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Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

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  • Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

    Schattenbachtal – Nördlich von Lorien

    Keiner der Anwesenden verschwendete seine Gedanken an die augenscheinliche Idylle der ruhigen, sternklaren Nacht, denn sie hielten sich tief in den Gefilden des Feindes auf. Besonders die Patrouillen der Elben an den Grenzen ihrer Waldgebiete stellten eine ernstzunehmende Gefahr für die unruhige Schar von Mordor-Orks dar, die von Elitekämpfern angeführt wurde. Dabei handelte es sich um drei Uruk-hai unterschiedlichen Ursprungs, die von höchster Instanz mit einem ebenso geheimen, wie gefährlichen Auftrag entsandt worden waren.
    Der erfahrenste unter ihnen war Kershak, der in den vergangenen Jahrhunderten viele Schlachten geschlagen und sich somit den entsprechenden Respekt unter den Schattenvölkern verschaffen hatte. An seiner Seite stand Urath, ein seltener Elite-Bogenschütze unter den von Sarumans gezüchteten Uruks. Auch er hatte bereits oft in kleineren Kämpfen gegen die Waldläufer des Nordens seine besonderen Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Und schließlich war Kargoth der dritte Elitekrieger im Bunde. Jener konnte sich bislang in der breiten Masse seiner Artgenossen keinen Namen machen, da er von seinem direkten Befehlshaber, nämlich dem Hexenkönig von Minas Morgul, stets in geheimer Mission hinter die feindlichen Linien geschickt worden war. Des Weiteren genoss er sowohl in Mordor, als auch im Harad die intensivsten Ausbildungen zum Krieger.

    Während die drei Uruks und die vierzig Orks mit dem großen Strom Anduin im Rücken an dessen Ufern lauerten und auf die Rückkehr ihrer entsandten Späher warteten, ließ sich Kargoth noch einmal die Einsatzbesprechung in den Hallen des Hexenkönigs zwei Tage zuvor durch den Kopf gehen: „Mein Meister verlangt, die Rückführung von Mondragon, einer mächtigen Vampirgestalt, sodass jener wieder in den Dienst des Dunklen Herrschers zurückkehre. Dabei wurde mir dieser Trupp zur Verfügung gestellt.“ Während er seine Gedanken kreisen ließ, musterte er die undisziplinierte Schar, die er kurz zuvor aufgrund der herrschenden Unruhe, zusammengestaucht hatte. „Seht ihn euch an, diesen stinkenden Haufen unfähiger Ork-Maden. Ohne sie wäre ich besser dran.“, dachte Kargoth verächtlich über seine Untergebenen. „Zumindest habe ich in den beiden Uruks, deren guter Ruf mir bereits im Vorfeld zu Ohren gekommen war, zwei zuverlässige Mitstreiter.“ Er wusste, dass seine beiden Artgenossen dieselben Gedanken verfolgen mussten, denn er konnte es an ihren herablassenden Blicken deutlich erkennen. Nichtsdestotrotz hatten auch die Orks ihre Vorzüge, denn ihnen wurde in den Zuchthäusern bereits früh Respekt in Form von Angst vor Folter eingebläut. Somit war ihm ihre Unterwürfigkeit sicher. Man musste ihnen lediglich unmissverständlich klarmachen, wer das Sagen hatte und nun wussten sie nach Kargoths einprägsamer Ansprache darüber zweifellos Bescheid.

    Endlich hatte das Warten ein Ende, denn gefolgt von sich rasch nähernden Geräuschen trat einer ihrer Späher atemlos aus der Dunkelheit hervor, bahnte sich den Weg durch den herumlungernden Ork-Trupp und trat in die Mitte der Uruks. Jene warteten lediglich auf die Freigabe zum sorglosen Wiederantritt ihres Marsches zum Osttor zu Moria, wo sich der Unterschlupf ihrer Zielperson befinden sollte. Doch was sie schließlich von dem schnaufenden Ork zu hören bekamen war alles andere, als zufriedenstellend. Dessen Botschaft beinhaltete nämlich nicht etwa die Bestätigung eines vor ihnen liegenden Marsches, das frei von Feinden gewesen sei, sondern eine unvorhersehbare Wende, die das Scheitern ihres Auftrages bedeuten konnte. „Als ich mich an der Waldgrenze zu Lothlórien auf die Lauer gelegt hatte, konnte ich aus dem Gestrüpp ein Gespräch zweier Elben belauschen, in dem es um ein Fest zu Ehren der "Vampir-Bezwinger", oder auch "Helden von Lothlórien" ging. Sofort eilte ich mit dieser Meldung zu euch…“ Noch ehe der Späher seinen Satz vollenden konnte, zischten tödliche Pfeile durch die Lüfte und brachten mehrere Orks zu Fall. Ohne zu zögern ließ Kershak seinem Groll freien Lauf, indem er seine Scimitar zückte und mit einem Streich das Haupt des Boten vom Halse trennte, sodass dessen Körper nach dem dumpfen Aufprall des Schädels wie ein nasser Sack zu Boden fiel. Anschließend sprach der erzürnte Uruk: „Deinen Verstand hast du ohnehin niemals gebraucht, sonst hättest du die Elben nicht zu uns geführt!“ Sogleich begann eine blutige Fehde zwischen den Orks und den angreifenden Waldelben.
    Zuletzt geändert von ROWL; 19.05.2011, 01:26.
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  • #2
    AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

    Die typische Reaktion der Orks wäre wildes Herumgerenne gewesen, aber durch die Anwesenheit der 3 Außergewöhnlichen Uruk-Hai schien dies nicht der Fall zu sein. Im Gegenteil, keiner wagte auch nur einen Schritt zu machen, bis ein Befehl von Kershak ertönte: "In Formatioooon!! BOgenschützen einen Pfeilhagel in diese Gebüsche vor uns!" Sofort raste ein Schwarm von dunklen Pfeilen auf das Gebüsch zu aus dem die Angreifer attackierten. In der Menge der Pfeile war ein Pfeil deutlicher und Stach heraus. Es schien als sei er von einer Art schwarz-violetten Hülle umschlungen, welche auch in tiefster Finsternis deutlich zu erkennen war. Keiner wusste genau was dieser Pfeil war, oder von wem er abgefeuert wurde, sicher war jedoch, dass er in Richtung eines Elben flog und somit der dunklen Seite angehören musste. Viele Pfeile der Orks verfehlten, aufgrund der guten Verstecke der Elben, ihrer Ziele, doch der mysteriöse Pfeil flog mit derartiger Geschwindigkeit und Präzision auf einen Elben zu, durchbohrte dessen Schädel und traf mit fast unverminderter Geschwindigkeit die Brust eines 2m dahinter lauernden Elbenschützen. Kargoth, der gerade hinter einem kleinen Felsen lauerte sah, das Geschehen von nächster Nähe aus und war erstaunt, welcher der hier anwesen Orks wohl ein solche Geschoss abgefeuert hatte, er war sich sicher, es kann kein normaler Ork gewesen sein. Seine Grübeleien wurden aber schnell beendet, denn sobald der Pfeil die Brust des Elben traf, schrie ein UrukHai in der Bogenschützenformation laut auf: "AHHHH HAHAHAHA" wie als ob er sich an der verheerendne Wirkung des Pfeiles weiden würde. Es war die Stimme von Urath, welcher sogleich einen weiteren schimmernden Pfeil aus seinem Köcher zog.
    Obwohl die Orks in Überzahl schienen, schafften sie es nicht die Elben mit Fernangriffen zu vertreiben. Kershak befahl deshalb einem kleinem Stoßtrupp, angeführt von Kargoth, sich nach hinten abzusetzen und im Schatten der Wälder, das Schlachtfeld zu umgehen und die linke Flanke der Elben zu attackieren, die sich auf das Feuer der Orks frontal focusierten und die Flanke recht ungesichert ließen. Plötzlich rannten aus den Büschen Elbenschwertkämpfer hervor mit gezogenen Klingen. Sie rannten so schnell, dass die verwunderten Orks, welche noch nie offensiv angreifende Elben sahen, kaum in der Lage waren ihre Sperrfeuer auf die Heranstürmenden zu richten. Kershak zog seine Skimitar und stellte sich mit weiteren Nahkämpfern in den Weg. Der Größenunterschied betrug ca 20-30 cm da kein Elb viel größer als 1,60m war. Doch die Kunst ein Schwert zu führen vermag auch der kleinste Elb zu erlernen, rostiger Isengart und Morgulstahl, prallte auf fein verarbeitete Lothlorien-Metalle, sogar Funken sprangen. Mit diesem Antritt, hatte Kershak nicht gerechnet, aber sein eigentlicher Plan, wurde dadurch zum Glück nicht beeinträchtigt, da die Elben hinter den Büschen nun noch weniger Männer haben mussten.
    Lautlos pirschten sich Kargoth und sein Trupp an die Waldelben heran ...
    Zuletzt geändert von Uruk90; 16.03.2011, 12:29.
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    • #3
      AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

