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Warum Familienbetriebe scheiße sind!

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  • Warum Familienbetriebe scheiße sind!

    Hi Leute, vielleicht hätte ich den Thread auch anders nennen können, z.B. "warum man Familie und Job immer trennen sollte".

    Einige von euch wissen es und den anderen erzähl ich es jetzt mal. Ich bin im RL ein Selbstständiger Einzelhändler oder um es einfacher auzudrücken ich bin Inhaber eines Supermarktes. Um was für einen Laden es sich handelt, könnt ihr euch vielleicht denken wenn ihr meine Signatur oder mein Avatar anschaut. Naja soviel zur Vorgeschichte.

    Heute bzw. Gestern, weil es ja schon Nacht ist, hatte ich einen der beschissensten Tage, meiner selbstständigen Karriere und leider werden wohl auch die nächsten Tage und Wochen wenig erfreulich.

    Nachdem mir heute Abend bei der Kassenabrechnung irgendwie 20 Euro gefehlt haben und sowas in den letzten Wochen immer wieder vorkam, hab ich mir gedacht, häng noch ein paar Stunden dran und schau dir mal auf der Videoüberwachung an, was denn da falsch gelaufen seien könnte oder besser gesagt, schau doch mal ob einer deiner Mitarbeiter nicht ganz ehrlich ist. Damit hier jetzt keine Diskussion über verdeckte Videoüberwachung entbrennt, möchte ich euch darauf hinweisen, dass alle meine Mitarbeiter schriftlich informiert wurden, dass es in unserem Laden verdeckte Videoüberwachung gibt.

    Nun gut, jetzt hab ich also 3 Stunden lang jeden Kassiervorgang an der Kasse analysiert um den Fehler zu finden, aber ich konnte nichts Ungewöhnliches oder gar Illegales feststellen. Da ich sowieso schon dabei war, dachte ich mir, dann schau doch mal ob irgendwas Auffälliges am Tresor zu sehen ist.

    Schon kurz nach Tagesbeginn, konnte ich erkennen, wie mein eigener Cousin, der von meiner Mutter den Auftrag bekommen hatte eine Kleingeldlieferung in den Tresor zu räumen den Tresor öffnete, um das besagte Kleingeld einzusortieren. Kurz bevor er fertig war, verharte er kurz und sah sich um, dann nahm er einen Fünfziger und steckte ihn in seine Hosentasche.

    Es traf mich wie ein Schlag, da ich damit echt nicht gerechnet hatte. Nicht nur dass es mein eigener Cousin war, also mein eigen Fleisch und Blut, nein er machte es so routiniert, dass ich mir ziemilch sicher sein kann, dass dies nicht das erste mal war. In den letzten Wochen und Monaten wurde mir immer wieder Geld gestohlen und ich konnte nach kurzem Nachrechnen einen Diebeswert von knapp 1200 Euro in 8 Wochen feststellen. Ich war schon eine Weile auf der Suche nach dem faulen Ei in meiner Truppe, konnte es aber nicht aufdecken oder finden, weil ich natürlich meine eigene Familie nicht verdächtigt hatte und so immer an der falschen Stelle gesucht habe.

    Da nicht nur mein Cousin bei mir im Betrieb arbeitet, sondern auch sein Vater, also mein Onkel bei mir beschäftigt ist, habe ich zuerst diesen aus dem Bett geklingelt und gebeten schnell in den Laden zu kommen. Da ich meinen Onkel sehr schätze und weis, wie beschissen es momentan für ihn läuft, weil seine Frau vor kurzem an Krebs verstorben ist, machte ich mir große Sorgen um ihn und wollte ihn deshalb auch zuerst kontaktieren, damit ich ihn in Kenntnis setzen kann. Ich kann nur hoffen, dass er es verkraftet, weil er nicht nur junger Witwer ist, nein nun sind auf jeden Fall 3 seiner 4 Kinder absolute Verliere und Chaoten und treiben ihn mit ihren stänfigen Exzesen zum Wahnsinn. Dem armen Mann bleibt nichts erspart, Drogen, uneheliche Kinder, Schulabbrüche, Arbeitslosigkeit und all sowas wird ihm ständig von einem seiner Kinder serviert und nun auch noch so eine Scheiße. Ich habe echt Angst um ihn, denn er ist sehr labil und es gab schon einige Fälle von Selbstmord in unserer Familie.

