Jahren), so muss ich erstmal die Mittel haben um so etwas vor zu finanzieren. Die selbe Problematik hat man beim Thema Ausbildung, so würde ich gerne etwas mehr für meine Azubis tun oder gar noch den ein oder anderen dazu holen, aber das kostet richtig viel Kohle und die muss man erst verdienen. Und wenn nun einer kommt, mich in meinen Verdienstmöglichkeiten begrenzt und beschneidet, so beschneidet er mich auch in meinen Möglichkeiten, gutes, ökologisches und soziales zu tun.

          Natürlich kommen an dem Punkt immer wieder die Einwände, ja aber die großen Unternehmen würden Milliardengewinne einstreichen und nichts oder kaum was davon zurück geben an die Gesellschaft und da gebe ich jedem Recht. Es geht hier aber um kleine und mittelständische Unternehmen, die unterm Strich viel mehr für die Wirtschaft, die Menschen (Arbeitsplätze) und die Umwelt tun. Und immer wenn man versucht den großen Konzernen in die Karre zu fahren, sie mehr zu belasten, so trifft es auch die kleinen und mittleren Unternehmen. Nur haben die eben nicht diese gigantischen Gewinne und Reserven, denn sie tragen oft extreme Risiken ohne dafür angemessen belohnt zu werden.
          Signed#
          So sieht die Realität aus und das Problem ist das einige Politiker nur ihre Zettel und Statistiken vor der Nase haben und die mittelständischen Unternehmen, welche die absolut wichtigsten sind, einfach vergessen werden... kann ich dir nur vollkommen zustimmen.

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          • #6
            AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

            Wieso, man kann doch die Wartung und den Abtransport und Bewachung etc vom Atommüll einfach auf die Energiekonzerne übertragen, peng, schon zahlt der Staat einige Millionen weniger im Jahr...
            V|GO

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            • #7
              AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

              Zitat von LoneWolf Beitrag anzeigen
              Wieso, man kann doch die Wartung und den Abtransport und Bewachung etc vom Atommüll einfach auf die Energiekonzerne übertragen, peng, schon zahlt der Staat einige Millionen weniger im Jahr...
              Das wäre schon lange überfällig! Genau wie die Tatsache, dass man diese Form der Energiegewinnung auf keinen Fall weiter subventionieren sollte.

              Aber das wäre auch nur ein Tropfen auf den berühmten heissen Stein.

              Um nochmal auf die komplette Situation einzugehen und auch auf die Frage, was ich mir erwarte. Was ich erwarte deckt sich leider gar nicht mit dem was ich mir erhoffe.

              Meines Erachtens wird sich kaum bis gar nichts ändern. Die Grünen werden als Landesregierungspartei erstmal ein paar Erfahrungen sammeln müssen und bevor Sie wirklich etwas verändern konnten, ist auch schon wieder alles vorbei. Ruckzuck ist die Legislaturperiode um und die Wähler erkennen, dass kaum eines der Versprechen gehalten wurde und dann kehrt in BaWü entweder alles zum alten zurück oder es passiert etwas anderes unerwartetes (die Linken schaffen 40% oder so). So ist es doch immer, denn nach der Wahl ist vor der Wahl und es werden eigentlich immer die Parteien bestraft, die gerade ma Drücker waren und das hat weder was mit den Programmen, den Fehlern oder den Parteien an sich zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, dass Wahlen in Deutschland nicht mehr zur Steuerung und zum Ausdruck des eigenen Willens dienen, sondern nur noch dem Ausdruck des eigenen Unmuts.

              Kaum einer wählt die Partei, die er am besten findet, sondern eher die Partei, die der Partei die man am meisten bestrafen will, am ehesten ein Dorn im Auge ist. So wie sich das momentan entwickelt, könnte man die Wahlen auch bleiben lassen und einfach alle 4 oder 5 Jahre durchwechseln. Leider brauchen die meisten sinnvollen Veränderungen oder Verbesserungen, deutlich mehr Zeit, um zu wirken, als die Parteien heute haben. Ich will da jetzt nicht falsch verstanden werden, aber mich kotzt es an, dass jedesmal, kurz bevor wichtige und richtige Reformen greifen könnten, schon wieder alles über den Haufen geworfen wird, völlig unabhängig davon, welche Partei sie in die Wege geleitet hatte.

              Aber das ist Politik und wie von mir schon oben angedeutet, erwarte ich, dass wichtige, gute und richtige Ideen der Grünen, gar nicht erst die Chance bekommen, weil sie bei den nächsten Wahlen, am Unmut der Wähler scheitern werden, vermutlich wird das Thema Arbeitslosigkeit ihnen dann das Genick brechen (nur so ein Verdacht). Hoffen wir einfach mal, dass sie wirklich etwas bewegen können, damit es nachher nicht nur eine reine Prodestperiode war.
              Zuletzt geändert von Nasomator; 29.03.2011, 15:15.

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              • #8
                AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

                Ich glaube ich mache mir damit viele Feinde, wenn ich sage "Demokratie ist eine überholte, nicht mehr aktuelle Regierungsform"...