      Begierig auf einen ebenso schlagartigen, wie zerschmetternden Überraschungsangriff auf die lauernden Spitzohren, gab der Elitekämpfer seinen Ork-Kriegern mittels Handzeichen taktische Anweisungen. Unverzüglich schwärmten die Kämpfer in alle Richtungen aus, um ihre Gegner einzukesseln, sodass ihnen jegliche Möglichkeit zur Flucht unterbunden wurde. Kargoth hoffte, dass er bei seinem ersten Einsatz als Truppenführer nicht die Kampfkraft des Feindes unterschätzt hatte, denn er wollte durch tadellosen Einsatz auf dem Schlachtfeld in der Gunst des erfahrenen Kershak steigen. Doch es gab keinen Grund zur Besorgnis, denn als sich das verderbende Netz aus tödlichem Stahl und grunzenden Orks immer enger um das vermutete Versteck der restlichen Elben spannte, versuchten sich nur wenige von ihnen, insgesamt sechs an der Zahl, mit letzter Kraft gegen die Überzahl an Orks aufzubäumen. Allerdings war jegliche Mühe vergebens, denn dabei konnten sie lediglich einen Orks zu Fall bringen, während die Verluste in ihren eigenen Reihen verheerend waren.
      Als Kargoth also sichtlich zufrieden mit seiner Einheit und einer zwar schwer verletzten, aber noch lebenden Geisel im Schlepptau, zu seinen restlichen Kampfgefährten nur wenige hundert Schritte entfernt, zurückkehrte, konnte er gerade noch beobachten, wie Kershak seine Klinge aus dem noch zuckenden Leib eines Widersachers gezogen hatte. Das erfolgreiche Ende des Kampfes wurde durch angsteinflößendes Brüllen in die kühle Nacht hinein, eingeläutet. Sogleich kamen die drei Uruks erneut in der Mitte der schnaufenden Orks zusammen, um sich über ihre Lage auszutauschen und kamen aufgrund der niedrigen Anzahl der Gegner, sowie derer leichter Rüstungen zu dem Entschluss, dass dies nur ein Aufklärungstrupp gewesen sein musste. Als Kargoth schließlich befahl, den Gefangenen herbeizuschaffen, wurde die beratende Versammlung vorerst unterbrochen und Kershak beschloss seine Neugier über Uraths zerstörerische Pfeilgeschosse zu einem späteren Zeitpunkt zu stillen.

      Unsanft wurde der im Sterben liegende Elb auf den vom Blut seiner abgeschlachteten Artgenossen getränkten Erdboden gestoßen. Daraufhin blickte Kershak verächtlich auf den zu seinen Füßen liegenden, zum Tode geweihten Elben herab und stemmte ein Bein auf dessen klaffende Wunde am Rücken, sodass die am Boden kauernde Geisel von unsäglichen Qualen getrieben, einen lauten Schrei ausstieß, während sie sich vor Schmerzen krümmte. Schließlich ging der gefühlslose Uruk in die Hocke und sprach mit bedrohlicher Stimme: „Bevor du Deinesgleichen in den Schatten folgst, wirst du mir noch einige Fragen über diejenigen beantworten, die den mächtigen Mondragon zu Fall gebracht haben und ob sich der Eine Ring bereits in dessen Besitz befunden hatte.“ Als Antwort erhielt er jedoch lediglich ein höhnisches Lachen, gefolgt von heftigem Keuchen und Husten: "Abschaum wie ihr, werdet neimals die Helden vom Schattenbachtal zu fassen kriegen." Da verlor der Elitekämpfer seine ohnehin äußerst spärliche Geduld und tauchte das aschfahle Gesicht des Elben, an dessen geflochtenen Zopf zerrend, aber und abermals in eine Blutlache. Doch plötzlich wurde die Tortur von einem unweit entfernten Rascheln unterbrochen. Sofort stieg die Wut im ohnehin erzürnten Uruk-Hai, denn er hatte zuvor befohlen, das Gebiet weitflächig auf Überlebende zu durchforsten. Doch ehe er seine Untergebenen zur Verfolgung des vermeidlichen Flüchtigen anstiften konnte, machte sich bereits Urath eilends auf den Weg, während seine Worte nachhallten: „Meine Pfeile treffen ihr Ziel!“ Doch trotz seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten mit Pfeil und Bogen, war es bereits zu spät, der flinke Elb befand sich bereits außer Reichweite. Dennoch war jener noch nahe genug, um den fürchterlichen Wutschrei Kershaks aus der Ferne zu hören.

      Wutentbrannt schnaubte er seine Leute an und wäre seine Truppe nicht ohnehin schon durch den vorangegangenen Kampf dezimiert worden, wären die Köpfe der Verantwortlichen gerollt. Obendrein wurde sein erhitztes Gemüt weiter zum Brodeln gebracht, als ihn die Nachricht über die Entdeckung einiger seiner besten Späher durch die Elben, ereilte. Doch Kershak wusste, dass er so weit hinter den feindlichen Linien die Fassung bewahren musste und nutzte seinen Zorn, um mittels Einschüchterung doch noch einige brauchbare Informationen aus dem Gefangenen herauszupressen.
      Unter größter Folter und dem Verlust einiger Gliedmaßen beinahe in den Wahnsinn getrieben, röchelte der leidgeprüfte Elb einige kaum verständliche Silben heraus, die man als „Helden von Drahnost“ und „Bezwinger des Scheusals“ deuten konnte. Kurz darauf beendete die blanke Skimitar das Leid des Gepeinigten und schlitzte den verstümmelten Leib der Länge nach, auf, einem geweideten Tiere auf der Schlachtbank gleichend.

      Unbeeindruckt durch die Grausamkeit seines Artgenossen, ordnete Kargoth gedankenschnell die Bruchstücke der erhaltenen Informationen: „Diese Gemeinschaft, die Mondragon niedergestreckt hatte, konnte vermutlich konkrete Hinweise über den Ring des Dunklen Lords, Sauron, erhalten haben, sofern das Vampirwesen Näheres über dessen Verbleib in Erfahrung bringen konnte, wovon unser Meister ausgeht. Schließlich hatte sich die Bestie nicht ohne Grund in die Tiefen des Nebelgebirges, dem letzten bekannten Aufenthaltsort Gollums, verschanzt.“ Nachdem sich die schemenhaften Gedanken des aufstrebenden Uruks zu einem reifen Plan geformt hatten, versuchte er nun auch Kershak und Urath zu überzeugen: „Diese Gruppierung, von der dieses erbärmliche Spitzohr gefaselt hat, sollten wir nicht unterschätzen. Wenn wir unserem Herrn schon nicht wie gewünscht Mondragon liefern können, müssen wir ihm zumindest dessen Mörder übergeben.“ Er erwartete nicht, dass die beschränkten Orks seinen Worten folgen konnten, die beiden Elitekämpfer jedoch nickten zustimmend und lauschten bedächtig weiter. „Wir müssen mit einem ruckartigen Gegenangriff rechnen. Wobei nicht sicher ist, dass diejenigen, nach denen wir suchen, ebenfalls mitziehen werden. Darum sollten wir einige unserer Kämpfer zum Schein hier lassen, während der übrige Trupp in sicherer Entfernung auf die Entdeckung unserer Zielpersonen durch die verbliebenen Späher, lauert.“ Dieser taktische Zug schien Kershak zu gefallen, doch Urath hatte einen Einwand: „Allerdings müssen wir über den Fluss, damit ihre Spurensucher nicht unsere Fährte aufnehmen können.“
      Es war kein Geheimnis, dass die Schergen des Bösen das klare Wasser mieden, vor allem die Ströme, in denen die Kraft Ulmos zu fließen schien. Sogleich schüttelten die meisten Orks widerwillig ihre Köpfe und Unmut machte sich unter ihnen breit. Da meldete sich der dritte Uruk zu Wort und erteilte lautstark einen Befehl, dessen Verweigerung den unweigerlichen Tod zur Folge gehabt hätte: „Jetzt wird Holz gehackt, ihr faulen Maden! Wir brauchen Flöße, bevor der Feind zum Gegenschlag ausholt!“


      Lothlórien - Im Waldesinneren

      Der zunehmende Sichelmond stand gerade an höchster Stelle, als die Stille des Waldes von der beunruhigende Kunde eines sich mit letzter Kraft in dessen schützende Heimat geretteten Grenzpostens, gebrochen wurde. „Holt rasch Wasser herbei und eine Trage!“, hallte es durch das Reich der Waldelben, als eine Wache den verletzten Elben entdeckt hatte.
      Nachdem der Flüchtling schließlich trotz seiner Aufregung und der Erschöpfung verständliche Worte hervorbringen konnte, schilderte er dem Elbenhauptmann, Eneatan, die tödlichen Folgen ihres überstürzten Überfalls auf einen Orktrupp nahe des Schattenbachtales und die Worte eines mächtigen Uruks namens Kershak, denen er gelauscht hat, während er einen geeigneten Zeitpunkt zur Flucht abgewartet hatte. Dabei hatte der Elb beteuert, nicht aus Feigheit geflohen zu sein, sondern der Überbringung dieser dringlichen Nachricht willens. Doch für Gewissensberuhigungen hatte Eneatan keine Zeit, denn besonders, als der Name des Uruk-Hais gefallen war, wurde seine Besorgnis in die Höhe getrieben. Er wusste jedoch, was er zu tun hatte. Unter üblichen Umständen hätte er seine Herrin Galadriel sowohl in Kenntnis gesetzt, als auch um Rat gefragt, doch aufgrund ihrer Abwesenheit war der Hauptmann der Oberbefehlshaber und schritt selbst zur Tat. Und so ließ er unverzüglich die „Helden von Drahnost“ wecken und in seine Gemächer geleiten.