    Aber dies ist noch nicht alles. Mein Cousin wird in wenigen Wochen Vater und das obwohl er noch im letzten Lehrjahr ist, moment ich korrigiere war. Auch wenn ich großes Mitleid fpr meinen Onkel und auch für den baldigen Nachwuchs empfinde, kann ich einfach nicht anders damit umgehen, wie mit jedem anderen Dieb unter meinem Personal. Dies ist nun der fünfte Fall von Personaldiebstahl in 4,5 Jahren und auch ihn werde ich entlassen müssen, was ich gleich morgen Früh noch vor mir habe.

    Nach einem längeren Gespräch mit meinem Onkel und meiner Mutter, habe ich mich entschieden das auf Morgen zu verlegen, weil es a) zu dem Zeitpunkt schon nach 0 Uhr war und ich b) sowas von stinkig und aggressiv war, dass ich ihn wohl krankenhausreif gerprügelt hätte, wenn er mir direkt unter die Augen gekommen wäre.

    Ich kann es einfach nicht fassen, wie man von seinem eigenen Fleisch und Blut so hintergangen werden kann und das obwohl ich so viel für ihn getan habe. Ich habe ihm nen Ausbildungsplatz gegeben, weil er nichts gefunden hat. Ich habe ihm den Führerschein bezahlt, weil er es sich nicht leisten konnte. Ich habe ihm immer wieder geholfen, wenn er mal Geld brauchte. Ich hab ihn sogar schon einmal verschont und nicht gekündigt, als ich ihn mit Drogen in meinem Laden erwischt habe und das auch nur, weil es nur Hasch war und es mir eigentlich wurscht ist, ob er ab und zu kifft, nur kann er den Scheiß nicht im Ernst mit in den Laden bringen, schon weil ich viele jugendliche Azubis und Praktikabten habe. Und zur Belohnung bestiehlt er mich dann auch noch. Ich habe ihm einfach zu viel durchgehen lassen, weil ich Mitleid mit ihm hatte, da ja seine Mutter gestorben war, aber jetzt ist das Maß einfach voll.

    Ich muss die ultimative Konsequenz ziehen, schon alleine um mein Gesicht nicht zu verlieren und weil ich nun absolut kein Vertrauen mehr haben kann und das in einem Betrieb, wo ständig Gelder fliesen und hochpreisige Waren bewegt werden.

    Ich kann nur jedem, der die glorreiche Idee hat sich selbstständig zu machen, den folgenden Rat geben, haltet eure Familie raus. Die wenigen Vorteile die ein Familienbetrieb bietet, werden von den unmengen an Nachteilen aufgefressen.

    Nicht nur, dass ich jetzt eine Familienmitglied kündigen muss, nein jetzt habe ich auch kaum eine Chance, die vielen wichtigen Aufgaben die er schon übernommen hat, so kurz vor Weihnachten noch auf die Reihe zu bekommen. Er hatte zusammen mit seinem Vater, meinen Getränkemarkt geschmissen und nun ist fraglich ob sein Vater dazu in den nächsten Tagen und Wochen überhaupt in der Lage ist. Und da es schwierig ist kurzfristig jemanden einzulernen, bleibt der ganze Mist nun wohl wieder an mir hängen und das obwohl ich wirklich genug andere Aufgaben habe.

    Naja, ich wollte euch einfach mal wieder zeigen, wie Kacke das Leben laufen kann (entschuldigt die vielen Fekalausdrücke, aber ausser SHIT fällt mir dazu nicht viel ein). Danke fürs zuhören und immer schön Job und Familie trennen, damit ihr das nicht auch mal durchmachen müsst.
    Zuletzt geändert von Nasomator; 19.11.2008, 03:31.

  • #2
    AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

    So "blöd" das jetzt klingen mag, du tust mir echt leid, was anderes fällt mir dazu einfach nicht recht ein. Ich hab deine ganzen Threads mit interesse verfolgt/gelesen und bin nur froh, dass ich nicht in solch einer Situation stecke. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen würde.