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                • #9
                  AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

                  Zitat von Crafty776 Beitrag anzeigen
                  Ich glaube ich mache mir damit viele Feinde, wenn ich sage "Demokratie ist eine überholte, nicht mehr aktuelle Regierungsform"...
                  Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen, aber die einzige, die funktioniert. :P

                  Nein im Ernst, so wie sie bei uns Anwendung findet, ist es echt nicht das wahre. Dem Bürger wird vorgegaukelt, er hätte ein Mitsprache- bzw. Mitbestimmungsrecht, aber immer wenn es dann darum geht, wird sich über den Kopf der Bürger hinweggesetzt. Um die Demokratie wirklich effizient zu machen, um die Demokratie wirklich bürgerfreundlich zu machen, so müsste sich einiges ändern. Gewisse Positionen sollten durch Direktwahlen besetzt werden. Auf Landesebene müsste es einheitliche Wahlsysteme geben und der bürokratische Wasserkopf muss abgebaut werden, denn mit all den Instanzen und Ebenen, ist Deutschland einfach überorganisiert. Man weiß ja gar nicht mehr, wer da alles über einen hinweg entscheidet. Was brauchen wir einen Bundesrat und einen Bundestag? Was brauchen wir Länder-, Bundes- und Europaregierungen? Warum Stadträte und Landräte?

                  Das ist alles einfach viel zu viel und muss auch alles bezahlt werden. Und wichtige Fragen und Entscheidungen sollten direkt vom Bürger abgesegnet werden müssen, durch Volksentscheide. Da gab es oder gibt es so viele Themen, wo man das Volk direjt befragen sollte, dann hätte man Klarheit und könnte dem Volk das bieten, was es sich selbst ausgesucht hat. Wenn man die Politiker entscheiden lässt, muss man immer mit Kompromissen leben, denn niemand vertritt meine Meinung zu 100%. Und so wähle ich einen, der gut für meine wirtschaftlichen Interessen einsteht, dabei aber überhaupt nicht mit meinen ökologischen Wünschen übereinstimmt.

                  Nur um mal ein paar Themen zu nennen.

                  Stuttgart 21 oder jedes andere Bauprojekt in Milliardenhöhe, sollte vom Volk entschieden werden und zwar von allen Deutschen, denn der Bund zahlt mit.

                  Abschaffung der Wehrpflicht, so hätte man vielleicht vorher eine Diskussion anregen können, ob das Sozialsystem das überhaupt abfangen kann, wenn die Zivis fehlen.

                  Einsatz in Afghanistan oder Lybien oder jeder andere Einsatz von Truppen, zu welchem Zweck auch immer. Wenn hier nicht die Mehrheit des Volkes ganz klar sagt, ja wir sind dafür, sollten wir keine deutschen Leben riskieren und auch keine anderen Zerstören. Und das Volk kann auch viel besser entscheiden, ob es einem anderen Volk helfen will oder eben nicht. Sonst wird eh immer alles unter dem Deckmantel eines Hilfseinsatz gerechtfertigt.

                  Und natürlich die Energiefrage, Atom ja oder nein.

                  Das alles sollte per Volksentscheid geklärt werden und noch vieles anderes mehr.

                  Und ganz wichtig, wenn wir schon von Europa aus gesteuert werden, dann sollten wir da genau so mitreden dürfen und auch mitentscheiden, was links und rechts von uns passiert. Nur um mal das Thema Atomkraft zu nennen. Was bringt es, wenn wir jetzt alle AKWs stillegen und ein paar Kilometer von uns, kurz hinter der Grenze bauen die lieben Nachbarn einfach neue unter für mich zweifelhaften Sicherheitsstandarts?!

                  Wenn uns ein Meiler an der deutsch-französischen Grenze um die Ohren fliegt, dann betrifft das mehr Bundesbürger, als ein deutscher Meiler im hintersten Osten unseres Landes.

                  Wir müssen endlich bei wichtigen Fragen mitenscheiden dürfen und zwar bis in alle Bereiche, wo bisher über uns hinweg entschieden wurde, vor allem wenn es um Europa geht.

                  Ansonsten sollten wir uns ganz schnell von Europa lossagen und wieder nur unser Ding machen.
                  Zuletzt geändert von Nasomator; 29.03.2011, 16:04.

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                  • #10
                    AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

                    @Atomenergie:
                    Das ist einer der Orte, wo unsere Regierung ein klarer Enddarmbewohner der Lobby ist.