      Noch von den Spuren des unsanften Weckens aus dem wohltuenden Schlaf – sogar GenROWLiar hatte sich nach den Strapazen des hinter ihnen liegenden Abenteuers die Nachtruhe gegönnt – gekennzeichnet, traten die Gefährten schließlich vor Eneatan. Aria, Eomolch, Lorgan, Ithmir, Thalicair und GenROWLiar standen verwundert ob der Dringlichkeit ihres Erscheinens vor dem Elbenkommandanten und warteten ungeduldig auf dessen Verkündung.
      „Werte Freunde und überaus geschätzte Gäste in unserem Lande, heute Nacht ist etwas Unvorhergesehenes geschehen.“ Spätestens als Eneatan die Botschaft des überlebenden Elben ausgesprochen hatte, war die Müdigkeit aus den Augen der Gemeinschaft gewichen. „Wir müssen sofort zurückschlagen!“, stieß Thalicair laut aus, wurde jedoch sogleich vom Hauptmann mit ernster Stimme unterbrochen. „Der Feind, ist aus mir unbekannten Gründen auf der Suche nach euch und niemand weiß, wie viele noch folgen werden. Ich kann euch hier keinen Schutz mehr gewähren, wenn dadurch die Sicherheit meines Volkes gefährdet ist. Während wir also im Morgengrauen den Gegenstoß ausführen, solltet ihr den Wald verlassen. Das ist keine Bitte.“ Ihre Verwunderung stand den Sechsen ins Gesicht geschrieben und wurde lediglich von deren Empörung über das respektlose Verhalten ihnen gegenüber, übertroffen. Doch jegliche Versuche der Einwände und der Beschwichtigung waren vergebens, da sie sogleich in Begleitung einiger Wachen abgeführt wurden. Auch für das Grübeln über die wahren Beweggründe des sonst so edlen Eneatans blieb keine Zeit, denn noch während sie zum Packen ihrer habe in die Unterkünfte der letzten Nächte eskortiert wurden, mussten sie sich Gedanken über das Reiseziel ihres abrupten Aufbruches machen. Doch ihre Schritte mussten wohl überlegt sein, denn der Hauptmann warnte sie, die gewöhnlichen Handelsrouten zu den großen Siedlungen, wie Edoras und Minas Tirith zu meiden, da er dort feindliche Späher vermute. Schließlich sei der Feind schon lange nicht mehr so nahe an den Grenzen des Waldlandreiches gesichtet worden, erst recht nicht in solcher Zahl. Sie mussten also Vorsicht walten lassen und den Mantel der Verborgenheit über ihre Marschroute ausbreiten, wollten sie nicht in die Fänge des Schattens geraten. Doch wohin sollten sie nur gehen? Welche Richtung sollten sie am besten einschlagen?
      Zuletzt geändert von ROWL; 18.10.2011, 12:52.
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      • #4
        Re: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

        Die Sterne funkelten so rein wie schon lange nicht mehr über Lorien und es war eine Nacht in welcher man weit und gut sehen konnte. Die Schimmer des Lichtes spiegelten sich in den strammen aber doch sanft wirkenden Baumkronen der Bäume Loriens wieder. Die Rinde der Bäume fühlte sich in diesem Wald anderst und zugleich so bekannt an, als hätte man den Baum selber gepflanzt. Der Boden war recht trocken und schien den hier lebenden Elben Mut und Halt zu geben. Die Gesichter der Waldelben waren wie gewohnt, sie zeigten nicht viel Rührung nach aussen hin. Die Falten der Menschen verrieten für gewöhnlich ihre Sorgen und den Kummer der in Ihnen geschürt wurde. Man konnte vielen Menschen das Leid aus den Augen ablesen, vor allem geschulte und erfahrene Geschöpfe wie die Elben sahen in den menschlichen Gesichtsausdrücken wenig Geheimnisse.
        Die Gefährten packten also ihr Hab und Gut ein, nahmen sich ihre gut gepflegten und frischen Pferde. Man wechselte wenig Worte, denn niemand wusste was er sagen sollte oder wollet.
        Eomolch stand bei seinem Pferd auf einer hell erleuchteten Lichtung, innerlich aufbrausend wie es oft in Ihm vorging und machte den fein gefertigten Bogen an einem noch schöneren Sattel fest. Man sah ihm an, dass er am liebsten seine Wut und seinen Zorn über die Orks fahren lassen würde. Morgenwind war ruhig, denn das Pferd vertraute seinem Herren.
        Genrowliar hatte diese Nacht seine Albträume, welche ihn schon so oft geplagt haben. Er hatte etwas zerzaustes Haar was man bei ihm selten sah denn auch er war der Nacht, die Ihn ohnehin geplagt hatte, entrissen worden. Er nahm seinen Stab, blickte auf die Kugel und dachte „Illuvatar meint es nicht gut mit mir…mit uns. Wie viel Leid wird mir folgen bis es zu Ende geht“ so gut es ging meidete er Pferde…doch diese Nacht würde er eines brauchen.
        Zwischen den Bäumen am Haupttor des Waldvolkes, wenn man es so nennen mag, stand Lorgan und schaute hinauf in den Mond. Er rüstete sich für die Reise, packte seine Dolche in die Seite des Gürtels und sein Langschwert auf den Rücken. Sein Kurzschwert welches er vornehmlich zu führen wusste betrachtete er noch eine Weile, sah wie ein Tropfen Wasser von der Spitze zum Schaft entlang schlich, nur um es dann voller Entschlossenheit in die perfekt passende Scheide zu stecken. Er saß also dort und dachte über die Reise, die Gefährten und Aria nach, als auf einmal eine bekannte Stimme von hinten erhallte. „Vermisst ihr es nicht auch, den Duft vom herben Obst auf dem Markt, der Klang von Metallschuhen der Wache auf dem gepflasterten Stein….die Frauen die mit Krügen eilig durch die engen Gassen huschen…Lorgan, wo vermag uns dieser Weg hinzuführen?“
        Hinter ihm kam Ithmir zum Vorschein, welcher sich gesäubert, fein gemacht hatte. Der dunkelblaue Mantel wies zwar das eine oder andere Löchlein auf, dennoch stand Ithmir da wie ein wahrer Botschafter Gondors. Lorgan blickte kurz auf und schaute Ithmir von seinem Platz aus an. Das leuchtende Etwas in den Augenwinkeln des Menschen, es war der geprägte Idealismus Gondors, das mittellange Haar dass nun doch überraschenderweise ein Helm zierte, den Brustpanzer welcher nur alleine der Diplomat trägt und auch dass nur in Kriegszeiten und zu guter Letzt erblickte er das halbzerfetzte Banner Minas Tiriths. Lorgan schwieg einen Moment kurz, nahm mit der einen Hand das Banner und strich darüber. „Wisst ihr Ithmir, ich verkörpere Gondor auf eine andere Weise und wir haben auch heftige Worte gewechselt die letzten Tage, doch glaubt mir, dieses Banner ist unser Stolz. Es gibt uns die Pflicht und erinnert uns an Etwas, an Etwas was ohne Männer wie uns nicht existieren kann und ohne das wir nicht existieren können.“ Er hob ein zerfetztes Ende hoch, seine Gesichtszüge wirkten weicher und es huschte ein Lachen über das Gesicht. „Wisst ihr, bevor wir diesen Ort der Ruhe verlassen, sollten wir nach etwas Nähzeug fragen….oder wollt ihr in der Schlacht nur einen leblosen Fetzen dessen verkörpern für was wir beide einstehen.“ Ithmir blickte Ihn an und sein Mund schien etwas schwer zu werden als er anfing „Lorgan, ich werde nach Gondor gehen, so schnell wie möglich. Meine Kräfte sind an einem Punkt an dem es mir langsam nicht mehr möglich ist eine Schlacht nach der Anderen zu schlagen und..“ Just in dem Moment kam Thalicair hinzu und auch er war sauber und schien guten Mutes für die bevorstehende Aufgabe „Na Männer, wir wollen doch sehen wie viel Orks wir mit uns weglocken können“ und nach einem langen Lachen fügte er hinzu „Lasst uns Orks jagen“.
        Aria gesellte sich zu Genrowliar, sie war etwas geschockt über das plötzliche Aufbrechen und sie verstand nicht warum man diesen prächtigen Ort verlassen musste. Genrowliar bemerkte Ihre Unsicherheit schob sich auf eine bequemere Baumwurzel, streckte die Beine etwas von sich und erzählte: „Weißt du, es gibt viele Geschichten um die Halbelben und mit Dir gibt es wieder eine mehr die sich die Menschen und Elben erzählen werden. Du musst nicht mit uns gehen wenn du nicht möchtest, ich glaube dir hat der Hauptmann freigestellt hier zu bleiben, vermutlich weil du von Ihresgleichen bist. Ich würde an deiner Stelle den Kampf abwarten und dann davonziehen wenn du unsicher bist“
        Auch Aria streckte die Beine von sich musterte Ihren Körper, der sich sehr gut von den Belastungen erholt hatte und erwiderte mit einer sicheren aber fragenden Stimmlage. „Ich weiss nicht wo mein Platz ist und ich will mit euch ziehen, aber wo bin ich dann, meinen Zielen fernen und dem Tod immer näher? Mondragon ist tot, aber wie oft kann man sein Schicksal herausfordern Zauberer, sagt es mir?“
        Der Zauberer schwieg und die Nacht neigte sich langsam dem unangenehmeren Teil zu. Die Sterne wurden plötzlich dunkler und die Waldelben wirkten nervös. Man merkte wie sie immer unruhiger wurden, immer mehr darauf bedacht die Fremden loszuschicken. Die Nacht neigte sich zur Neige, die Baumwipfel schwankten verdächtig in Lorien und gespenstische Schatten flogen über die Gesichter.
        Als ein Schatten über Ithmirs Gesicht huschte nahm er sich ein Herz ergriff die Schulter von Lorgan und blickte ihm mit einer Entschlossenheit ins Gesicht die Lorgan für eine Sekunde lang nicht an einen Diplomaten Gondors, sondern eher an einen der edlen Numenorerkönige erinnerte. „Es ist von unbedingter Notwendigkeit, nein es ist eine Aufgabe wichtiger als das Leben eines Mannes, dieses darf niemals in andere Hände gerraten als in die eines Mannes aus Gondor“ Mit diesen Worten zeigte er Lorgan ein Dokument aus altem Pergament, allerdings vor nicht zu langer Zeit aufgesetzt. Ein großes Siegel mit dem weißen Baum verschloss den Umschlag. Allerdings war das Siegel gerissen das Pergament musste wohl schon öfters geöffnet worden sein. Lorgan wollte etwas erwidern doch davor überkam ihn das Gefühl dass er sich das Pergament genauer anschauen musste. Auch Thalicair starrte gebannt auf dieses Stück Papier In feinen Lettern stand darauf geschrieben. „Wer Macht hat, kann Mut geben. Wer Mut zeigt dem ist Macht prophezeit.“ Lorgan atmete tief durch und wollte antworten, doch Ithmir zog das Dokument langsam und andächtig zurück und entgegnete Ihm: „Dies ist das Pergament mit dem Heroldssiegel aus Minas Tirith. Von Boromir und Denethor unterzeichnet gibt das Pergament dem Träger die Macht Befehle direkt an die Befehlshaber der einzelnen Regimenter weiterzugeben, einschließlich der Wache.“ Ithmir verstärkte den Druck auf Lorgans Schulter und fügte hinzu „Lorgan hört! Mondragon hätte es nicht gefunden wären wir von Ihm getötet worden, doch du kennst die Schergen des dunklen Herrschers, sie plündern und berauben die Toten und Gefangenen. Dieses Siegel und das für was es steht und in sich verbirgt, darf niemals dem Feind in die Hand fallen, ansonsten fällt die Weiße Stadt ins Dunkel mein Freund, versprecht es mir“
        Thalicair und Lorgan waren einen kurzen Moment immer noch etwas unsicher und etwas überfordert, doch Lorgan entgegnete. „Solange wir die Schwerter in der Hand halten wird das nicht passieren, ich verspreche es“.
        So langsam wie dieser Moment allen vorkam, so schnell war er auch vorbei als sich Genrowliar mit Aria und Eneatan näherte. Es bedurfte keiner Worte, eine Entscheidung musste fallen….
        Zuletzt geändert von Faramir-souldrive; 28.04.2011, 17:51.

