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Kapitel 1 - Die Reise beginnt...

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  • Kapitel 1 - Die Reise beginnt...

    Müde schlurfte Erath durch die dunklen und engen Gassen von Bree, einem kleinem Dorf östlich des Auenlandes. Ein kurzer Blick nach oben ließ ihn seine Schritte noch einmal beschleunigen.
    „Das passt jetzt noch. Eine schöne kalte Dusche kurz vor meinem Ziel“, dachte Erath und ließ seine Gedanken schweifen. Er war schon öfters hier gewesen und kannte den Weg zu seinem Ziel - „das tänzelnde Pony“.

    Es war jetzt schon mehrere Wochen her, seitdem er mit einigen Gefährten von Esgaroth aufgebrochen war. Nachdem der erste Teil seiner Reise ohne Zwischenfälle verlief, waren sie im Düsterwald von einem rasenden Warg angegriffen worden. Trotz ihres Sieges wurde einer von ihnen am Bein verletzt, sodass sie ihn jeweils zu zweit tragen mussten und dadurch einiges an Zeit verloren.
    Zum Glück war es noch Spätsommer, sodass sie das Nebelgebirge ohne Zwischenfälle überqueren konnten.
    Nach einer kurzen Rast in Bruchtal, bei der Erath seine Gefährten zurückließ, wanderte er weiter
    bis er schließlich kurz vor dem Schließen der Tore in Bree ankam.

    „Endlich, das Gasthaus.“
    Ohne lange zu Zögern öffnete Erath die Tür und ging zielstrebig auf den Tresen zu.

    „Einen Moment, ich komme gleich, Herr…?“, begrüßte ihn der Wirt etwas außer Atmen, und ohne eine Antwort abzuwarten schnappte er sich bereits ein Tablett und kämpfte sich durch den gut gefüllten Raum.
    Schmunzelnd lehnte sich Erath an den Tresen und sah sich um. Er mochte dieses kleine, aber gemütliche Gasthaus. Zwar war es nicht mit den Häuser und Gaststätten der Elben zu vergleichen, aber für einen müden Wanderer wie ihn genau das richtige.
    „Morgen muss ich mir Gedanken machen wie ich weiterreisen will“, dachte er. „Allzu lange werde ich mich hier nicht ausruhen können.“

    „So, jetzt habe ich Zeit für Sie.“, meldete sich der Gastwirt zurück.
    „Mein Name ist Erath. Ich hätte gerne ein kleines Zimmer für die Nacht. Eventuell werde ich noch einen Tag länger bleiben.“
    „Das sollte kein Problem sein. Ich werde Ihnen ein Zimmer herrichten lassen. Wollen Sie solange ein wenig zu trinken und zu essen?“
    Nach kurzem Nachdenken nickte Erath: „Ich denke das ist das beste. Vielen Dank, Herr Butterblüm.“

    Erath ließ seinen Blick über die Gäste schweifen und deutete dann auf einen kleinen Tisch für 6 Personen, an dem 2 Männer saßen die sich bei einem Bier gemütlich unterhielten.
    „Ich werde mich dorthin setzen.“
    „Ist gut, das Essen wird gleich gebracht. Was darf es zu trinken sein?“, fragte ihn Herr Butterblüm.
    Erath erwiderte: „Am Besten sie geben mir einen Krug Bier.“
    „Wir gemacht.“, erwiderte der Wirt und verschwand in einem für seine Leibesumfang beeindruckendem Tempo.

    Kurze Zeit später war Erath frisch gestärkt, nippte an seinem Bier und lauschte dem Gespräch der beiden Männer.
    „…nicht weitergehen. Es gibt einfach keine sicheren Routen.“, meinte der größere von ihnen.
    „Das ist leider zu wahr. Das Nebelgebirge hat seit jeher seine Tücken und der Düsterwald ist auch alles andere als ein sicherer Ort. Von meiner letzten Lieferung an die Zwerge habe ich noch nichts gehört, dabei ist sie längst überfällig.“
    Der größere von beiden nickte und trank einen tiefen Schluck bevor er antwortete:
    „Dieselben Probleme scheinen viele zu haben. Es scheint fast so als würden Waren einfach so verschwinden. Lange können wir uns das nicht mehr leisten, fürchte ich.
    Dazu kommen dann noch die Konkurrenten aus dem Süden…“


    Erath wendete sich ab, als das Gespräch der beiden in eine andere Richtung ging.
    „Interessant, das die Wege nicht sicher sind war mir ja durchaus bewusst, aber das es viele Händler gibt die mit so großen Problemen zu kämpfen haben? Das schließt ja die normalen Risiken fast schon aus. Nein, ich denke da steckt mehr dahinter.
    Aber darüber mache ich mir morgen Gedanken. Heute genieße ich lieber mein Bier und harre der Dinge die da kommen.“


    Mit diesem Vorsatz stand Erath auf und ging zu einem Tisch, an dem sich mehrere Männer lautstark unterhielten. Bereitwillig wurde ihm ein Stuhl an den Tisch geschoben und seinen Geschichten gelauscht. Da viele Menschen aus Bree noch nicht viel von Mittelerde gesehen hatten waren Menschen wie er, die was zu erzählen hatten, gerne gesehen.

    Doch trotz seines Vorsatzes entspannte sich Erath nicht vollständig.
    „Irgendwie habe ich das Gefühl, heute wird noch etwas bedeutsames Geschehen. Die Frage ist nur - was?“
    Zuletzt geändert von Gil-galad; 30.12.2008, 20:56.
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  • #2
    AW: Die Reise beginnt...

    Auch Eomolch befand sich dieser Tage in Bree und wollte die folgende Nacht im “tänzelnden Pony” verbringen. Er gehörte zur vierköpfigen Eskorte, die eine Gruppe von Händlern aus Edoras begleitet hatte. Er erinnerte sich noch, für wie sinnlos er ein derartiges Vorhaben anfangs angesehen hatte. Die Händler hatten sich doch schon seit jeher über ihre Reisebedingungen beschwert. Am Ende lag der Gewinn doch meist auf ihrer Seite.

    Doch es war etwas im Wandel. Die Straßen wurden unsicherer. Eine Unruhe lag in der Luft und sie fühlte sich für Eomolch so an, wie eine Ruhe vor dem Sturm.

    Denn schon wenige Stunden, nachdem sie die Pforte von Rohan passiert hatten, hatte Eomolch erfahren müssen, dass das Geschwätz der Kaufleute nicht länger nur Geschwätz war.

    Sie waren angegriffen worden. Eine Gruppe selbsternannter Räuberfürsten hatte sich ihnen in den Weg gestellt. Dunländer, die von den Waren die Hälfte als Tribut forderten. Da unklar war, wie viele weitere derartige Diebesbanden sich ihnen noch in den Weg stellen, wie viele Hälften der Hälften der Hälften sie also noch, wenn sie einwilligten, abgeben würden, drängten die Händler auf einen Kampf gegen die zahlenmäßig überlegenen Diebe.

    Sie hatten Glück. Die Bande hatten offensichtlich mit keiner Gegenwehr gerechnet. Doch selbst wenn, so hatten sie doch sicherlich nicht erwartet im stehenden Galopp frontal angegriffen zu werden. Schon nach kurzem Kampf ergriff das Gesindel jedenfalls panisch die Flucht. Dem einen Pferd jedoch, hatte die Lanze eines der Dunländer den Bauch aufgeschlitzt. Eomolch erschauderte bei der Erinnerung. Die Laute, die sterbende Pferde ausstoßen, konnte man nicht mehr vergessen, wenn man sie einmal vernommen hatte.

    Die restliche Reise war nicht minder gefahrvoll verlaufen. So war ihre Gruppe mehrere Tage lang unter den wachsamen Augen hungriger Wölfe gereist. Sie konnten von Glück reden, dass es nicht auch hier zum Kampf gekommen war.

    Wie auch immer. Eomolch war froh, dass es vorbei war. Die Ware hatte ihr vorläufiges Ziel erreicht. Er war seiner Pflichten entbunden und konnte entspannt sein Bier genießen, dass ihm der freundliche Wirt vor wenigen Augenblicken gebracht hatte.

    Eomolch blickte gedankenlos durch den Raum. Er sah in die Gesichter der Menschen aus Bree, die wie es ihm schien, ein, wenn auch recht raues, so doch sehr freundliches Völkchen waren. Doch dann fiel Eomolchs Blick auf einen Fremden, der sich im Äußeren von allen anderen abhob. Es war eine große, schlanke Gestalt mit schwarzen Haaren und leichtem Bartansatz. Etwas geheimnisvolles ging für Eomolch von dieser Person aus, und als ihn der Fremde für einen Augenblick mit seinen blauen, durchdringenden Augen ansah, konnte Eomolch nicht umhin, sich zu erheben, zu dem Unbekannten zu gehen und ihn anzusprechen ...
    Zuletzt geändert von Eomolch; 31.12.2008, 14:52.
    Wenn drei Personen in einen Raum gehen und fünf wieder rauskommen, müssen zwei Personen wieder hineingehen, damit der Raum leer ist...

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    • #3
      AW: Die Reise beginnt...