                    Der Staat greift ein, das stimmt, ein Teil ist verstaatlicht!
                    Welcher Teil? Die Kosten natürtlich
                    Rein theoretisch würde der Staat mit der kompletten Verstaatlichung der AKWs in Deutschland langfristig vielleicht nicht Gewinn machen, aber weniger Verluste, schließlich würden die Einahmen der AKWs größer sein, als die Brennelementesteuer. Die Kosten würden sich kaum ändern... die meisten davon trägt ja schon der Staat^^

                    Und wer jetzt das Maul aufreißt und mich zum Kommunisten macht, den möchte ich präventiv darauf hinweisen, dass hier offiziell die Soziale Marktwirtschaft und nicht die Freie Marktwirtschaft vorliegt. Das bedeutet, dass der Staat schon weiten Einfluss haben kann. Eine klare Definition der Reichweite des staatlichen Eingriffs liegt nicht vor (genauso schwammig wie der Begriff "Sozialstaat"), von daher würde die Verstaatlichung der AKWs (und vll sogar der ganzen Energiebrange) in keiner Weise mit den wirtschaftlichen Prinzipien Deutschlands kollidieren. (Es sollte nur keine totale Verstaatlichung der gesamten Wirtschaft da sein... irgendwann hört die Sozale Marktwirtschaft auch auf^^)
                    Ich bin durchaus für freie Märkte, aber die "Strukturellen Bereiche" (Energie, öffentlicher Verkehr, etc.), sehe ich lieber in staatlicher Hand.

                    @Unsere schöne Demokratie:
                    Föderalismus => halte ich für unnötig
                    Wahlen => Der Bundestag wollte weiterhin representativ gewählt werden, dass ist denke ich klar... jedoch könnten die Posten in der Regierung (Kanzler & Minister) direkt gewählt werden.
                    Ich glaube zumindest nicht, dass jeder der Merkel wollte auch gleich Rolli Schäuble wollte und andersherum.

                    In Punkto Stuttgart 21 hat meiner Meinung nach die Informierung der Bürger gefehlt... Öffentlichkeit muss bei einer funktionierenden Demokratie gewahrt bleiben! Gerade in diesem Punkt haben bei Stuttgart 21 sowohl Landesregierung, alsauch Opposition versagt.

                    Atomausstieg... Eig. ja, aber:
                    -wenn wir dafür Atomstrom importieren, ist das nur eine verlogene Symboltat.
                    -wenn dafür mehr Kohlekraftwerke oder andere Dreckschläudern gebaut werden müssen, ist das auch ein Griff ins Klo.
                    -dann müssen Projekte wie ITER, und die Forschung an Solarzellen stärker und öffentlicher gefördert werden (macht die Politiker auch bei den Bürgern beliebter^^)



                    /edit:
                    Ansonsten sollten wir uns ganz schnell von Europa lossagen und wieder nur unser Ding machen.
                    Ich bin ehrlich gesagt sogar für eine stärkere EU, dass (natürlich auch nach den oben genannten Vorstellungen zur Demokratie) die Mitglieder mehr Souverenitäten an die EU abgeben und vielleicht irgendwann Europa als ein Staat darsteht (auch als Funktionierendes Gegengewicht zu den USA, Russland und China).
                    Allerdings sollte man bei Europa doch erstbei an einem Föderalstaat arbeiten als an einen Zentralstaat.
                    Zuletzt geändert von MCM/TCO; 29.03.2011, 18:17.

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                    • #11
                      AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

                      Das Problem bei dieser Wahl war das, dass es viele "Schlagzeilenwähler" gab. Anstatt sich mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien intensiv zu beschäftigen, hat man irgendwas aufgeschnappt was die eine Partei will oder nicht und hat einfach sein Kreuz gemacht.

                      Persönlich, werde ich die kommenden 5 Jahre mal abwarten.

                      In Anbetracht dessen, dass BaWü eines der höchsten Lohnniveaus, die niedrigste Arbeitslosenquote hat und bei Pisa immer vorne mit dabei ist, stellt sich die Frage ob Schwarz-Gelb wirklich so schlecht war, und ob man das dreigliedrige Schulsystem wirklich durch 10 Jahre Gesamtschule ersetzen muss.
                      No idea

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

                        Ganz ehrlich, wer sich die letzten Bildungsreformen im Ländle ansieht wird feststellen, dass die Bildung nicht wegen sondern trotz der CDU (noch) gut war.
                        Nature shot first!!!

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

                          Jepp... Das mit Abi nach der 12ten... oder doch nun nach der 13ten??? Ist ein echter Fehlgriff gewesen -.-

                          Das Problem bei dieser Wahl war das, dass es viele "Schlagzeilenwähler" gab. Anstatt sich mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien intensiv zu beschäftigen, hat man irgendwas aufgeschnappt was die eine Partei will oder nicht und hat einfach sein Kreuz gemacht.
                          Ich stelle einfach mal die These auf, dass es immer viele "Schlagzeilenwähler" gibt, sowie Leute, die ihre politische Bildung aud der BILD beziehen.

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

                            Zitat von Golan Beitrag anzeigen
                            Ganz ehrlich, wer sich die letzten Bildungsreformen im Ländle ansieht wird feststellen, dass die Bildung nicht wegen sondern trotz der CDU (noch) gut war.
                            Absolute Zustimmung meinerseits!

                            Wenn es nach der CDU gehen würde, hätten wir wahrscheinlich immer noch die Volksschule und nur die. Und wer mehr Bildung will, der muss es sich selbst finanzieren.

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Landtagswahl in BaWü - großer Erfolg der Grünen

                              Die CDU hat geerntet, was sie gesät hat. Eine wohlverdiente Ohrfeige mit anschließendem Tritt in die Weichteile.
                              Zuletzt geändert von Medusa; 30.03.2011, 17:59.

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