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        • #5
          AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

          „Haltet euch fern von den gewöhnlichen Handelsrouten zwischen Minas Tirith und Rohan. Der Feind behält diese gewiss mit wachsamen, Spähern unter Beobachtung.“, erinnerte sich GenROWLiar an die eindringlichen Worte des Elbenkommandanten vor dem geplanten Gegenangriff auf die Uruk-Meute. Währenddessen bemühte sich der Greis, Wurzeln und tiefen Ästen ausweichend, mit seinen Freunden Schritt zu halten. „Wenngleich ich sehr darüber erfreut bin, dass sich jedes einzelne Mitglied für eine gemeinsame Weiterreise ausgesprochen hat und somit unsere Gemeinschaft vollständig geblieben ist, habe ich dennoch meine Bedenken. Je größer unsere Gruppe ist, umso höher wird das Risiko, entdeckt zu werden. Doch wir werden sehen, wohin uns diese Reise noch führt.“
          Plötzlich riss ihn die Stimme eines der Begleiter aus seinen Überlegungen. „Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit, trödelnder Greis.“, sprach der ungeduldige Elb, der den Schluss des Zuges bildete, auf eine unhöfliche Art. Jener und ein weiterer Bewohner Lothlóriens wurden von Eneatan dazu beordert, den Gefährten ein möglichst zügiges Vorankommen durch den dichten Wald, zu ermöglichen. Obgleich der wahre Grund hierfür sicherlich ein anderer war, nämlich die Sicherstellung, dass sie das Waldlandreich tatsächlich verlassen hatten. „Nicht in diesem respektlosen Ton, junger Elb.“, begann der Zauberer den ungesitteten Begleiter zu rügen und brachte somit den Zug vorerst zum Stillstand. „Noch vor wenigen Tagen wurden wir von eurem Volke gefeiert und geehrt. Doch nun hetzt ihr uns schon seit Stunden zu Pferd und zu Fuß durch das Dickicht, nur um uns wie Verbrecher aus eurem Land zu schaffen. Da muss ich mich nicht zusätzlich von Euch beleidigen lassen.“ Sogleich kam der zweite Elb, der zuvor an der Spitze voranging, herbei, um den Streit zu schlichten. Dabei erklärte dieser allen eindringlich, dass sie zwar in der Gunst der Bewohner Lothlóriens stünden, sie jedoch die Entscheidung Eneatans, die zum Wohle aller gefällt worden war, respektieren müssten. Sicherlich war die Lage angespannt, doch niemand wollte eine unnötige Auseinandersetzung provozieren. Es war nämlich von größerer Bedeutung, ein sicheres Versteck außerhalb des Waldes zu finden. Besonders jetzt, da sich Gestrüpp und Laub zu lichten begannen und sie nur noch wenige Schritte von der südlichen Waldgrenze entfernt waren. Ein weiteres Mal überlegte jeder einzelne, ob er nicht jemanden vertrauenswürdiges in der Nähe kannte, bei dem sie vorübergehend Unterschlupf finden konnten. Allerdings waren ihre Alternativen mehr als überschaubar, denn niemand hatte einen geeigneten Vorschlag, bis sie den einen Elben zum anderen scherzhaft sagen hörten: „Im Fangorn würde sie gewiss niemand suchen.“

          „Das kann nicht Euer Ernst sein, alter Freund.“, hackte Eomolch ungläubig nach, nachdem er zuerst das Aufleuchten in den ausdrucksstarken Augen des Zauberers erkannt und kurz darauf dessen Vorhaben erahnt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die elbischen Begleiter bereits mit den Worten „viel Glück“ auf ihren Rückweg in die Waldsiedlung gemacht, sodass die Gefährten nun unter sich waren. Doch nicht nur der Manne Rohans konnte es nicht fassen, dass ein weiser Magier, wie GenROWLiar, es ernsthaft in Betracht zog, ausgerechnet in einem verfluchten Waldgebiet, Schutz zu suchen. Selbst der sonst so kühne Thalicair war diesmal alles andere, als begeistert: „FANGORRRRN…“, begann der Bogenschütze zu reden, wobei er das „R“ auffällig lang zog. „Man erzählt sich Vieles über den zwielichtigen Wald. Unerklärliche Dinge sollen dort geschehen. Weder Mensch, noch Elb, oder Zwerg, ja noch nicht einmal Orks wagen sich freiwillig dorthin.“ Auch Lorgan tat seinen Unmut kund, indem er die Worte des Waldläufers bekräftigte: „Es heißt, die Bäume trügen Leben in sich, würden miteinander flüstern und sich sogar bewegen. Niemand weiß, wie es um ihre Gesinnung steht.“ „So lasst uns das doch herausfinden.“, unterband plötzlich Aria die angsteinflößenden Ausschmückungen ihrer beiden Gefährten. „Auch wenn es töricht zu sein scheint, in solch unheilvollen Gefilden Schutz zu suchen, so muss ich GenROWLiar Recht geben. Wir haben vorerst keine andere Wahl.“ Verwundert musterten die Übrigen die entschlossene Assassine, während sie mit ihrer eigenen Vernunft haderten. Denn auch sie sahen, trotz der ungewissen Bedrohung keinen anderen Ausweg. Das Vorhaben war durchaus nachvollziehbar, denn wer auch immer hinter ihnen her war, hätte damit am wenigsten gerechnet. Lediglich Ithmir schien zu jenem Zeitpunkt unbeteiligt und umklammerte seine lederne Diplomatentasche. Der Bote der Weißen Stadt bangte um seine wertvollen Dokumente, denn er wusste, wohin es sie auch immer verschlagen sollte, es würden stets unabsehbare Gefahren auf sie lauern, vor denen er die Pergamente um jeden Preis behüten musste. Nicht nur das Heroldsiegel war von großer Bedeutung „Zumindest plagt mich nun eine Sorge weniger, seitdem ich Eneatan vor unserer unfreiwilligen Abreise darum gebeten habe, einen Boten in die Weiße Stadt zu schicken, um Denethor II. sowohl über den Verbleib seines besten Diplomaten, als auch über die Gründe seines Fernbleibens, zu berichten. Die Menschen aus meinem Hause sollen nicht denken, ich würde aus Feigheit, oder sonstigen unehrbaren Gründen die Rückkehr in meine Heimat meiden.“