      Erath ließ - wieder einmal - seinen Blick durch die gemütliche Gaststätte wandern, als er plötzlich den Blick eines Neuankömmlings auffing.
      Schlank und mit schulterlangen Haaren wirkte er Fremde fast wie Elb, was wahrscheinlich durch seine sehr feinen Gesichtzüge hervorgerufen wurde. Noch während er sich fragte wer dieser Mensch sei, kam dieser auf ihn zu und sprach ihn an:
      „Seid gegrüßt. Mein Name ist Eomolch. Ist hier noch ein Platz frei?“
      Mit einladender Geste wies Erath auf den Stuhl neben sich (da der Abend schon weit fortgeschritten war, gingen vereinzelte Gäste schon jetzt nach Hause oder auf ihr Zimmer) und erwiderte:
      „Sehr erfreut. Ich bin Erath, meines Zeichens Diplomat der Stadt am Langen See. Darf ich euch etwas zu trinken anbieten?“
      Eomolch erhob seine Hand mit dem halbvollen Bier und Erath nickte:
      „Was führt euch in diese Gegend? Verzeiht meine Neugier, aber dass ihr nicht von hier seid fiel mir gleich auf.“
      „Das gleiche lässt sich auch von euch sagen, Erath.“, lachte Eomolch und wurde dann aber ernst, als er in knappen Worten schilderte, warum er nach Bree gekommen war.

      Als er fertig war schwieg Erath einen kurzen Moment, bevor meinte:
      „Vorhin wäre ich noch überrascht gewesen, aber nachdem ich gehört habe was die hier ansässigen Händler für Probleme habe ist es nur noch eine Bestätigung. Seltsam, mein Vater ist ebenfalls ein Händler (und kein schlechter würd’ ich meinen), aber bisher hatten wir noch keine Probleme. Doch wie es aussieht hatten wir bisher großes Glück und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch wir nicht mehr ohne starken Schutz unserer Waren verschicken können.“ Erath seufzte. „Aber wozu sich darüber jetzt schon Gedanken machen. Habt ihr bereits eine Bleibe für die Nacht?“
      Eomolch zuckte kurz mit den Schultern.
      „Ich weiß es nicht. ‚Es obliegt dem Kaufmann für die Unterbringung und Verpflegung seiner Wächter Sorge zu tragen.’ Bisher hatten wir keinen Grund etwas zu Beanstanden. Ich denke ich werde mal nach meinen Kameraden sehen. Es würde mich freuen, mich später noch ein wenig mit euch zu unterhalten?!“
      „Gerne“, erwiderte Erath und neigte dabei zustimmend den Kopf. „Ich werde mir erst morgen über den weiteren Verlauf meiner Fahrt Gedanken machen. Deswegen habe ich - ausnahmsweise einmal - die Muße die Nacht etwas kürzer ausfallen zu lassen.“
      „Dann bis gleich.“, sagte Eomolch und entfernte sich.

      Nachdenklich trank Erath einen Schluck. Seine Gedanken kreisten um die Probleme der Händler und suchten nach einer Lösung. Entnervt zwang er sich schließlich seine Aufmerksamkeit wieder dem Tisch zu zuwenden, da „mir heute Abend eh nichts mehr einfallen wird und es nur unnötige Kopfschmerzen bereitet“.

      Überrascht merkte er dass nur noch zwei seiner ehemals vielen Tischgenossen auf ihren Plätzen saßen. Nach kurzem Blick in die Runde vergewisserte er sich dass nichts besonderer passiert war.
      „Nun, so sei es denn.“, dachte er. „Jetzt wird es wohl doch noch ein ganz interessanter Abend.“


      -------------------------------

      Es ist nicht sehr viel geworden, und fast nur Geschwafel, aber das gehört in ein richtiges RPG ja auch hinein Was wäre die Welt wenn es nur Action, Mord & Totschlag gäbe...
      Ich hoffe es finden sich noch weitere Mitstreiter die Einsteigen wollen. Questmäßig können wir in Richtung der Räuber gehen - sofern keiner von euch andere guten Ideen habt. Nur heraus (=aufschreiben) damit
      Zuletzt geändert von Gil-galad; 06.01.2009, 20:58.
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      • #4
        AW: Die Reise beginnt...

        Eomolch befand sich derweil auf dem Weg hinunter zu den Ställen, wo er nach seinen Kameraden Ausschau halten wollte.

        Die Sache mit den Händlern hatte Eomolch nun schon mehrere Tage sorgenvoll gestimmt. Nach seinem Gespräch mit Erath jedoch, war seine Beunruhigung noch einmal erheblich gestiegen.

        An den Ställen angelangt, stellte Eomolch verwundert fest, dass das Tor nicht richtig abgeschlossen worden war. Er schüttelte den Kopf. Gerade in Zeiten wie diesen sollte auf derartige Dinge doch tunlichst geachtet werden.

        Sorgenvoll betrat Eomolch die Unterkunftsstätte der Reittiere. Es roch nach einer Mischung aus Heu und Pferd, abgesehen von dem Geruch jedoch, deutete kein Zeichen mehr auf die Anwesenheit der Tiere hin. Sie waren spurlos verschwunden.

        Eomolch spürte wie die Aufregung augenblicklich in ihm aufstieg. Er durchsuchte hastig den gesamten Stall nach irgend etwas, dass Aufschluss über das Verschwinden hätte geben können, aber er fand nichts. Und wo waren denn seine Kameraden geblieben? Als er ging waren zwei von ihnen noch hier gewesen.

        Während Eomolch in fiebriger Hast überlegte was nun zu tun sei, hörte er hinter sich eine freundliche Stimme.
        “Entschuldigen Sie Herr, aber wir mussten die Tiere unerwartet in unser zweites Gebäude bringen, da diese Halle hier baufällig ist und der akute Verdacht bestand, dass Teile des Daches einstürzen könnten. Wenn Sie mir also zu der Ersatzunterkunft folgen würden...”
        Eomolch starrte verwirrt den Fremden an, der nun vor ihm stand. Er war recht klein und erweckte in seiner insgesamt eher rundlichen Gestalt einen vertraulichen Eindruck.

        Schweigend folgte er dem Unbekannten hinaus und durch die Straßen, wo sie tatsächlich nach wenigen Minuten eine Halle ähnlich der ersten erreichten. Hier war das Tor ordnungsgerecht verschlossen. Ehe der Fremde Mann allerdings öffnete, wandte er sich noch einmal an Eomolch.
        “Würde es ihnen etwas ausmachen den Helm abzulegen? Die armen Tiere erschrecken sonst noch bei ihrem Anblick.”

        Eomolch hatte in der Tat seinen Helm aufgesetzt. Das weiße Pferdehaar, welches wie ein Schweif dem oberen Ende des Helmes entspross, stand dabei im Kontrast zu der dunkelbraunen Haarpracht Eomolchs. Er trug seinen Helm deshalb stets bei sich, da er ihn an sein Pferd Morgenwind erinnerte. Herrn Butterblüm zum Gefallen hatte er im “Tänzelnden Pony” seinen Helm abgelegt, hier sah er jedoch keinen Anlass eine weitere Ausnahme zu machen.
        “Ich bezweifle sehr, dass unseren Pferden mein Anblick missfallen wird. Im Gegenteil würden sie erschrecken, trüge ich nicht meine für unser Land übliche Kopfbedeckung” erwiderte Eomolch daher lachend und betrat das vor ihm liegende Halbdunkel bevor der Fremde weitere Versuche starten konnte ihn daran zu hindern.

        KLONK. Ein dumpfes, leicht blechern klingendes Geräusch hallte durch den Raum, als Eomolch spürte wie etwas hartes auf seinen Kopf knallte und ihn zu Boden warf.
        Da sein Helm ihn jedoch davor bewahrt hatte durch die Härte des Schlages das Bewusstsein zu verlieren, sprang er umgehend wieder auf die Füße um sich gegen weitere Attacken zu wehren. Tatsächlich stürzte eine große dunkle Gestalt auf ihn zu, indem sie mit einem großen Knüppel nach ihm ausholte. Es gelang Eomolch aber geradeso auszuweichen, und den Angreifer somit zu Fall zu bringen. Dieser rappelte sich auf und suchte sein Heil in der Flucht.
        Eomolch rannte dem Unbekannten nicht hinterher, denn er hatte nicht nur bemerkt, dass in dem Stall ebenfalls keines der Tiere zu finden war, sondern auch seine Kameraden entdeckt. Sie lagen gefesselt in der hinteren Ecke des Raumes und Eomolch musste nicht lange überlegen um zu wissen was passiert war.

        Offenbar waren die Pferde unbemerkt aus ihren Stallungen gebracht worden. Da die Diebe jedoch die Stadt vor Tagesanbruch nicht verlassen konnten, hatten sie sich die Falle mit den Ersatzunterkünften einfallen lassen, indem sich einer von ihnen als Bediensteter ausgab, der den Besitzern die angebliche Notlage erklärte, während sie ein anderer der Diebe dann mit dem Knüppel empfangen sollte.

        Wie Eomolch feststellen musste, kam sein Gedanke an den zweiten Dieb zu spät. Denn als er sich daher dem Ausgang des Gemäuers zuwandte um den Fremden zu stellen, schlug das Tor vor seiner Nase zu, die Schlüssel klirrten und auch er war gefangen.