    Aber deine Konsequenz (die Kündigung) war genau richtig. Auch wenn es hart ist für deinen Onkel und auch für dich (wegen der zusätzlichen Arbeit und Belastung), war es die richtige Entscheidung. Jeder ist sich nunmal zum Schluss immer selbst der nächste. So fies/hart/blöd das auch klingt, man muss einfach doch erstmal an sich selbst denken.

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    • #3
      AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

      Sowas ist schon hart wenn einer der eigenen Familie so hintergeht! Mir fehlen die Worte,

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      • #4
        AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

        Wow...ich bin echt sprachlos...trotzdem muss ich sagen: Du hast die richtige Entscheidung getroffen. Wer stielt, muss sich auch auf die Konsequenzen gefasst machen.


        MfG

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        • #5
          AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

          wow, unglaublich, aber es war die richtige Entscheidung. Solche kannst du nicht immer davon kommen lassen, auch wenn es noch so hart.

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          • #6
            AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

            Das ist wirklich hart, besonders wie dreist dein Cousin ist bzw. war. Wie kann man nur so dumm sein und so viel Geld stehlen und so seiner Familie und sich selber schaden.

            Während eines Praktikums habe ich in einer Getränkeabteilung gearbeitet, würde ich in Pforzheim wohnen, würde ich sofort einspringen.

            Bin irgendwie auch sprachlos.

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            • #7
              AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

              Da bleibt einem wortwörtlich die Zunge im Hals stecken. Ich zetere immer über meine Familie, und dann lese ich sowas und denke nur: "OMG, sowas sieht man ab und zu im Fernsehen"... Ich weiß nicht ob es angebracht wäre dir Beileid zu wünschen, ich finds einfach nur vorbildlich, dass du trotz solcher Sachen noch weitermachst. Mich hätten sie schon längst in eine Psychiatrie verwiesen, wenn ich das so lese. Dazu muss ich aber sagen, das ich niemals mit Familienmitgliedern irgendetwas betreiben würde, aber ich denke das du da eher die netteren Eigenschaften besitzt und nicht so egoistisch bist. Was ich nicht verstehen kann, ist das dein Cousin doch daraus lernen muss, das nach der ersten "gelben Karte" nicht noch eine Gelbe folgt... ansonsten bleibt mir nur der Mund offen.

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              • #8
                AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

                "Familie hat man, Freunde kann man sich aussuchen."

                So blöd das vll klingen mag, es ist ja offensichtlich was Wahres dran. Also mach dir zumindest wegen deinem "Fleisch und Blut" nicht so viele Gedanken.
                Aber es ist natürlich trotzdem immer bitter, beschissen zu werden. Besonders bei Leuten, in die man viel Vertrauen hatte.
                Letztendlich hast du das einzig Vernünftige getan.
                Nur wird das die Sache für deinen Onkel eventuell noch schwieriger machen. Er kann ja jetzt nichts auf den "bösen Arbeitgeber" schieben. Und sich einfach zu denken, was ihn das denn angehe, ist beim eigenen Sohn bestimmt auch nicht einfach möglich.
                Zeig deinem Onkel, dass du für ihn da bist, dass es immer noch Leute gibt, auf die er sich verlassen kann. Wobei du das wahrscheinlich sowieso schon machst.
                Aber auch du musst dir vor Augen halten, dass du nichts dafür kannst. Das Leben ist eben nicht fair.

                Viel Glück für die Zukunft, euch beiden. Besonders deinem Onkel.

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                • #9
                  AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

                  SO hart ich es jetzt auch sage, aber kümmere dich nichtmehr um deinen Cousin. Du hast genug Probleme, deinem Onkel gehts total beschissen etc. Alleine das du ihm so geholfen hast, deinem Cousin und er trotzdem so abdreht, das ist echt scheisse. Verlange das Geld aber von ihm zurück. Es ist egal ob er Vater wird. Er hätte an die Konsequenzen denken müssen und du musst eine bestimmte Familiäre Position einnehmen, die zeigt das du handelst!

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                  • #10
                    AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

                    Das ist hart. Man opfert sich für seine Familie und wird dann im Endeffekt doch nur beschissen. Ich hoffe vor allem für deinen Onkel, dass er das ganze so einigermaßen übersteht.