          Schattenbachtal – Östlich des Anduin

          Aus der Ferne beobachtete Kershak durch ein Fernrohr die herannahende Streitmacht der Waldelben. Obwohl sein Innerstes nach weiterem Elbenblut lechzte, war er doch froh samt den anderen beiden Uruks und einer kleinen Gruppe seiner besten Orks, auf der anderen Seite des Anduin zwischen schützendem Gestein, Baumstämmen und Gestrüpp, zu stehen. „Hoffentlich gelingt unsere Täuschung, ohne entdeckt zu werden. Anderenfalls könnte das eine ziemlich unangenehme Auseinandersetzung werden.“, hoffte der Elitekämpfer. Die unbändige Kraft mehrerer Dutzend Pferde, zahlreicher rasiermesserscharfer Klingen und hunderter präziser Pfeilspitzen fegte zeitgleich gnadenlos über den sowohl zahlenmäßig, als auch moralisch unterlegenen Orktrupp am westlichen Ufer des mächtigen Stromes. Das Aufheulen gefällter Orks übertönte sowohl das Tosen des größten Flusses auf Mittelerde, wie auch das Aufeinandertreffen der tödlichen Klingen. Nichtsdestotrotz war der Elite-Kämpfer mit seiner Entscheidung, den Großteil seiner Ork-Schar aus taktischen Gründen zu opfern, zufrieden und verspürte keinerlei Reue, oder gar Mitleid für die Todgeweihten. Das Opfer erschien auch dem danebenstehenden Kargoth angemessen, sollten sie auf diese Weise tatsächlich die Bezwinger des mächtigen Vampirdämons ausfindig machen können. Und tatsächlich eilte in jenem Moment ein Ork-Späher mit einer erfreulichen Nachricht herbei. Unweit von ihrem Versteck entfernt, fiel ihnen nämlich ein Elbenbote in die Hände, der sich eilends auf den Weg nach Minas Tirith gemacht hatte. Die Botschaft hätte jener zwar trotz Folter noch nicht preisgegeben, doch Kershak hätte darin sicherlich mehr Erfolg. Sofort entfachte das kriegerische Feuer in den Augen des Uruk-Hai. „Sobald die Elben ihren Gegenangriff in dem Glauben alle Orks erschlagen zu haben, beendet haben, ziehen wir im Verborgenen weiter. Wir werden sehen, wie lange das Spitzohr seine Botschaft noch für sich behalten wird.“
          Zuletzt geändert von ROWL; 30.05.2011, 22:57.
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          • #6
            AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

            Als auf der Lichtung sich der Staub des Kampfes gelegt hatte, bot sich den Uruks ein eher ungewöhnlicher Anblick. Alle Kadaver ihrer gefallenen Soldaten, wurden von den Elben fein säuberlich aufeinander gereiht zu einer Art Mauer aus toten Körpern. Sie erstreckte sich auf ca 3-4 Meter und war fast 2 Meter hoch. Normalerweise wollte Kershak sofort, nach Verschwindne der Elben weiterziehen aber Kargoth verließ seine Deckung und ging auf die Mauer zu. "Was es wohl zu bedeuten hat? Was bezwecken die damit?" fraget er und stocherte mit einem Dolch in den Leichen herum. "Ach das ist nur wieder ein garstiger Elbenstreich, nichts besonderes, lasst usn weitergehen, LOS!" brüllte Kershak und ging voran. Kargoth folgte ihm und blickte dennoch immer wieder zurück udn betrachtete die Mauer. "Irgendetwas muss es zu bezwecken haben..." nuschelte er in sich hinein. Als der Trupp wieder vollzählig war, marschierten die Uruks los um die Späher mit dem Gefangenen zu suchen. Da sich der Gefangene und seine Bewacher nur etwa 15 Minuten von ihnen befanden, hatten sie die kleine Schaar schnell ausfindig gemacht. "Seid gegrüßt erhabene Meister, wir haben hier eine Spitzohrmade, die nicht reden will! Ich denke er lechzt nach einer Spezialbehandlung. Wir haben ihn durchsucht, aber außer dieser Elbenklinge und garstiges Lembasbrot hat er nichts bei sich, das für uns nützlich sein könnte"" grunzte einer der Bewacher und wartete nur darauf, dass Kershak sein Schwert zog und den Elb Stück für Stück zerlegte. Doch nichts dergleichen geschah. Kershak ging auf den Elben zu, packkte ihn unsanft am Hals und schaute ihm in die Augen. Fast 5 Minuten pures Stillschweigen, ließen die Luft eiskalt werden, es schien als ob sich ein dunkler Nebel bildete. "Der ist keiner von den Üblichen Elbenprinznlein, das da ist etwas anderes.. Ich kenne das Funkeln in seinen Augen, es ist kein herkömmlicher Elb. Vor langer Zeit hatte ich mit einer Gruppe Waldelben aus Düsterwald zu tun, der hartnäckigste Kampf, den ich je erlebt hatte. Sie waren zäh, zäher wie Zwerge, so zäh wie Mitril....." "Mitril?" fragte Kargoth, "Ja, Mitril, man munkelt es sei ein kleiner Stamm von abtrünnigen Waldelben aus dem Norden des Düsterwaldes, die in früheren Zeiten mit Drachen vom Einsamen Berg kooperiert haben sollten. Dadruch bekamen sie eine unnatürlich starke Haut und ihr Gefühl für Schmerzen wurde extrem unempfindlich. Aus diesem Grund wurden sie von den Elben die südwestlicher lebten verabscheut und verstoßen, man wollte nichts mit ihnen zu tun haben. Man hat diesen Boten nicht zufällig gewählt, er ist nahezu immun gegen Folter und daher der perfekte Bote um geheime Botschaften zu überbringen. Er würde ohne zu zögern sein Geheimnis mit ins Grab nehmen.... Aber wieso ist so einer mit normalen Elben in Kontakt? Entweder sie haben ein neues Bündniss geschlossen, oder die Nördlichen Waldelben, haben den Vampirdämon allein zur Strecke gebracht.... Wir werden es bald erfahren. ahahahahah" , lachte Kershak. "Wieso bald? Ihr sagtet doch, er würde nicht reden und Folter??" fragte ein Ork. "Unter normaler Folter nicht, NEIN. Aber hat es noch niemand mit einer dunkleren, magischen Folter versucht!" lachte Kershak, zückte eine kleine grün-schwarz schimmernde Klinge und rammte sie dem Elben in die Schulter. Die funkelden Augen des ELben drehten sich nach oben, der Himmel verdunkelte sich und ein Unwetter brach herein, Blitze und Donner verstärkten das grausame Lachen Kershaks. "MORGUL HEXEREI! Der Hexenkönig persönlich gab mir diese Klinge AHAHAHAHAHAH. Langsamer Verfall des eigenen Willens, unter anhaltenden Höllenschmerzen. Wir brechen deine Persönlichkeit du Narr!!" "Exzellente Arbeit Kershak. Wir sollten aber nun weiter ziehen, ehe die Streitmacht der Elben unseren Weg kreuzt" merkte Kargoth an. Der Trupp setzte sich nun in Bewegung und folgte vorsichtig der Fährte, welche die Späher dem Boten zugeordnet hatten...
            Zuletzt geändert von ROWL; 09.09.2011, 15:23.
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            • #7
              Re: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

              Ebene des Celebrant - Nördlich des Fangorn

              Die Sonne stand schon fast an Ihrem höchsten Punkt und die Gefährten waren auf ihrem Weg zum Fangorn. Weit war es nicht, nein, jedoch war der Weg nicht ungefährlich denn sie mussten über offene Ebenen wandern. Sie alle bemühten sich schnell voranzukommen. Der Boden zwischen Lorien und Fangorn war recht steinig und trocken. Als die Stiefel und Sandalen den Boden berührten wirbelten sie kleine Staubkörner auf, die sich dann in der Sonne erhoben um sich stetig bis auf mehrere Fuss über dem Boden förmlich in die Luft zu setzen.

              Nicht nur dass es von weitem sichtbar war, sondern es erschwerte auch die Bedingungen der eigenen Fernsicht und das Atmen. Genrowliar schritt als erster drein begleitet von Thalicair, denn wie so oft war der Zauberer die Wege am öftesten gegangen. Dahinter gingen schweigend Lorgan und Ithmir und dann folgten Aria und Eomolch. Man konnte sehen dass bis auf Aria und Genrowliar den Anderen der wachsende Unmut über die Reise zum Fangornwald ins Gesicht geschrieben stand.