        -------------------------------------------------------------------------------------------------
        Sollte jetzt doch eine gute Möglichkeit sein, als Person aufzutauchen, die zufällig zur rechten Zeit am Rechten Ort war ...
        Zuletzt geändert von Eomolch; 07.01.2009, 20:44.
        Wenn drei Personen in einen Raum gehen und fünf wieder rauskommen, müssen zwei Personen wieder hineingehen, damit der Raum leer ist...

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        • #5
          AW: Die Reise beginnt...

          Unterdess begab sich ein unscheinbarer Greis mit langem, aber gepflegtem, weißem Vollbart, wie es sich für einen lebenserfahrenen Mann fortgeschrittenem Alters ziemt in ein ihm unbekanntes Dorf. Erleichtert entspannte er sämtliche Muskeln seines Körpers, als er ein Schild entdeckte mit dem Schriftzug: "Zum tänzelnden Pony". Der alte Wanderer hat einen langen Fußmarsch hinter sich - wie lange genau wusste er nicht mehr, da er die unzähligen Tage der rastlosen Wanderung nicht mehr in Erinnerung behalten hatte - sah er der Ankunft in dem Wirtshaus aus zweierlei Gründen in freudiger Erwartung entgegen. Einerseits merkte er, dass seine Kräfte merklich schwanden und er auf Grund des Hungers keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, andererseits erinnerte er sich daran, wie er in jungen Jahren unzählige Feste im "tänzelnden Pony" gefeiert hatte. Plötzlich ,für lediglich einen Wimpernschlag die Vorfreude auf eine warme Mahlzeit verdrängend, erschien es vor seinem geistigen Auge "Bree! Hier habe ich einige Zeit in meiner Jugend verbracht!"
          Aus der Ferne vernahm er, wie ein Mann im dreißigsten Lebensjahr stehend, das Wirtshaus schnellen Schrittes verließ. Auffällig waren sein Helm, wie ihn der Magier im Zuge seiner zahlreichen Wanderungen ausschließlich in Rohan bereits gesehen hatte, das schulterlange, dunkelbraune Haar, welches unter seinem Kriegerhelm ein Stück herausragte und die für einen "Pferdemenschen" - so wurde das Geschlecht Rohans im Volksmund bezeichnet - sehr feinen Gesichtszüge. All das hätte ein gewöhnlicher Mensch in jener finsteren Nacht ohne die Gabe der Astralsicht nicht erkennen können. "Ich habe selten einen gestandenen Krieger, wie diesen Mann so nüchtern aus dem tänzelnden Pony schreiten sehen" dachte sich der trinkerfahrene, an seine eigenen Erfahrungen zurückdenkend, erheitert.

          Endlich am Eingang angekommen, stieß der alte Mann völlig erschöpft mit seinem Wanderstab, an dessen Spitze ein grüner Edelschein schimmerte, die Türe des Wirtschaft auf und begab sich in die wohlige Wärme des Hauses. Instinktiv erforschte er unbemerkt die Auren der wenigen Gäste mittels seiner magischen Fähigkeiten, die sich zu der späten Stunde, von Bier und Wein benebelt, kaum mehr auf den Stühlen halten konnten. Unter all den geistig schwachen und uninteressanten Gestalten erfasste ein nachdenklich dreinschauender Mann seine Aufmerksamkeit. "Welch ungewöhnliche Macht dieser Mensch ausstrahlt! Ich werde ihn im Auge behalten" dachte sich der Greis, während er seinen vom Regen völlig durchnässten Umhang ablegte. Widererwarten kam seine edle, grün schimmernde Robe von königlicher Elleganz zum Vorschein. Sofort spürte er die durchbohrenden Blicke aller Anwesenden auf sich und ging entschlossenen Schrittes dem Wirt entgegen. Dieser riss seine Augen weit auf, als er das glänzende Medallion entdeckte, das an einer Kette um seinen Hals hing. Darauf war ein Adler mit weit gespreitzten Flügeln und blau funkelnden Augen abgebildet. Der Gastwirt wusste sofort, wer ihm da gegenüberstand. Schließlich sprach er den Namen des erhabenen alten Mannes aus "GenROWLiar, alter Freund! Was führt dich in diese Gegend? Wir haben uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen". Dabei bemerkte er, dass sich sein Gegenüber äußerlich kaum verändert hatte, obwohl seit ihrem letzten Treffen mindestens ein halbes Jahrhundert verstrichen war.
          "Komm setz dich, ich bringe dir Speis und Trank." sagte der Wirt einladend und eilte rasch hinter den Tresen, brachte ihm kurze Zeit später einen Krug seiner besten Biersorte und einen prall gefüllten Teller mit schmackhaftem Essen.

          Nach reichlicher Überlegung fiel GenROWLiar der Name des Wirtes ein: Butterblüm, Sohn Berands. Er ist der Sprössling des früheren Besitzers der Schenke.
          Rasch leerte der waise Magier den vor sich liegenden Teller und schüttete das ganze Bier in einem Zug seine trockene Kehle hinunter. Während seiner Mahlzeit fielen ihm die ständigen, prüfenden Blicke des vorher aufgefallenen, seine beiden Tischgenossen kaum beachtenden Mannes auf, sodass er sich bei Butterblüm über den Fremdem mit pechschwarzem Haar erkundigte. Dieser wusste auch nicht viel über ihn zu berichten, außer dass er sich Erath nannte und am selben Abend mit einigen Gefährten aus Esgaroth anreiste. "Einst hörte ich Geschichten über einen Krieger, der diesen Namen trug...dies muss ein Zeichen sein" dachte er, während er auf diesen zuging. Er blieb vor Erath stehen, beide musterten sich bedächtig alsob sie sich aus früheren Tagen kannten und gaben sich schließlich zur Begrüßung die Hände. So sprach GenROWLiar, während er sich als Vierter an den Tisch setzte: "Du bist also der, den man Erath nennt. Bei meiner letzten Wanderung durch das Erebor-Gebirge, ließ ich mich in einer Stadt namens Esgaroth nieder. Dort rettete ich einen hiesigen Kaufmann vor Plünderern. Ich gedenke deinen Namen in seinen Erzählungen vernommen zu haben..." "Du bist meinem Vater begegnet? Sprich, wie steht es um ihn? Du musst mir alles erzählen." warf Erath vor Neugier auf seines Vaters Befinden aufgewühlt ein und bestellte zwei Krüge voll Bier...

          Stunden später, nachdem sie sich ausgiebig über das Wohlbefinden des Kaufmanns aus Esgaroth und über die Erhabenheit der Stadt am See, Erath Ort der Geburt, ausgetauscht hatten, erkundigte sich Erath über die Absichten GenROWLiars die Nacht zu verbringen. "Ich teile mir das Nachtlager voraussichtlich mit Eomolch, einem Manne Rohans, den ich erst vor einigen Stunden kennengelernt habe. Du kannst dich uns gerne anschließen" bot ihm der junge Krieger an, während seine durchdringenden blauen Augen unablässlich einen einladenden Glanz ausstrahlten. "Unter gewöhnlichen Umständen benötige ich keinen Schlaf, da ich jedoch schon unzählige Tage rastlos auf den Beinen bin, werde ich dein Angebot dankend annehmen." antwortete GenROWLiar. Daraufhin erwiderte Erath: "Welche Umstände den besagten Eomolch wohl aufhalten mögen?" fragte sich Erath besorgt. "Ich sah ihn vor einigen Stunden das Wirtshaus hastig verlassend in Richtung der Pferdeställe zügig schreiten. Wir sollten nach dem Rechten sehen." Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich vorübergehend beim Wirt, der die Tür hinter ihnen verschloss, da sie die letzten Gäste im Gasthaus gewesen waren.

          Als sie den gepflasterten Weg entlangwanderten, den GenROWLiar zuvor Eomolch hat schreiten sehen, hörten sie aus der Ferne ein lautes Hämmern. Beide schauten sich kurz in die Augen und beschleunigten ihre Schritte. Als sie die Quelle der Laute erreichten, vernahmen sie eine verzweifelte Stimme aus dem Innern einer Scheune. "Helft mir!" ertönte eine Stimme. GenROWLiar und Erath versuchten die Tür aufzureissen, doch sie war verriegelt. "Zur Seite" brüllte GenROWLiar und zückte zugleich seinen Wanderstab, dessen grünes Licht immer heller zu scheinen schien. Mit einem kräftigen Satz sprang Erath zur Seite und vernahm einen gleißenden, den Stab verlassenden Strahl, der die Tür zerschmetterte. Dahinter kauerte Eomolch auf dem mit Stroh bedeckten Boden, der gerade noch den umherfliegenden Holzteilen ausweichen konnte und dabei das Gleichgewicht verlor. "Was hat sich hier zugetragen!?" erkundigte sich GenROWLiar bei dem sich aufrichtenden Mann und blickte ihm seine Gedanken lesend tief in die Augen.
          Zuletzt geändert von Gil-galad; 15.01.2009, 23:00. Grund: Hervorhebungen ;)
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          • #6
            AW: Die Reise beginnt...

