Aus dem sieben-bändigen Zyklus "Die vergessenen Reiche" von Margaret Weis und Tracy Hickman habe ich folgende Theorie, die ich erst darlegen und anschließend erläutern möchte.

Da ich mir jedoch die Mühe mache sie hier extra zusammenzufassen sollte klar sein, dass ich sie interessant und durchaus treffend finde.

Die Theorie ist natürlich in die ganze Handlung der Reihe eingeflochten. Jedem Interessenten kann ich nur raten, sich die Bücher aus der Bibliothek auszuleihen oder gebraucht zu bestellen (neu gibt es nicht mehr).
Ich werde nur die wesentlichen Elemente herausgreifen.
  • Alles ist eine Welle.
    Die Ruhelage ist Ausgeglichenheit. Berge und Täler stehen sinnbildlich für z.B. gute Zeiten und schlechte Zeiten. Es kann also nie nur gute Zeiten geben.
    Die Welle strebt nach Ausgleich.
    Es wird immer Hoch- und Tiefphasen gehen. Ein ständig in Bewegung befindliches System das sich selbst ausgleicht. Auf gut folgt schlecht, auf Tag folgt Nacht. Es findet ein ständiger "Kampf" der gegensätze statt, die sich gleich einer Welle irgendwann, irgendwie ausgleichen.
  • Jeder hat die Macht, sein Schicksal selbst zu bestimmen. Sein Schicksal, und das Schicksal des Universums.
    Egal, wie alt, woher und in welcher Position, jeder hat die Möglichkeit die Welt, in der man lebt, zu prägen.
    Übertragen auf das Modell bedeutet dies:
    Alle Trophen im Ozean sind gleich groß.
  • Durch unser Handeln (oder Nicht-Handeln), unsere Entscheidungen und unser bloße Existenz beeinflussen wir andere. Dabei können wir die Folgen unsere Entscheidungen oftmals nicht einschätzen.
    Übertragen auf das Modell bedeutet dies:
    Jeder Trophen der ins Wasser fällt ruft Wellen hervor. Diese breiten sich nach allen Richtungen aus und können irgendwann als Brandung an die Küste schlagen.
  • Überlagerung der Wellen. Der gegenseitige Einfluss sollte uns daran erinnern, in jeder Situation unseren "Platz im Ozean", unseren Platz in der Welt nicht zu vergessen, da alle unsere Entscheidungen Auswirkungen auf andere haben.
    Übertragen auf das Modell:
    Die Vereinigung und Überlagerung der Wellen bestimmt den Lauf der Dinge. Gemeinsam können wir den Lauf der Ereignisse beeinflussen und zum Guten oder zum Schlechten wenden.
  • "Der Eine, der die Wellen lenkt."
    Es gibt eine Macht im Universum [Gott?!], die uns weit überlegen ist und dafür sorgt das die Welle nach ausgleich strebt, ohne direkt einzugreifen. Jeder "Trophen" hat die Freiheit selbst zu entscheiden. In jedem Trophen gibt es das Böse (immer und unabänderlich) und das Gute. Welche Seite überwiegt liegt ganz bei einem selber.
    Erst aus der Ganzheit aller Trophen ergibt sich der Ozean, ergibt sich die Welle, ergibt sich "der Eine". Sogesehen ist jeder von uns "Gott". Wir alle sind es und doch keiner. Erst die Kombination von allen Trophen ergibt den Ozean, alleine hat der Trophen keine Macht.


Das wäre so in etwa die Theorie von den Trophen im Ozean.
Ich hoffe sie wird verständlich.

Abschließend noch eine kurze Stellungnahme meinerseits:
Ich finde diese Theorie sehr faszinierend. In den meisten Punkten stimme ich hier zu.
Ich glaube, dass es wirklich eine Art "Gott" gibt, der sich in den zwischenmenschlichen Beziehungen äußert. Zwar glaube ich ebenfalls eine "den Einen", also einer uns überlegenen, göttlichen Macht, aber der Gedanke dass der Lauf der Dinge von uns Menschen bestimmt wird ist für mich nachvollziehbar.

Auch bin ich der Ansicht das jeder Mensch in Anbetracht seiner Möglichkeiten seine Umgebung prägen kann. Jeder "schlägt Wellen" und beeinflusst andere.
Würde sich jeder bewusst sein, das seine Entscheidungen auch Auswirkungen auf seine Mitmenschen hat, könnte die Welt gewiss besser Aussehen.

Der Ausgleich der Welle und der ständige, ewigwährende Kampf der Gegensätze sind ebenfalls zwei Dinge, denen ich zustimme. Ohne das Leid würde es denke ich keine Freude geben - da wir sie gar nicht schätzen könnten.
Und auf lange Zeiten der Trauer folgen immer auch Zeiten des Frohsinns und der Glücks.

Vielleicht könnt ihr mir ja einen Kommentar mit eurer Meinung schreiben
Was haltet ihr von der Theorie der "Trophen im Ozean"?

Gruß
Stephan aka HQ|Gil-galad