              Eomolch blieb stehen. Aria die neben ihm schritt schaute zu Ihm hoch und rief die Anderen an auch Halt zu machen.
              „Ich bin kurz davor den Fangorn zu betreten, doch mir ist sehr unwohl dabei und …“ Der Rohirrim stockte kurz. „Hört mich an, ich bin die letzten Stunden in Lorien und auch jetzt auf der Reise zum Nachdenken gekommen“ Er nahm seinen Helm ab und die dunkelbraunen Haare glitten die Schulter hinunter. „Ich werde sofern ich und mein Ross Fangorn lebend verlassen sollten, sofort weiter ins angrenzende Rohan reiten. Ihr könnt euch frei fühlen mich zu begleiten, allerdings fühle ich dass ich in jenen Tagen in meiner Heimat und in den Dörfern gebraucht werden könnte.“

              Die Gefährten schauten ihn an und Ithmir schritt langsam an den Pferdeherren heran, legte seine Hand auf die Schulter Eomolchs und sagte mit ruhiger Stimme. „Wenn uns die Truppen des Dunklen nicht trennen oder der Fangorn uns nicht verschlucken sollte, werde ich gerne in euren Dörfern rasten. Denn auch mich dürstet nach Heimat wie ihr wisst. Ich würde lieber auf den Strassen reiten, doch das wie wir alle wissen scheint nicht mehr sicher. Es bleibt uns nur dieser Weg Eomolch und glaubt mir, wir alle haben ein ungutes Gefühl.“

              Lorgan schaltete sich nun auch ins Gespräch ein und ob der Mut aus Ihm sprach oder nur der Willen weiter zu gehen blieb den Gefährten unbekannt. „Der Fangorn ist nur ein Wald und wenn es dunkle Kräfte wären die dort hausen würden so wäre es den Elben und Menschen bekannt. Märchen und Legenden machen diesen Wald wohl weitaus mystischer als er zu sein scheint!“ Der Zauberer und Thalicair erwiderten nichts und Aria setzte Eomolch den Helm wieder auf und gab ihm einen Schubser, Eomolch schritt nach vorne….stolperte leicht fing sich aber wieder. Sie waren schon nicht mehr weit vom Fangorn als Ithmir um eine kurze Pause bat und auch Lorgan der Schweiss auf der Stirn stand. Ithmir setzte sich auf den trockenen Boden und legte sein Oberteil ab. „Ich brauche 10 Minuten“ stiess er hervor. Lorgan schaute auf den Boden und sein Schweiss perlte tropfenweise auf die Nasse Erde. Thalicair legte seinen Bogen ab und trank sein letztes Wasser. Auch ihm fiel es schwer sich auf den Beinen zu halten. „Es befällt mich ein Gefühl der Schwere“ klagte er und sackte danach ohne Bewusstsein in den Staub. Eomolch wollte ihm helfen aber ihm ging es nicht besser, jedoch bleib er bei Bewusstsein.
              „Was geht hier vor, ich kann nicht mehr..“ presste Lorgan zwischen den Lippen hervor.
              Genrowliar und Aria standen zwischen ihren Freunden und erwarteten die gleichen Symptome, jedoch waren sie bester Gesundheit. Ithmir schien schon halb eingeschlafen auf dem Boden als Aria eine Erleuchtung hatte. „Genrowliar, sieh, es betrifft nur die Menschen!“ rief sie mit einem festen Blick in den Augen. Der Zauberer merkte es auch und fing an nachzudenken. „Es muss am Wald liegen, denn gegessen haben wir alle das selbe….reicht der Zauber des Fangorn so weit?“, dachte sich der Zauberer. Er entgegnete Aria ohne grosse Regung „Pack sie auf die Pferde von Ithmir und Eomolch und ich werde den Staub etwas lichten und meine Sinne nach Gefahr ausstrecken.“
              Als der Zauberer den Staub auseinanderfahren lies nur um damit noch mehr Staub aufzuwirbeln erkannte er schon die Bäume des Fangorn. Doch plötzlich wieherte ein Pferd und begann sich wie wild im Kreis zu drehen, denn ein Donner machte sich im Boden bemerkbar. Aria erschrak als sie dem müden, ausgestreckten Finger von Lorgan folgte, welchen sie aufs Pferd hieven wollte. Ihr Blick war starr auf den Horizont hinter Ihnen gerichtet und sie brachte nur ein Wort über die Lippen „Uruk-Hai!“


              Ebene zwischen Lorien und Fangorn

              „Rennt ihr Maden, lauft oder ich reisse euch die Beine aus dem Leib“ schrie Kershak. Er wusste dass das kleine Grüppchen nur 2 Pferde dabei hatte, allerdings 6 verschiedene Spuren von Schuhwerk. „Fliehen können sie nicht“, dachte er sich …Die Ork Gruppe keuchte aber sie rannte unerbittlich. Diejenigen die nicht mehr konnten rannten trotzdem, denn sie wussten um ihre Beine.
              Der Späher auf der Schulter eines kräftigen Orks und die Waffen schon gezückt wussten sie dass sie wohl nicht mehr weit entfernt sein konnten. Plötzlich grunste ein Ork aus der ersten rennenden Reihe auf und schrie "Ich sehe sie , sie wollen in den Wald!"....
              Zuletzt geändert von ROWL; 10.07.2011, 17:15. Grund: Hervorhebung der Ortsangabe

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              • #8
                AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

                Kaum hatte das Gegrunze des Orks aus der Vorhut die Ohren Kargoths erreicht, konnte er nur noch beobachten, wie die von Staub umhüllten Silhouetten der Gejagten vom dunklen Grün des Waldes verschlungen wurden. Doch die folgende Beobachtung versetzte sichtbar nicht nur den Uruk-Krieger ins Staunen, sondern auch seine Mitstreiter, darunter insbesondere Urath, der über ein überdurchschnittliches Sehvermögen verfügte. Die Augen des Elite-Bogenschützen verfolgten genau, was die Übrigen aus jener Entfernung nur schemenhaft erahnen konnten – dennoch stockte ihnen der Atem und ließ ihre Schritte deutlich verlangsamen. Die Äste, Zweige und Blätter der äußersten Baumreihe an der Waldgrenze schienen sich zu bewegen, alsob es deren natürliche Lebensaufgabe gewesen sei, ein organisches Tor aus Bäumen, Sträuchern und anderer Pflanzen hinter den Waldeindringlingen wieder zu verschließen. Wo sich eben noch ein spärlich bewachsener Durchgang zwischen den massiven, in Reih und Glied in die Höhe ragenden Baumstämmen befand, hölzerne Säulen die, die prächtigen Baumkronen, das Dach des Waldes, zu stützen schienen, herrschte üppige, kaum durchdringliche Vegetation. Urath schilderte seinen Uruk-Gefährten erstaunt, was er erkennen konnte, während Kargoth angestrengt überlegte, ob er etwas Vergleichbares in seiner überaus harten Ausbildungszeit zum Ausnahmekämpfer und angehenden Kriegsherr, seinem Vorbild Kershak gleich, bereits gesehen hatte. Doch ihm war solch ein seltsames und gleichzeitig unbehagliches Schauspiel lebendig scheinender Pflanzen noch niemals untergekommen – weder im Düsterwald, noch in den östlichsten Regionen von Rhun. Doch sogleich ließ ihn Kershak an seinem Jahrhunderte alten Erfahrungsschatz teilhaben, indem er seine Vermutung, es müsse sich um den Fangorn handeln, aussprach. Näheres musste gar nicht erst erwähnt werden, denn er selbst wusste um die Geschichten und Legenden um das verhexte Leben in jenem Wald, das weder den Freien Völkern Mittelerdes, noch den Diener des Schattens zugetan waren. Nun war die Sorge der Anführer groß und ihr Ziel in weite Ferne gerückt. Sie durften sich unter keinen Umständen mit leeren Händen wieder nach Minas-Morgul trauen, denn ihr Meister, der Hexenkönig, hätte ihnen als Strafe kein angenehmes Ende bereitet.

                Inzwischen haben die vorausgestürmten Orks das Zögern ihrer Meister bemerkt und sind deshalb erneut zu ihnen aufgeschlossen, um neue befehle auf die veränderte Situation entgegen zu nehmen. Die Aufregung und die Unruhe vor dem unbekannten Schauspiel wirkten sich auf deren Kampfmoral aus. „Blutrünstige, kräftige Mordor-Orks in schwerer Rüstung, eingeschüchtert, ja beinahe verängstigt vor raschelndem Laub und Zweig, wie kleine Menschenkinder!“ Ertönte es plötzlich aus deren Mitte, als die spöttischen Worte Kargoths Mund verlassen hatten. Nun hatte er die volle Aufmerksamkeit der Ork-Schar und auch die beiden anderen Uruks lauschten gespannt. „Die Spitzohren wollen uns nach der Mauer, bestehend aus den Überresten eurer einstigen Kampfgefährten, einen weiteren kindischen Streich spielen. Auf diese Weise wollen sie uns zermürben und überraschend zuschlagen, wenn unser Siegeswille erloschen ist. Doch dazu wird es nicht kommen, denn nun sind wir moralisch auf sie vorbereitet und jagen sie alle in den Schatten des Toooodeees!“ Daraufhin schlugen die Orks wiederentflammt mit den Schwertern an deren Schilde, oder stießen ein grausames Grölen aus. Doch plötzlich riss ihn Kershak unsanft aus der Runde der lautstarken Kämpfer an sich und fauchte ihn an, was seine Rede zu bedeuten hatte, besonders nachdem er wusste welchem Wald sie nun gegenüberstanden. Der noch verhältnismäßig junge Uruk-hai jedoch beruhigte sein erzürntes Gegenüber, indem er ihm versicherte, dass seine Täuschung lediglich der Motivation ihrer demoralisierten Kampfeinheit dienen sollte, worin ihn der angestiegene Geräuschpegel, der sich hinter ihnen aufbäumte, bekräftigt hatte. Nun galt es nur noch einen Plan zu fassen, in den magischen Wald mit dessen unbekannten Kräften, einzudringen, die vermeidlichen Vampir-Bezwinger zu überwältigen und den Fangorn wieder rasch zu verlassen. Und das möglichst ohne, dass die Orks Verdacht auf die verschleierten Tatsachen schöpften. Nichtsdestotrotz gab es Wichtigeres zu beachten: Das dichte Gehölz samt dessen Blätterpracht würde den Tag zur Nacht machen, würde jegliches Sonnenlicht absorbieren. Nur der vorausschauende, wegweisende Einsatz von Fackeln würde ihre Aussicht auf eine sichere Rückkehr aus dem Schlund des düsteren Waldes ohne sich zu verirren, begünstigen. Ebenso wenig durften sie vergessen, dass eine zahlreiche Ork-Truppe nicht lange unbemerkt blieb, sodass sie damit rechnen mussten, dass die Elbenspäher bereits ihre Position an deren berittene Streitmacht weitergegebn haben und diese unweigerlich unter donnernden Hufen auf dem Weg zu ihnen war. Nun blieb ihnen ohnehin nicht anderes übrig, als den fliehenden Gefährten in den Fangorn zu folgen, in der Hoffnung die Gerüchte würden sich bewahrheiten, laut denen sogar das Elbengeschlecht das Betreten des verhexten Waldes mieden
                Zuletzt geändert von ROWL; 19.08.2011, 13:17.
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                • #9
                  AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