            Nach wenigen Augenblicken endete der Augenkontakt und Eomolch blickt Erath fragend an. Dieser begriff schnell und meinte: „Darf ich vorstellen? Eomolch – GenROWLiar, GenROWLiar – Eomolch. Mich würde auch interessieren was hier vorgefallen ist?“

            Nach der knappen Begrüßung fasste Eomolch schnell das Erlebte zusammen und führte sie in den hinteren Teil der Scheune, wo seine Kameraden lagen. Obwohl nicht mehr gefesselt (dank Eomolch), waren sie noch bewusstlos und nur ein gelegentliches Stöhnen zeigte an das sie noch lebten.

            Mit einem nachdenklichen Blick nach draußen verharrte GenROWLiar einige Momente, bevor er seufzte und sich umdrehte.
            „Helft mir diese Leute zurück in den Gasthof zu bringen. Die Pferdediebe können wir so nicht verfolgen. Außerdem müssen wir Herrn Butterblüm unterrichten.“
            Eomolch und Erath stimmten zu und gemeinsam gingen sie die bewusstlosen Krieger tragend zurück.
            Als sie die Scheune verließen meinte Erath an einer Straßenecke eine Bewegung zu sehen. Bei genauerem Hinschauen konnte er aber nichts erkennen. Deswegen vergaß er den Vorfall schnell wieder und beeilte sich mit Eomolch und GenROWLiar mitzuhalten, der für sein Alter ein beachtliches Tempo vorgab.

            Zurück im Gasthof übergaben sie langsam erwachenden Krieger in die Obhut Butterblüms und zogen sich dann zurück um die nächsten Schritte zu besprechen.
            Nachdem auch Herr Butterblüm sich ihnen angeschlossen hatte erzählte Eomolch die Geschichte in allen Einzelheiten, sowie alles was er über die Diebe wusste.

            Nach kurzem Schweigen ergriff Erath das Wort:
            „Ich habe zwar den Sinn dieser Aktion nicht gänzlich nachvollziehen können, aber ein Verbrechen bleibt ein Verbrechen und muss gesühnt werden.“
            „Ich stimme dir da zwar zu, doch wie sollen wir die Pferdediebe finden? Wir wissen einfach zu wenig. Sind es nur zwei oder gehören die beiden zu einer Bande? Wohin bringen sie die Pferde? Ohne Anhaltspunkte können wir wenig ausrichten.“, gab GenROWLiar zu bedenken und runzelte mürrisch die Stirn.

            „Ich fürchte ich werde euch in diesem Fall wenig helfen können.“, meinte der Wirt betrübt und seufzte: „So etwas hat es noch nicht gegeben, das man uns vollkommen unbemerkt die Tiere klaut. Das wird morgen ein Donnerwetter wenn die Gäste merken, dass ihre Tiere nicht mehr da sind. Ich muss zu meinen Leuten zurück. Solltet ihr etwas unternehmen sprecht bitte vorher noch mit mir.“
            Mit diesen Worten ließ er sie zurück und murmelte dabei wütend vor sich hin.

            Eomolch nahm das Gespräch wieder auf und sagte:
            „Wie wir es auch immer anstellen, wir müssen die Pferde zurückholen. Es sind Pferde aus Rohan dabei. Die Pferdediebe werden noch früh genug merken was das bedeutet.“
            „Ich schlage vor, wir legen uns hin und schlafen eine Runde. Nüchtern und ausgeruht finden wir eher eine Lösung.“, schlug Erath vor.
            GenROWLiar nickte: „Während ihr euch hinlegt werde ich die Scheune noch einmal genauerer in Augenschein nehmen. Vielleicht fällt mir ja noch was auf, wenn ich mich in Ruhe umsehen kann. Spuren werden wir leider keine finden, dafür hat das Wetter gesorgt.“

            Erath gähnte und erwiderte: „Tut was ihr nicht lassen könnt. Morgen sollten wir uns in Bree umhören. Vielleicht haben wir Glück und es hat jemand etwas gehört oder gesehen. Gute Nacht. Was ist mit dir Eomolch?“

            „Ich komme gleich. Vorher möchte ich noch nach meinem Kameraden sehen. Vielleicht haben sie ja noch etwas gesehen?“
            „Ein guter Gedanke“, stimmte GenROWLiar zu, „aber ich denke sie werden nicht viel mehr erzählen können als du – wahrscheinlich sogar noch weniger. Nichtsdestotrotz ist es eine Frage wert. Bis morgen, Freunde.“

            Während sich GenROWLiar in den Regen begab, suchten Erath sein Bett und Eomolch seine Freunde auf.


            --------------------

            Nur ein etwas kleinerer Post. Habe wenig Zeit heute gehabt.
            Zuletzt geändert von Gil-galad; 12.01.2009, 22:16.
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            • #7
              AW: Die Reise beginnt...

              Eomolch stieg die hölzerne Treppe des “tänzelnden Ponys” hinauf. Herr Butterblüm hatte ihm gesagt, dass seine Gefährten inzwischen allesamt erwacht waren. Sie warteten im zweiten Zimmer auf der linken Seite, tatsächlich konnte Eomolch bereits als er vor der Tür stand die Stimmen seiner Freunde hören. Sie schienen sich über das Vorgefallene auszutauschen.

              Als Eomolch jedoch eintrat verstummten sie für einen Moment, um ihn gleich darauf mit unzähligen Fragen zu bombardieren. Eomolch setzte sich zu den drei Kriegern, die sich noch immer nicht vollkommen von dem jeweiligen Schlag erholt zu haben schienen, und versuchte so gut es ging ihre Neugier zu befriedigen. Besonders interessierte sie dabei, wie er es geschafft hatte der Falle zu entgehen.

              Eomolch zeigte nur auf seinen Helm und schon hatten die drei verstanden. Halothain, der Gefährte mit dem Eomolch während ihrer Reise eine tiefe Freundschaft aufgebaut hatte, (er war ein großgewachsener Krieger mit langem, blondem Haar), musste daraufhin lachen und meinte: “Warum hast du mir auf unserer Reise nicht gesagt, dass dein Helm nicht grundlos festgewachsen ist? Ich spottete deiner, nun bist du es, der lachen kann. Der Schlag der Gauner traf gut, ich kann noch immer keinen klaren Gedanken fassen.”

              “Ich merke es, mein Freund, denn sonst würde dir klar sein, dass mein Spott dich niemals treffen würde” erwiderte Eomolch, dann sagten sie alle für eine Weile nichts mehr. Der Verlust der Pferde war für alle schmerzlich, auch wenn er noch nicht unwiderruflich sein musste.

              Eomolch war inzwischen müde geworden. Es war ein langer und erlebnisreicher Tag gewesen und er sehnte sich danach, einfach in die gemütliche Wärme eines Bettes zu sinken. Doch er hatte ein ungutes Gefühl. Wenn sie bis zum nächsten Morgen warteten, ließen sie wertvolle Zeit verstreichen, die die Diebe nutzen konnten um mit den Pferden ein für allemal zu verschwinden.

              Eomolch erhob sich und verabschiedete sich von seinen Gefährten. Er verließ das “tänzelnde Pony” und wanderte ziellos durch die Straßen. Wo, ja wo konnten die Gauner Morgenwind und die anderen Pferde nur versteckt haben? Eomolch wusste, dass er die Stadt nicht ausreichend genug kannte um jetzt noch nach den Tieren zu suchen. Für ein paar Minuten ging er diese und jene Straße entlang und lauschte ob er nicht doch irgendwo das Geräusch klappernder Hufe oder ein leises Wiehern vernehmen konnte, doch es blieb dabei, dass er nichts entdecken konnte.

              Schließlich war Eomolch in seinem Herumirren am Tor von Bree angelangt, einem breiten hölzernen Verschlag, welcher die Bevölkerung bei Nacht vor unliebsamen Besuchern schützen sollte. In einem kleinen Häuschen gleich neben dem Tor, war zu jeder Zeit ein einzelner Wächter stationiert. Es schien gerade Schichtwechsel zu sein, die Ablöse wünschte jedenfalls ihrem Vorgänger eine ruhige und gesegnete Nacht.

              Das brachte Eomolch auf eine Idee. Noch ehe der neue Wächter in seiner Wachstube verschwinden konnte, war Eomolch zu ihm herangetreten. Der Mann erschrak für einen Augenblick, da er Eomolch nicht hatte kommen hören und ebenfalls weil dieser nach wie vor seinen Helm aufgesetzt hatte. Als ihm Eomolch jedoch sein Anliegen vorgetragen hatte, beruhigte er sich wieder.

              Eomolch hatte den Wächter dabei eigentlich nur darum gebeten, besonders darauf zu achten, dass keine Pferde die Stadt verließen. Er erzählte ihm von dem Diebstahl und ergänzte zuletzt nur, dass er im Morgengrauen selbst dazu stoßen werde, um den Verkehr am Tor zu überwachen.

              Danach verabschiedete sich Eomolch und kehrte ein wenig beruhigter in das “tänzelnde Pony” zurück. Seine Gefährten schliefen bereits allesamt, als er ihr Zimmer betrat und auch Eomolch sank schon bald darauf in einen tiefen, wenn auch unruhigen Schlaf.
              Wenn drei Personen in einen Raum gehen und fünf wieder rauskommen, müssen zwei Personen wieder hineingehen, damit der Raum leer ist...