                    Ich möchte an dieser Stelle aber auch sagen, dass eine Kündigung der richtige Schritt war. Es blieb dir im Grunde genommen nichts mehr anderes übrig. Ihm nochmal die gelbe Karte zu zeigen, hätte nichts gebracht, weil er weitergemacht hätte. Und dann wäre dir noch mehr Geld verloren gegangen. 1200 € in acht Wochen sind eine Menge Geld und solche Summen verschwinden nicht mal eben so schnell unwissend.

                    Und so hart es jetzt auch klingt... ich kann in dem Zusammenhang nur auf meine Signatur verweisen.
                    MfG Alkcair

                    Das hat der liebe Gott nicht gut gemacht. Allem hat er eine Grenze gesetzt, nur der Dummheit nicht.
                    - Konrad Adenauer (1876 - 1967)

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                    • #11
                      AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

                      Wie auch viele schon vor mir sagten: Du hast das absolut richtige getan.

                      Was bringt es dir auch deinen Cousin weiterhin für Arbeit zu bezahlen, die er sich zusätzlich selbst bezahlt. Dir bleibt wohl nichts anderes übrig als die Arbeit, die zuvor er erledigte selbst zu tun.

                      Das ist allemal besser als bestohlen zu werden.

                      Mein Beileid zu solch einer Missetat deines Cousins!
                      Auch eine kaputte Uhr geht zweimal am Tag richtig!

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                      • #12
                        AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

                        Ganz schöner Härtefall, aber mit der Entlassung des Cousin gehst du den richtigen Schritt !

                        Es ist zwar OK den Onkel zu informieren, aber in wie weit dieser auch noch Einfluss auf sein Kind hat bzw. ob sich das Kind noch etwas von seinem Vater sagen lässt steht leider als offene Frage im Raum.

                        Die Frage die du dir selbst noch stellen musst ist ob du eine Anzeige wegen Diebstahl gegen Deinen Cousin einleitest.
                        Ich kann verstehen das Du hier mit dir ringst, aber an Deiner Stelle hätte ich keine Skrupel diese Anzeige einzuleiten............Familie alles schön und gut, aber wenn man Geschäft und Familie trennt dann gilt dies auch in einem Familienunternehmen und ganz besonders hier, denn nur so kann man als Chef zeigen das man am Arbeitsplatz keinen Unterschied zwischen seinen Mitarbeitern macht.
                        Besonderst dies stärkt die Moral der Mitarbeiter, weil diese sehen und auch spüren das es gerecht zu geht.

                        Ich verstehe durchaus die Situation Deines Onkels, aber wie immer im Leben werden die meisten Menschen von Umständen wachgerüttelt bzw. geprägt die nicht direkt von der Mutter oder vom Vater kommen, sondern von außen.
                        Daher ist die fristlose Entlassung des Cousin und die Anzeige wegen Diebstahl wohl ein Schritt den du gehen musst, denn vielleicht ist es genau der Wink mit dem Zaunpfahl den der Cousin braucht.
                        Tschau

                        Tomy Tom
                        Never Surrender


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                        • #13
                          AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

                          Erst mal danke euch allen für die netten Worte, ich werde das schon irgendwie auf die Reihe bekommen. Naja mein Cousin ist schon raus, daran gab es für mich auch keinen Zweifel. Mein Onkel steht bei dieser Entscheidung 100% hinter mir, so viel kann ich mal sagen. Und mein Cousin geht mir jetzt eigentlich am Ar... vorbei.

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                          • #14
                            AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

                            An eine zusätzliche Anzeige solltest du vielleicht wirklich denken. Ich mein, 1200€ ist auch nicht unbedingt wenig ....

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                            • #15
                              AW: Warum Familienbetriebe scheiße sind!

                              Ich kann ihn nicht anzeigen, weil ich weis dass bei ihm nichts zu holen ist und ich will seinen Vater nicht noch mehr strafen, als es jetzt ohnehin der Fall ist. Wenn sein Vater mir versprechen würde, dass er ihm nicht wieder versucht zu helfen, dann würde ich ihn Anzeigen.

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