                  Der Tag neigt sich langsam dem Ende Meister, wir brauchen weitere Befehle. merkte ein Ork an. In der Tat, war es inzwischen später Nachmittag und noch immer hatte der Trupp keine geeignete Stelle zum Betreten des Fangorn-Waldes gefunden. Wenn diese garstigen Spitzohren, nur ein bisschen Hirn haben, werden sie eine derartig lange Hetzjadg nicht auf die leichet Schulter nehmen und feige nach Verstärkung ersuchen! Wir sollten also die Augen und Ohren auf halten, auch hier draußen vor dem Wald. Was das Innenleben dieses verdammten Waldes anbelangt wage ich nicht zu denken, Legenden zu Folge, ist nichts Gutes da drin! ARGH! Bei einem meiner Raubzüge in Düsterwald, hatte ich vor Jahren ein Tagebuch eines SPitzohren durchstöbert indem unmengen solch wirrsinniger Faseleien standen, der Wald würde leben und die Bäume darin könnten neben Bewegungen auch miteinander kommunizieren. Wir werden trotzdem eindringen, aber haltet eure verdammten Sinnensorgane bereit!! Habt ihr Maden das verstanden?? Nach dieser Ansage von Kershak packte Kargoth eine Axt und hieb an einer, für die Anführer geeigneten Stelle, auf das dicke Geäst ein, um so eine Schneise zum Hineingelangen zu schlagen. Los, helft mri ihr dreckigen, faulen Drecksäcke!! brüllte Kargoth, als dieser bemerkte, dass keiner der Uruks sich wirklich traute mti Hand anzulegen. Das Geäst war hart und zäh, die Uruks hatten Mühe das Holz zu durchschlagen. Nach einiger Zeit harten Arbeitens begann die Sonne unterzugehen und der Trupp nutzte die abgehackten Äste als Fackeln. Ich kann das Innere des Waldes sehen! Es ist nicht mehr weit schrie Urath. Sehr gut, nun macht schnell, ich habe nämlich Pferdegetrampel im Ohr und mein Gefühl, sagt mir, dass die Reiter nach uns suchen! Also macht SCHNELL!!! antwortete Kershak, der nun auch selbst eine Axt schwang. Als sie es gerade geschafft hatten und in den Wald durchgebrochen waren, wurde das Hufgetrampel plötzlich lauter und die Erde vibrierte. Los rein da, REIN da! Schnell, ihr Maden!, brüllte Kershak immer wieder udn wieder, aber das Loch im Geäst war nur so groß, dass genau 1 ausgewachsener Uruk hindurchschlupfen konnte, so zog sich die ganze Prozedur in die Länge, was Kershak sichtlich missfiel. Ich kann sie hören! Macht schnell!! Oder ich reiß euch in STücke ihr faulen Säcke!!! Doch auch Kershaks Gedränge machte die Öffnung nicht größer. Plötzlich näherte sich eine große Staubwolke über eine Kuppe der Truppe. Es mussten die Elbenreiter sein, das konnte Urath in der Abenddämmerung deutlich erkennen. Verdammt es sind die Elben!! Reiter !! Ein gutes Dutzend berittener Spitzohren!! schrie Urath auf. Die Orks und Uruks pressten jetzt einen Körper nach dem anderen in den Wald. Hektik kam auf, ein Ork stolperte und blieb an einer Wurzel hängen. Der Eingang war nun verstopft udn die Elben kamen immer näher. Kershak glühte vor Wut, aber auch ihm war es nun mulmig zu Mute, denn einem berittenen Angriff könnte nicht mal er etwas entgegen setzen. Schneller! Los! Sie kommen! Kargoth, welcher als erster hindurchgeschlüpft war ordnete inzwischen im Inneren des Fangorn die Uruks, er wurde nun auch informiert, dass sich eine Reiterei bedrohlich schnell näherte. Wo ist Kershak? fragte er einen hindurchgestiegenen Ork, Er wartet noch da draußen Meister, die Nachricht besorgte Kargoth sichtlich, aber er konnte keinen Kontakt zu Kershak aufbauen, das Dickicht war einfach zu massiv. Er konnte aber jetzt selbt im Waldinneren das Hufgetrampel hören, es muss nur noch wenige Meter entfernt sein. Der vorletzet Ork schlüpfte nun hindurch. Es stand nur noch Kershak außerhalb des Waldes. Kershak was tust du da?? Komm rein schnell! rief ihm Urath zu, aber Kershak zögerte. Er sah die Elben auf ihn zu reiten, die Klingen in die Luft gehoben, mit zielgerichtet entschlossenem Blick. Wartet noch nicht. flüsterte Kershak und presste sich nach an einen Baumstamm und zog sein Skimitar. Kershak! KOMM REIN!!!! brüllte Kargoth und rannte zum Durchgang, doch Kershak reagierte nicht und wartete ab. Pferdegewieher und klapperte Hufen waren jetzt nicht mehr zu überhören. Der Reitertrupp rannte auf Kershak zu, es konnte aber nur einer einen direkten Sturmangriff auf ihn starten, da er sich sehr eng an einen Baum gepresst hatte. Als sich der Elb ihm näherte, sprang Kershak nach vorne, hieb mit aller Gewalt auf Klinge des Elben ein, sodass ein wahrer Funkenhagel entstanden, das Skimitar rutschte nach unten und bohrte sich in den Unterarm des Elben und riss ihn vom Pferd. Ein lauter Schrei, war das letzte was der Elb herausbrachte, denn er knallte mit voller Wucht auf den Hinterkopf. Das Krachen des Genicks war unüberhörbar...Die ganze Aktion passierte in wenigen Sekunden und war selbst für Kargoth kaum realisierbar, aber nichtsdestotrotz packte er wie aus einem Reflex den toten Elb und zerrte ihn in den Wald, Kershak sprintete hinterher. Die Reiter blieben nicht stehen sondern rauschten an der Öffnung vorbei. Was war denn bitte das??? fragte Kargoth. Du hättest dabei vernichtet werden können?!!.Ich weiß, aber ich wollte mir einen dreckigen Elb schnappen um zu sehen, welche Kleidung er trägt. So können wir herausfinden wo die Reiterelben herkommen udn ob sie wirklich etwas mit denen die wir suchen zu tun haben. antwortet Kershak und riss dem Elb die Kleider vom Leib. Manchmal glaub ich du bist der verückteste Uruk in ganz Mittelerde! lachte Urath und schlug ihm auf die Schulter. Wir haben aber keine Zeit für Scherze, die dreckigen Spitzohrprinzen laufen usn davon!! gab Kargoth von sich und zeigte auf einen Pfad der unweit von ihnen entlang ging. Vielleicht rennen sie uns davon, vielleicht rennen sie aber auch vor etwas anderem inzwischen davon. Der Wald ist uralt und er duldet keine Eindringlinge, nicht einmal Elben. Sie sind hier genauso wenig willkommen wie wir! Sie haben die selben Probleme!! Solange wir in diesem Wald sind hat keiner einen Vorteil, die Chancen sind genau gleich! Haltet aber eure Augen offen! sprach Kershak und schaute sich die Kleidung genauer an. Arfhh, es ist verhext! Nichts, aber auch gar nichts ist normal hier..... meckerte Kershak, als er einen genaueren Blick unter einer Fackel auf das Leibchen des Elben geworfen hatte. Was ist?? fraget Kargoth und bekam das Leibchen zugeworfen Unglaublich, die Reiter sind nicht aus Düsterwald! sagte er, Ja, und auch nicht aus Lothlorien!! Sie tragen das Zeichen von Bruchtal, dort haust der stinkende Elb Elrond und seine Bande.... Aber was machen die hier am Fangorn? ... Ich bezweifel, dass die die wir jagen, etwas mit denen zu tun haben... langsam wird das Rätsel immer größer ... wir rasten jetzt erst einmal ... ausnahmsweise ... aber nicht lange, bevor die Spitzohren eventuell wiederkommen. sagte Kershak und hockte sich nachdenklich auf eine Wurzel. Das erklärt vielleicht aber, warum sie nicht hineingekommen sind, vielleicht hat Kershak recht und die gehören wirklich nicht zu denen die wir suchen? diskutierte Urath mit Kargoth. Die Nacht war nun entgültig angebrochen und die Uruks schürten ein Feuer. Aber dies war ein großer Fehler ......
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                  • #10
                    AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