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              • #8
                AW: Die Reise beginnt...

                Ja Zefix! Was soll der Bockmist! Ich will ein warmes Bett für die Nacht und ein kühles Bier, wisst ihr wie grausam es ist für einen Zwerg unter freiem Himmel schlafen zu müssen?
                laut schreiend verschaffte sich der Wanderer zu später Stund' Gehör...

                So beruhigen sie sich doch Herr Zwerg, die Gaststuben sind heute leider alle schon belegt un ich habe für heute geschlossen
                antwortete Butterblüm besänftigend

                Das ist mir Wurst! Entweder du lässt mich jetzt rein oder ich schieb dich aus dem Weg, du langes Elend!
                kam sofort die erregte (und vor allem lautstarke) Anwort

                Aber Herr Zwerg das geht doch so nicht!
                setzte Butterblüm wieder an

                Und wie das geht!
                energisch schob der Zwerg einfach den Wirt aus dem Weg, setzte sich auf eine der Bänke und schaute Herrn Butterblüm herausfordernd an
                Und jetzt geben sie mir endlich ein Bier.

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                • #9
                  AW: Die Reise beginnt...

                  Lautes Geschrei erregte GenROWLiars Aufmerksamkeit, während seine Gedanken bereits seit geraumer Zeit um die jüngsten Vorkommnisse kreisten. Er beschloss die Überlegungen zu einer späteren Stunde fortzusetzen und folgte den lautstarken Stimmen.

                  Aus der Ferne wunderte er sich über die offene Tür des "tänzelnden Pony". Plötzlich beschleunigte er seine Schritte, bis er schließlich zu rennen begann, als ihm ein beunruhigender Gedanke durch den Kopf schoss: "Die Pferdediebe sind in der Tat wieder zurückgekehrt, um ihren Beutezug fortzusetzen! Ich muss verhindern, dass Herrn Butterblüm etwas zustößt..." Diesen Geistesblitz kaum realisierend sprang der Zauberer zur offenen Türe hinein und stand in Kampfposition, mit gezücktem Stab und einen Angriffszauber murmelnd in Mitten der Schenke.
                  Sofort vielen ihm die zuerst vor Schreck bleichen, einen Wimpernschlag später verwunderten Gesichter des Wirtes und eines an einer Bank sitzenden Zwerges, auf. Der ungewöhnlich groß gewachsene Zwerg beäugte den waisen Magier und wartete gespannt auf eine Reaktion seines Gegenübers. Seine dunkelbraun funkelnden Augen blieben hartneckig und ließen nicht vom Antlitz des Zauberers ab. GenROWLiar entspannte wegen der augenscheinlich falsch interpretierten Situation seine Muskeln, senkte seinen Stab und entschärfte seinen Magiestoß, den er bereits in Gedanken auf den Kleinwüchsigen fixiert hat.

                  "Stille ist das Gebot der Stunde, um der Erholung der hier nächtigenden Krieger willen, die die Stadt, oder Hilflose vor Dieben und Orks beschützen" begann der betagte Magier mit fester Stimme. "Nennt mir euren Namen Herr Zwerg..." setzte er fort "und ich werde euch meinen nennen."
                  Daraufhin erwiederte der Zwerg unbeeindruckt: "Man nennt mich Wugi Haudrauf, aus dem Stamme Durins." Sogleich begann GenROWLiar in seinem Erinnerungsschatz nach dem Geschlecht Durins und deren Heimat zu stöbern.
                  "Als weit gereister Wanderer gaben mir die Bewohner Mittelerdes viele Namen, doch hierzulande kennt man mich als GenROWLiar der Waise, aus dem Hause der Istarende, einem Orden der allwissenden Istari." stellte er sich hochmütig vor. Dann wandte er seine Blicke von Wugi ab und wollte von Herrn Butterblüm erfahren, was sich hier zugetragen hat.

                  Nachdem der übermüdete Gastwirt den Vorfall geschildert hatte, konnte sich GenROWLiar endgültig wieder entspannen und sprach zu Wugi: "Entschuldigt mein beherztes Auftreten, aber die jüngsten Geschehnisse ließen darauf schließen, dass sich an diesem Ort ein Verbrechen zugetragen hätte." Wugi nahm die Entschuldigung an und lud ihn ein, sich neben ihn auf die Bank zu setzen.
                  "Jüngste Geschehnisse? Was hat es damit aufsich?" fragte der Zwerg neugierig.
                  "Bei einem köstlichen, kühlen Bier würde ich euch gerne mehr berichten" meinte GenROWLiar, den Wirt vorsichtig musternd "unglücklicher Weise hat das Wirtshaus bereits seit einigen Stunden geschlossen. Früher, als sein alter Herr Berand noch ausschank gab es keine Sperrstunde..."
                  Als Butterblüm durch das Fenster sah, wie bereits die ersten Sonnenstrahlen den Horizont erleuchteten, beschloss er auf seinen dringend benötigten Schlaf zu verzichten, seinen hartnäckigen, aber dennoch sympatischen Gästen jeweils einen Krug voll frischgezapftem Bier zu servieren und gesellte sich zu den beiden auf die Bank. "Es war schon schwer genug den Zwerg aus meiner Stube zu werfen und jetzt kommt noch der rechthaberische Zauberer hinzu...ich lausche lieber ihren Geschichten und Neuigkeiten über die Ländereien über die Grenzen Brees hinaus" dachte sich Butterblüm völlig erschöpft, seinen Kopf mit den Händen abstützend.

                  "Bei einem guten Bier zum Sonnenaufgang lässt es sich gepflegt Unterhalten..." begann der Magier zu erzählen "Wugi, welche Stadt nennt ihr eure Heimat und was hat euch in diese Gegend verschlagen..." Doch als er seine Blicke von der Schönheit der aufgehenden Sonne losreißen konnte, bemerkte er den Grund für die fehlende Antwort. Er suchte vergebens die Blicke des Zwergs, denn der hatte seinen Krug mit einem Zug geleert und versank, den Bierschaum über den dichten Bart verteilt, in einen tiefen Schlaf. Auch Butterblüm gab sich der ausgedehnten Ruhe hin und nun saß GenROWLiar mit seinem Drang nach neuem Wissen, das Bier genießend, alleine da.

                  Endlich unterbrach ein Klopfen an der Eingangstür die unangenehme Stille und Erath trat zusammen mit Eomolch in die Wirtschaft. Über den Anblick, der sich ihnen bot verwundert, suchten sie das Gespräch mit dem geistig abwesenden GenROWLiar.
                  Zuletzt geändert von ROWL; 16.01.2009, 19:40.
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                  • #10
                    AW: Die Reise beginnt...

                    „Ähm, was ist hier los? Wir haben laute Stimmen gehört und dann plötzlich war wieder alles ruhig. Da wollten wir uns selbst ein Bild machen.“, sprach Earth GenROWLiar leise an.

                    Dieser antwortete eine zeitlang nicht bevor er langsam den Kopf hob und meinte:
                    „Oh, ihr seid es. Gut geruht?“

                    „Danke der Nachfrage, ja. Jedenfalls bis wir unsanft geweckt wurden. Wir hofften eigentlich ihr könntet uns die Quelle des Lärm nennen?“, fragte Eomolch nach.
                    „Ich glaube schon. Unser werter Herr Zwerg hier hält offenbar nicht viel von der Nachtruhe anderer Leute. Kein Wunder, er selber schläft ja auch wie ein Stein. Den weckt so schnell nichts wieder auf.“

                    Mit einem prüfenden Blick auf den Zwerg setzte Earth die Unterhaltung fort:
                    „Na jedenfalls war es nichts Schlimmeres als ein Zwerg. Wir dachten an eine Rückkehr der Diebe.“
                    GenROWLiar nickte. „Das dachte ich auch, aber als sich herausstellte das ein einziger Zwerg diesen Lärm verursachte, bat ich ihn um Auskünfte.
                    Unglücklicherweise schienen sowohl er wie auch der liebe Wirt andere Pläne zu haben und zogen den Schlaf einer gepflegten Unterhaltung vor. Doch sag Eomolch, hast du irgendetwas erfahren können? Lasst uns diese beiden noch ein paar Stunden schlafen lassen. Die Gäste müssten mittlerweile wieder eingeschlafen sein, sonst wären sie schon hier. Also können wir ungestört reden.“


                    Gemeinsam setzten sie sich an einen Tisch und erzählten was sie in Erfahrung bringen konnten.
                    „Wie wir vermutet hatten, konnten meine Kameraden nicht mehr berichten als wir eh schon wussten. In dieser Hinsicht können wir also wenig Hilfe bekommen – sofern es nicht darum geht die Pferde zurückzuholen. Da werden wir auf die Schlagkräftige Unterstützung meiner Freunde zurückgreifen können. Doch finden müssen wir sie erstmal selber.“, resümierte Eomolch kurz seinen Besuch. „Außerdem habe ich den Torwächter gebeten die Augen offen zu halten.“
                    „Dann war meine Nacht etwas ergiebiger. Zwar konnte ich nicht viel in Erfahrung bringen, aber immerhin etwas:
                    Die Diebe scheinen sich in Bree gut auszukennen, da sie wussten dass die Scheune leer steht und auch sehr schnell verschwinden konnten. Ich vermute deswegen dass sie hier irgendwo aus der Gegend kommen und auch irgendwo im Land ringsum ihr Versteck haben. Trotzdem können wir ohne Anhaltspunkte nicht hoffen sie auch zu finden. Zum Glück gelang es mir mit meiner besonderen Sicht zu erkennen wohin sie die Pferde gebracht haben. Es war in Richtung Süden, also genau in entgegen gesetzter Richtung zur Stelle wo sie euch den Hinterhalt bereitet hatten.
                    Der Regen hat alle Spuren verwischt. Darauf können wir also nicht hoffen.“
                    , berichtete GenROWLiar.

                    „Die Frage ist dann aber – was machen wir jetzt?“, meinte Erath. „Ich werde versuchen etwas herauszubekommen. Als Diplomat weiß ich recht gut wie man an die Informationen kommt, die man benötigt, ohne das unangenehme Situationen entstehen. Vielleicht erfahre ich ja etwas? Gestern habe ich zwei Männer bei einem Gespräch belauscht. Es handelt sich um Kaufmänner die glaube ich im südlichen Teil wohnen. Diesen werde ich mal einen Besuch abstatten.
                    Erwartet mich gegen Mittag zurück.“

                    Nachdem GenROWLiar und Eomolch zugestimmt hatten machte sich Erath auf dem Weg in den südlichen Teil Brees.

                    Die Sonne war gerade aufgegangen und ließ die Stadt und die Umgebung frisch und neu aussehen nach dem gestrigen Regen. Erath spürte wie ihn neue Zuversicht durchströmte.

                    Plötzlich bemerkte er in den Augenwinkeln eine Bewegung. Eine schwarze Gestalt verschwand gerade hinter einer Ecke. Irgendetwas erschien ihm daran vertraut. Nachdenklich ging er weiter und wäre dabei fast gegen eine Hauswand gelaufen. Noch rechtzeitig der Mauer gewahr geworden korrigierte er seine Gehrichtung und fragte einen vorbeiflitzenden Jungen nach den beiden Männern.
                    Zum Dank gab er ihm eine kleine Münze und schlug die neue Richtung ein.

                    Ein altes aber geschmackvoll restauriertes Gebäude ragte vor ihm auf. Selbstbewusst ging er an die Tür und klopfte. Während er wartete fiel ihm plötzlich wieder ein, weshalb ihm der erlebte Vorfall so bekannt vorkam.
                    Als er mit GenROWLiar Eomolch und seine Kameraden befreit hatte war ihm ein solcher Schatten der hinter einer Ecke verschwand ebenfalls aufgefallen. Er überlegte fieberhaft wohin der Schatten verschwunden war.
                    „Ja, es war gegen Süden“, dachte er und machte sich eine gedankliche Notiz später davon zu berichten.
                    In diesem Augenblick wurde ihm die Tür geöffnet und eine misstrauische Stimme fragte:
                    „Wer seid ihr? Und was wollt ihr?“
                    Zuletzt geändert von Gil-galad; 26.01.2009, 17:16.
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                    • #11
                      AW: Die Reise beginnt...

                      Nachdem Erath tief luftholte, begann er sich mit den Worten "Erath lautet mein Name" seinem zwielichtigen Gegenüber vorzustellen. Rasch erfassten die Augen des jungen Kriegers die auffällig kostspielige Kleidung die der angebliche Kaufmann trug und dessen ohne Ausnahme mit wertvollen Ringen verzierten Finger. "Wie kann jemand, der diese schäbige Holzhütte sein Eigen nennt zu solch wertvollen Gütern gelangen?" dachte er sich, während sein Misstrauen weiter wuchs und er beschloss mittels einer List das Interesse des offensichtlich geldgieriegen Mannes zu wecken. Das Gespräch wieder aufnehmend, fuhr er weiter fort: "Ich gehöre einer Gruppe von Händlern an, die letzte Nacht in dieser Stadt angekommen ist. Wir sind zwar nur auf der Durchreise, müssen jedoch einige Tage hier verharren, um unsere zur Neige gehenden Kräfte zu erneuern. Dies betreffend möchte ich euch einen Handel unterbreiten."
                      Allein die Gedanken an einen möglichen Profit brachten die gierigen Augen der zweifelhaften Gestalt zum Leuchten.

                      "Wo bleiben nur meine Manieren? Tretet doch ein in meine bescheidene Behausung, edler Herr" wurde Erath mit einer plötzlich sanft klingenden Stimme hineingebeten...

                      Indess überlegten die im Gasthaus "zum tänzelnden Pony" gebliebenen GenROWLiar, Eomolch und Wugi, der nach seinem Erwachen ohne zu zögern beschloss sich der Sache anzuschließen, wie sie weiter vorgehen sollten.
                      „Eomolch, ihr solltet dem Wachmann in der Wachstube wie angekündigt einen Besuch abstatten. Es mag sein, dass euch am heutigen Tage etwas auffällt“ schlug GenROWLiar vor. „Des Weiteren wird es wohl das Beste sein, wenn ich mit Wugi hier im Gasthaus verharre, um von neuen Wirtsgästen etwas Brauchbares in Erfahrung zu bringen.“
                      Daraufhin nickte Eomolch zustimmend und trat nach flüchtigem Abschiedsgruß zugleich den Weg zur Wachstube am Tor der Stadt an.
                      Kaum trat der Mann Rohans zur Tür hinaus, signalisierten der alte Zauberer und der ausgeschlafene Zwerg zeitgleich mit einer Handbewegung ihr Verlangen nach einem Krug Bier. Beide schauten sich ernst in die Augen, bevor sie in großes Gelächter ausbrachen.
                      „Wie ich sehe haben wir dieselben Vorlieben für Frischgezapftes“ sagte Wugi lachend zum erheiterten Greis. „Ob sich das wohl lediglich auf das Bier beschränkt…“ dachte sich GenROWLiar und begann seine schön verzierte Pfeife mit dem Kraut der Halblinge zu stopfen. „Ja wos isn des?“ wunderte sich Wugi seine eigene Pfeife aus der Tasche holend.
                      Schließlich saßen beide in ihre Ermittlungsarbeiten vertieft an einem Tisch der Schenke, einen vollen Krug vor sich stehend und genüsslich an ihren mit dem besten Kraut der Gegend gefüllten Pfeifen ziehend. Das Gasthaus war noch recht leer, sodass sie noch keine interessanten Gespräche belauschen konnten und so begannen sie sich zu unterhalten
                      „Was ist gestern überhaupt geschehen? Ich kann mich nur noch an einen Streit mit einem Menschen erinnern und an das leckere Bier, dass meine Kehle runterfloss“ begann der verwirrt dreinblickende Zwerg die in seiner Erinnerung gebliebenen Geschehnisse des Vortages zu schildern. „Ihr wisst nichts über eure Ankunft in Bree?“ wunderte sich der Magier. „Ist euch auf der Anreise etwas zugestoßen?“ Nachdem Wugi sichtlich versuchte sich an etwas zu erinnern fluchte er: „Na, i woas nix mehr was seit meiner Abreise aus Erebor geschehen ist“ Diese Aussage machte GenROWLiar stutzig und er zog logische Schlüsse aus der Schilderung des Zwergs. „Vielleicht wurdet ihr auch von dieser Gaunerbande überfallen, der bereits viele Kaufleute und deren Gefolge zum Opfer fielen."

                      Während GenROWLiar und Wugi ihr Gespräch fortsetzten, hatte Erath inzwischen auf einem brüchigen Holzstuhl in der Stube des zwielichtigen Kaufmannes Platz genommen.
                      „Man nennt mich Ragor und nun seid ihr an der Reihe meinen Wissensdurst zu stillen. Woher wisst ihr von meiner Person und was ist das für ein Handel, den ihr mir verschlagen wollt?“
                      Sein Vorhaben dem offensichtlichen Gauner eine Falle zu stellen nicht vergessend, fuhr Erath mit seiner List fort:
                      „Ich erfuhr im Gasthaus der Stadt, dass ihr in den letzten Wochen mit eurem kaufmännischen Geschick unverhofft an Reichtum gelangt seid. Da wir noch einige Tage in Bree verharren werden und jüngste Ereignisse nicht von Sicherheit innerhalb der Stadtmauern zeugen, habe ich folgendes Anliegen: Wir haben äußerst wertvolle Fracht, die wir bis zu unserer Abreise sicher verstauen müssen. Ihr, als erfahrener Kaufmann kennt sicherlich ein gutes Versteck für unsere Ware. Am Tag unserer Abreise werdet ihr großzügig für eure Tat belohnt.“
                      Nach reichlicher Überlegung antwortete Ragor: „Es spricht eigentlich nichts dagegen. Dennoch muss ich die Einzelheiten zuvor mit meinem Geschäftspartner besprechen. Ich schlage vor, wir treffen uns bei Sonnenuntergang am Südtor der Stadt. Und vergessen sie die zu verstauende Wara nicht“ fügte er grinsend hinzu.
                      Nachdem Erath dem Vorschlag zustimmte, verabschiedeten sich die beiden und der Pferdemensch verließ die Holzhütte. In etwa hundert Schritte Entfernung zu Ragors Behausung verschwand er plötzlich hinter einer Hauswand und verharrte dort eine Zeit lang. „Ich werde von hier aus Ragors Haustür beobachten. Früher oder später verlässt er bestimmt die Hütte, um seinen „Geschäftspartner“ aufzusuchen. Wenn ich ihm unauffällig folge, führt er mich vielleicht zum Lager der Gaunerbande…“
                      Kaum hatte er diesen Gedanken vollendet, begann sich Ragors Tür zu öffnen.
                      Zuletzt geändert von ROWL; 01.02.2009, 14:06.
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                      • #12
                        AW: Die Reise beginnt...

                        Der Torwächter sah Eomolch aus dunklen Augen nachdenklich an.

                        “Auf eine größere Anzahl von Pferden sollten wir also achten? Nein, davon hat mir mein Vorgänger nichts gesagt.” Der alte Mann schüttelte den Kopf. “Das sieht Bolran ähnlich. Selbst wenn es etwas Wichtiges gibt, ist er zu faul den Mund aufzumachen.”

                        Dann, an Eomolch gewandt ergänzte er:”Aber Ihr habt Glück. Ich habe Heute noch keinen Vierbeiner das Tor passieren lassen, sei es Kuh, Esel oder Pferd.”

                        Eomolch seufzte erleichtert.

                        “Ich danke euch für eure Auskunft. Und ich würde Sie bitten neben Ihnen Platz nehmen zu dürfen und mit über den Tor zu wachen, nicht da ich Ihnen misstrauen würde, sondern vielmehr, da ich fürchte, dass die Diebesbande sich von einer Wache nicht abschrecken lassen wird.”

                        “Ja selbstverständlich kannst du mir bei der Arbeit helfen. Aber unterlasse doch bitte das Gesiesel - gegen derartige Förmlichkeiten bin ich allergisch. Man nennt mich hier Aron, den Alten - es stört mich jedoch nicht, wenn du die Anspielung auf meinen körperlichen Zustand fallen lässt.”

                        “In Ordnung Aron,” erwiderte Eomolch lachend, “es wird sich vermeiden lassen. Und mein Name ist Eomolch. Schlicht Eomolch, wobei es wohl auch nicht mehr sehr lange dauern wird, bis man mich den Alten nennt.”

                        Aron betrachtete Eomolch schmunzelnd und murmelte igrendetwas von “unverbesserlicher Jugend”. Dann erhob er sich und klopfte Eomolch ermunternd auf die Schulter.

                        “Nun aber genug getratscht. Das Tor bewacht sich nicht von alleine. Es hat schon seinen Sinn, das nur eine Person die Ein- und Ausfahrenden kontrolliert - denn immer wenn zwei oder mehr Menschen zusammentreffen, kommt jegliche Arbeit schneller zum Erliegen als man auch nur an das Wort ‘Pause’ hätte denken können.”

                        So ließen die beiden sich also am Tor nieder. Eomolch plagte jedoch schon nach kürzester Zeit die Langeweile. Es passierten nur wenige Leute das Tor und da keiner von ihnen ein Pferd mit sich führte, waren sie für Eomolch ohnehin von keinem größeren Interesse.

                        Deshalb war es nicht verwunderlich, dass Eomolchs Blicke schon bald immer öfter umherschweiften, auf der Suche nach irgend einem Detail, dass sein Interesse hätte erwecken können.

                        Nach einiger Zeit wurde er dadurch zeuge eines seltsamen Schauspiels: Zunächst kam ein fülliger Mann mit offensichtlich teurer Bekleidung durch eine Straße ein wenig Abseits des Tores gewandert. Er schien beschäftigt und verließ schon bald mit zielstrebigen Schritten Eomolchs Sichtfeld. Dahinter folgte in notwendigem Abstand eine dunkle, relativ schlanke Gestalt. Sie schien der ersten Person zu folgen und darauf bedacht zu sein nicht gesichtet zu werden. Für Eomolch als unerwünschten Zuschauer jedoch sah es äußerst lustig aus, wenn die Gestalt sich mal hier in einen dunklen Hauseingang drückte oder mal dort hinter der Hecke eines Vorgartens verschwand.

                        Fragte sich Eomolch jetzt bereits voller Verwunderung was das sich vor seinen Blicken abspielende bedeuten sollte, so wurde seine Verwirrung jedoch vervollkommnend, als er entdeckte, dass die zweite Person, der Verfolger, selbst ebenfalls verfolgt wurde. Denn in mittlerer Entfernung erschien schon kurz nachdem die zweite Person um eine Hausecke gebogen war eine dritte Person. Sie schien nicht weniger Wert darauf zu legen, unerkannt zu bleiben, und Eomolch hatte tatsächlich wenig Ahnung wer sich unter der dunklen Kapuze hätte verbergen können.

                        Als die dritte Person auch endlich verschwunden war und sich Eomolchs Erstaunen allmählich zu legen begann, dämmerte in Eomolch ein schrecklicher Verdacht. Und mit einem Mal sprang er hurtig auf, rief Haron noch im rennen zu, dass er später wieder kommen würde und machte sich schleunigst in die Richtung auf in die die drei Gestalten verschwunden waren. Denn er hatte sich noch einmal die zweite der Personen in Erinnerung gerufen und erkannt, dass es niemand anders als Erath gewesen war.

                        Er wusste zwar nicht, was die restliche Situation zu bedeuten hatte, doch allein der Umstand das Erath offensichtlich verfolgt wurde, trieb ihn zu äußerster Eile.

                        Doch schon nach kurzer Zeit hatte er die Spur der anderen verloren. Woher sollte er auch wissen, wohin sie ihre Schritte gelenkt hatten, nachdem sie an eben dieser Stelle um die Ecke gebogen waren?

                        Eomolch verschnaufte einen Moment, das Blut pulsierte regelmäßig in seinem Kopf und er ärgerte sich darüber, dass er so lange gebraucht hatte um die Gefahr der Situation zu erkennen.

                        Doch Eomolch stand noch nicht lange so ruhig nachdenkend in der Straßenmitte, als er auch schon wie aus weiter Ferne einen gedämpften Schrei vernahm. Während er jedoch noch versuchte die Richtung auszumachen, aus der das Geräusch gekommen war, hörte er auch schon lauterwerdende Schritte, die sich seiner Position zu nähern schienen.

                        Rasch verschwand Eomolch im dunklen Schutz einer Haustür. Nur wenige Augenblicke später betraten zwei ins Gespräch vertiefte Gestalten die Straße. Sie kamen aus einem der hinteren Gärten und Eomolch erkannte in ihnen sofort, den Verfolgten und Verfolger von Erath. Als die beiden auf der anderen Straßenseite vorbeigingen konnte Eomolch ein paar Worte von dem was sie sprachen aufschnappen.

                        “... keine Zeit mehr zu verlieren ... Ragnloth wird sich um ihn kümmern ...”

                        Eomolch kümmerte sich zunächst nicht um das Gehörte. Kaum das die zwei Männer verschwunden waren, ging er eilig zu dem Garten aus dem sie gekommen waren. Das Tor war noch offen, Eomolch konnte also ohne Probleme bis in den hintersten Bereich des Gartens vordringen.

                        Dort lag in einer Ecke die Gestalt Eraths. Seine Stirn blutete, doch er schien nur bewusstlos zu sein.

                        Nach einigen erfolglosen Versuchen gelang es Eomolch auch, Erath mit einer Ladung Wasser aus dem Gartenteich wieder zu Bewusstsein zu bringen.

                        Als dieser nach kurzer Zeit anfänglicher Verwirrung Eomolch erkannte, meinte er matt lächelnd: “Ich schätze, jetzt sind wir quitt. Wann wolltest du mir eigentlich deinen Helm vererben?”

                        Doch noch ehe Eomolch etwas erwidern konnte, ergänzte er mit bitterer Miene: “Ich fürchte, unsere Bemühungen waren alle umsonst. Sie werden die Pferde jeden Moment aus der Stadt bringen.”


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                        @Legolas: ich glaube, da müssen wir noch was im Laberfred besprechen, mein Platzhalter war schon ne Weile aktiv gewesen ...
                        Zuletzt geändert von Eomolch; 11.02.2009, 20:49.
                        Wenn drei Personen in einen Raum gehen und fünf wieder rauskommen, müssen zwei Personen wieder hineingehen, damit der Raum leer ist...

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                        • #13
                          AW: Die Reise beginnt...

                          In einer anderen Ecke des Gasthaus saß Thalicair der Erath und Ragor belauschte, wobei er allerdings recht unauffällig blieb. Er konnte aber nur Bruchstücke herraushören, aber als der Teil mit dem Reichtum Ragors erwähnt wurde, wurde er auffmerksam. Als Erath und Ragor das Gasthaus verließen ging Thalicair zum Tisch an dem GenROWLiar und Wugi saßen. Mein Name ist Thalicair, dürfte ich mich zu euch gesellen? fagte Thalicair. GenROWLiar wies mit einer Geste auf einen leeren Stuhl neben Wugi. Mein Name ist GenROWLiar, und das ist Wugi sagte GenROWLiar. Thalicair, GenROWLiar und Wugi redeten eine Weile miteinander. Wisst ihr wer die beiden Herren waren, die bis vor kurzen dort drüben miteinander redeten? fragte Thalicair interressiert. Einen der beiden kenne ich: Erath antwortete GenROWLiar. Nachdem Thalicair seine Antwort bekommen hatte, hob er seine Hand und rief den Gastwirt. 3 Bier bitte, das geht auf mich rief Thalicair. GenROWLiar und Wugi schienen erfreut. Die drei plauderten bis spät in den frühen Morgen, bis es dann Thalicair vor die Tür verschlug, wo auf einmal ein Mann blutend am Boden lag...


                          Ist ok dann überspringt mich ^^
                          Zuletzt geändert von Gil-galad; 13.02.2009, 19:12. Grund: Rechtschreibung ;) Hoffe das ist ok.

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                          • #14
                            AW: Die Reise beginnt...

                            Während Thalicair in dem bewusstlosen Mann den vorhin erwähnten Earth wieder zu erkennen glaubte, hatte Eomolch ganz andere Sorgen.

                            Nachdem der Earth blutend am Boden liegend gefunden hatte, war er (überredet von Erath) zum Tor aufgebrochen um sich dort auf die Lauer zu legen. Da sie nun wussten dass es mindestens 3 Gauner waren, sah auch Eomolch ein, dass sie ohne Verstärkung keine Chance haben würden. Trotzdem juckte es ihm in den Fingern und er wünschte sich er könnte es den Dieben mit einem gezielten Hieb auf den Kopf heimzahlen.

                            Einstweilen lag er jedoch gut versteckt auf der Lauer und beobachtete alles was in der Nähe des Stadttores vor sich ging.
                            „Ich hoffe, ich bin noch rechtzeitig. Aber da ja ‚Ragnloth’ sich um Earth kümmern sollte ist es sehr wahrscheinlich das mindestens einer noch in der Stadt ist. Zur Not müssen wir diesen nur verfolgen, um zum Lager der Diebe zu kommen.“, dachte er sich und fragte sich im Stillen wie es Erath gerade geht.

                            Dieser war - nachdem er Eomolch endlich überzeugt hatte, dass es „schon ginge“ – aufgebrochen um GenROWLiar und Wugi zu holen. Aufgrund der Kopfverletzung war Erath ein wenig schummerig und kurz bevor er das Gasthaus erreichte wurde im Schwarz vor Augen.
                            „Verdammt.“, war das letzte was er noch dachte als ihm langsam die Sinne schwanden, „dabei war ich doch schon so gut wie dort…“

                            Um diese Uhrzeit war nur noch wenig los und die wenigen Passanten die ihn auf dem Boden liegen sahen dachten sich ihren Teil und ignorierten die vermeintliche „Alkoholleiche“.
                            Erst Thalicair erkannte das es sich keineswegs um einen wohltuenden Schlaf nach zuviel Alkohol handelte sondern Erath bewusstlos war.

                            Schnell rannte er zu ihm und seufzte erleichtert als er ein leises Stöhnen vernahm. Kurze Augenblicke später war Erath wieder bei Sinnen und seine Augen schienen erstaunlich wach zu sein. Thalicair half ihm beim Aufstehen und gemeinsam gingen sie zurück ins „tänzelnde Pony“.
                            „Wugi, GenROWLiar, helft mir hier bitte mal. Euer Freund lag bewusstlos vor der Tür.“
                            „Ihr kennt euch?“, fragte Erath mit zwar schwacher aber klarer Stimme. „Egal, das könnt ihr mir später noch erzählen. Oohhh, mein Kopf.“ Erath schleppte sich zu einem Stuhl und ließ sich darauf nieder. Währenddessen beobachteten ihn Wugi und GenROWLiar besorgt, waren aber taktvoll genug mit ihren Fragen zu warten.
                            „Ich sehe, dass ihr Fragen habt. Zuerst müssen wir aber Eomolch unterstützen. Alles andere erkläre ich euch auf dem Weg. Er ist am Tor. Wenn wir Glück haben erwischen wir die Diebe noch. Wenn nicht haben wir immerhin ein paar neue Ansatzpunkte.“
                            Thalicair hatte bisher still zugehört und ergriff nun das Wort: „Ich weiß zwar nicht so genau worum es hier geht, aber ich kann euch ebenfalls unterstützen sofern meine Hilfe gewünscht ist.“
                            „Nun mal sachte.“, meinte GenROWLiar. „Erstmal danke Thalicair. Sowohl für das Hilfeangebot – was wir gerne annehmen – wie auch für das Helfen unseres Freundes.
                            Wir sollten nichts überstürzen. Erath, du bist nicht in der Verfassung irgendwohin zu gehen außer ins Bett.“
                            , bemerkte GenROWLiar trocken und Wugi nickte zustimmen.
                            „Recht hat er. Du suchst dir erstmal einen Heilkundigen. Wir drei helfen Eomolch. Er wird uns dann schon erklären können was vorgefallen ist.“

                            Erath protestierte zwar, war aber durch die Kopfverletzung durch ärger mitgenommen als er gedacht hatte und somit blieb ihm keine andere Wahl als dem Rat oder dem Befehl seiner Freunde Folge zu leisten.

                            Während er sich also behandeln ließ, waren GenROWLiar, Wugi und Thalicair auf dem Weg zum Stadttor um Eomolch zu helfen.
                            Dabei spekulierten sie über die möglichen Zusammenhänge und reimten sich das eine oder andere bereits zusammen.

                            Da erklang plötzlich ein wütender Ausruf.
                            „Das kommt vom Tor!“, rief Wugi und stapfte schon mit bebendem Bart der Geräuschquelle entgegen. Wugi und Thalicair folgten.

                            Angespornt von Geräusch zwei zusammenstoßender Schwerter legten sie die restliche Strecke im Höchsttempo zurück…
                            Zuletzt geändert von Gil-galad; 13.02.2009, 19:46.
                            sigpic

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                            • #15
                              AW: Die Reise beginnt...

                              Als sie letzendlich am Tor angelangt waren, sahen sie Eomolch, der mit 2 vermummten Männer kämpfte. Wugi, GenROWLiar und Thalicair zogen ihre Waffen um Eomolch zu unterstützen. Es entbrannte ein schwerer Kampf.

                              Als die beiden Gauner endlich eingesehen hatten, dass sie hoffnungslos unterlegen waren, leiteten sie Plan B ein. Einer der Männer lenkte Wugi, Thalicair, Eomolch und GenROWLiar ab, wärend der andere das Tor öffnete und die Pferde beiseite schaffte. In diesem Moment stieß auch der Dritte im Bunde der Diebe zum Tor vor um ihren Rückzug zu decken. Die beiden vermummten Männer waren mit den Pferden geflohen, aber sie ließen ihren Mitstreiter zurück, was sich später als Fehler herrausstehlte.
                              Der zurück gelassene Mann erschreckte sich und rief laut:Hey Leute! Ihr könnt mich doch nicht einfach hier zurück lassen!
                              Doch die andern beiden rannten mit den Pferden aus der Stadt. Er alleine war keine Bedrohung mehr für die 4. Wir müssen sie verfolgen! sagte Wugi. Sie sind mit den Pferden schon zu weit weg, aber wir haben ja ihn antwortete Thalicair leicht grinsend. Thalicair ging zu den Mann, der vorher von Wugi auf den Boden geworfen worden war. Er zog sein Schwert und bedrohte den Mann. Er beugte sich über ihn und sagte zu ihm: Sag mir sofort wo deine Freunde die Pferde hinbringen, oder ich bereite dir ein schmerzvolles Ende! Der Gauner war nervös und zittrig, redet dann aber doch. Sie bringen sie in unser Lager. Das ist aber weit von hier entfernt. sagte der Mann verängstigt. Und was machen wir jetzt mit ihm? fragte Thalicair. Wir bringen ihn zur den Stadtwachen antwortete eine Stimme aus der Ferne. Aus der Dunkelheit kam der verletzte Earth, den es schon viel besser ging, auf sie zu. Erath schön das es dir gut geht sagte GenROWLiar erfreut. Wir haben wenig Zeit. Wir müssen bald aufbrechen um sie noch rechtzeitig zu stellen. wandte Erath ein. 2 Diebe sind zu 5 einfach zu schlagen, aber ein ganzes Lager voller Diebe könnte schwierig werden. sagte Earth. Werdet ihr mich und Eomolch begleiten? schloss er an seinen letzten Satz an. Ich werde euch folgen. Ich auch. Nichts gegen ein gutes Abenteuer antworteten GenROWLiar und Wugi. Werdet ihr uns auch begleiten Thalicair? fragte Eomolch. Ja mein Herr Eomolch, ich werde euch folgen und durch die Wildnis führen sagte er voller Elan. Packt eure Sachen, wir brechen in einer Stunde auf sagte Eomolch.
                              Zuletzt geändert von Gil-galad; 18.02.2009, 23:06. Grund: Bitte Vergangenheit schreiben ;) Danke

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