                    Der beißende Qualm, der von der Feuerstelle emporstieg, verschleierte die Sicht der Diener des Schattens, denn die undurchdringlichen Baumkronen hielten den Rauch im Inneren des Waldes gefangen, alsob eine Decke aus Laub und Geäst das Umland einhüllte. Während sich der Rauch stetig zu verdichten begann, fragte sich Kargoth ungeduldig, wann endlich die dunkle Hexenmagie aus Kershaks grün-schwarz schimmernder Morgul-Klinge beim hartnäckigen Elbenboten die gewünschte Wirkung erzielte. Bislang konnte der Wille des Spitzohrs aus Düsterwald nicht gebrochen werden. Anstatt nützlicher Informationen preiszugeben hatte er den gesamten Marsch seit seiner Gefangennahme, über der Schulter eines stämmigen Orks baumelnd, grausame Schmerzensschreie von sich gegeben. Doch angesichts der sich zuspitzenden Lage mussten die Uruks in Erfahrung bringen, ob sie den richtigen hinterherjagten, oder lediglich einer geschickten Täuschung der gerissenen Elben von Lothlórien zum Opfer fielen, die den eigentlichen Vampir-Bezwingern und somit den möglichen Besitzern des Einen Ringes, die Möglichkeit zur Flucht außerhalb der Reichweite der Orkschar, ermöglichen sollte. Doch genug der Spekulationen und Mutmaßungen. Sie befanden sich weit hinter den feindlichen Linien, Schutz suchend in einem verhexten Wald und eingekesselt von einer übermächtigen Streitmacht aus Bruchtal. Doch waren die Gefahren das alles wert? Kershak wollte Antworten und war nun fest entschlossen, diese auch zu erhalten. Energisch sprang er auf und stampfte zu den Bewachern des an einen Baumstamm gefesselten Gefangenen. Obwohl jener von der Trance benebelt nicht ansprechbar zu sein schien, verpasste ihm der wütende Uruk-Hai einen kräftigen Fausthieb mitten ins reglose Gesicht. Sofort kamen mehrere Orks herbei, um das Geschehen zu verfolgen und scharten sich um den Baum. "Ich werde deine zerbrechliche Visage zertrümmern, wenn du nicht endlich redest!", brüllte der Elite-Kämpfer in die stockfinstere Nacht hinein. Den blutdurstigen Orks gefiel, was sie sahen und animierten den Uruk, mit der Folter fortzufahren. Endlich fanden sie eine willkommene Ablenkung zu den schauerlichen Geschichten um den Wald, mit denen sie nur deren eigene Furcht vor dem Unbekannten geschürt hatten.
                    Alsbald traten auch die anderen beiden Anführer, Kershak und Urath heran, um gerade mit anzusehen, wie Kargoth den Knauf seiner Klinge in die vergiftete Wunde des Elben zu getrieben hatte. Die Augen blitzartig aufreißend starrte das Opfer mit ausdruckslosem Blick in die Leere. "Der Zauber scheint zu wirken. Jetzt wird er dir gehörig sein. Du brauchst nur noch die Fragen zu stellen.", instruierte ihn Kershak aus dem Hintergrund. Mit einem akzeptierenden Nicken begann Kargoth schließlich die Befragung: "Sprich Elb, setzt sich die Gruppe der Vampir-Bezwinger, oder auch Helden vom Schattenbachtal, wie ihr sie nennt, aus einer Elbin, vier Menschen und einem Zauberer zusammen?" Nach kurzem Zögern nickte der geistig abwesende Elb. "Zumindest sind wir nicht einer falschen Gruppe gefolgt.", schlussfolgerten die meisten der Umstehenden erleichtert. "Sind sie im Besitz der Geheimwaffe des Bösen...was suchen die Reiter Elronds so fern von Bruchtal...welche Botschaft solltest du nach Gondor überringen...?" Weitere Fragen wären aus dem übereifrigen Uruk geströmt, hätte ihn Kershak nicht gerügt, nur eine Frage nach der anderen zu stellen, da der Verstand in jenem getrübten Zustand nur eingeschränkt arbeite. Allerdings sollte es nicht mehr dazu kommen, die Befragung fortzusetzen, denn ein lautes Knacken aus dem dunklen Hintergrund unterbrach das Geschehen. Aufgeschreckt zückten sie ihre Waffen und wollten die nähere Umgebung nach Auffälligkeiten absuchen. Der inzwischen dichte Qualm des noch immer brennenden Feuers, erlaubte ihnen höchstens die Sichtweite einer Armlänge und somit tastete sich jeder einzelne vorsichtig und mit vom beißenden Dunst tränenden Augen, voran. Das Lodern der Flammen in den Rauchschwarten verlieh der Szenerie noch eine zusätzliche Dramatik, denn sich nähernde Schatten wurden bizarr verformt und ständig verzerrt. „Ihr wagt es, in meinen Wald einzudringen und ihn auch noch mit euren kümmerlichen Äxten zu entweihen?“ Nachdem urplötzlich eine bedrohliche Stimme wie aus dem Nichts ertönte, begannen für die Orks all die grauenhaften Mythen wahr zu werden, sodass ihre Knie zu schlottern begannen. Kurz darauf bemerkte Urath, wie ein direkt neben ihm stehender Ork-Krieger beinahe lautlos verschwand, ohne den Grund des Übel auch nur zu erahnen. Dies wiederholte sich immer und immer wieder, einstweilen auch begleitet von dumpfen Geräuschen überwältigter Orks. Scheinbar willkürlich wurden sie von verdeckten Feinden in die Tiefen der Dunkelheit gezerrt. Blitzschnell reagierte Kargoth, ehe ihm dasselbe Schicksal drohte und stampfte das Feuer aus, damit sich der Rauch nicht noch weiter verdichten konnte. Anschließend befahl Kershak mit lautem Gebrüll, seiner Stimme durch die Finsternis zu folgen und sich um ihn zu scharen. Auf diese Weise zu einem geschlossenen Kreis geformt, schlugen die verbliebenen Mitstreiter blind um sich, in der Hoffnung die unbekannten Gegner zu erschlagen, oder diese zumindest an weiteren feigen Übergriffen im Schutze der Dunkelheit, zu hindern.
                    Es hatte den Anschein, als wäre diese Taktik aufgegangen, denn zunächst hatten sie die hinterhältigen Angriffe überstanden. Nun galt es den wertvollen Gefangenen zu beschützen, dessen vermuteter Position sich die undurchdringliche Einheit auf Anweisungen Kershaks im Gleichschritt näherte. Schließlich an besagtem Baum angekommen, war jedoch an Stelle eines Elben lediglich dessen losen Fesseln auffindbar.


                    Inmitten des Fangorn

                    Längst hatten sich die Gefährten in den Tiefen des Waldes verirrt. Im fahlen Licht von GenROWLiars Stab, setzten der Zauberer und die Halbelbin ihren ziellosen Marsch fort, begleitet vom Hallen knackender Äste, sowie vom unstetigen Aufleuchten unheimlicher Augenpaare, die im Hintergrund auf eine günstige Gelegenheit eines Angriffs zu lauern schienen. Schreckhaft jagten die Augen der beiden jedem Geräusch hinterher, in der Hoffnung dessen Quelle ausmachen zu können. Ihre Blicke verliefen sich jedoch in dem jegliches Licht absorbierenden Nichts. Auch wenn sie sich wie hilflose Rehlein fühlten, die sich ihren Jägern auf dem Präsentierteller darboten, durften sie nicht rasten, denn die Orks, die hinter ihnen her waren, taten dies gewiss auch nicht. "Werden unsere Freunde je wieder zu Besinnung kommen? Wieso nur ist ihnen der Fangorn feindlich gesinnt, will ihnen sogar schaden? Was mag wohl der Grund der Bosheit dieses Waldes sein?", unterbrach Aria mit verzweifelter und zugleich besorgter Stimme die unheimliche Stille, während sie die Zügel der unruhigen Pferde straffte, deren Rücken die ohnmächtigen, menschlichen Gefährten, trugen. "Niemand vermag den Ursprung der magischen Kräfte zu erahnen, die der Fangorn innehat. Ebenso wenig lässt sich über die gesundheitlichen Konsequenzen des Bannes sagen, unter dem sie stehen. Ich kann Euch, liebe Aria, lediglich versichern, dass meine Sinne dabei keine feindlichen Absichten verspüren." Noch ehe die Assassine über die Worte des weisen Greises nachdenken konnte, ertönte eine tiefe, aber gutmütige Stimme aus den Baumkronen, die die beiden Wanderer aufzucken ließ. "Dem kann ich nur zustimmen, werter Zauberer." Dabei wurden die gesprochenen Worte besonders lang gezogen und mit ausgedehnten Pausen geschmückt, alsob die Person, von der sie stammten, alle Zeit der Welt gehabt hätte. "Der Wald ist lediglich ein Spiegel des eigenen Charakters - ist er verdorben, so wird dieser ins Verderben gestoßen, ist er jedoch rein, wird ihm die Reinheit und Güte des altehrwürdigen Waldes zuteil." "Wer seid Ihr und was habt ihr mit unseren Freunden angestellt? Sie kämpfen ebenso für das Gute wie wir beide." "Seid unbesorgt, junge Halbelbin. Menschen haben im Vergleich zu Elben, Zwergen und Zauberer einen schwachen Charakter. Da eure Freunde aber für das Gute stehen, wurden sie lediglich in einen Tiefschlaf versetzt, aus dem sie nach Verlassen des Fangorn erwachen werden. Eure Verfolger haben jedoch weniger Glück. Sie haben die Wut des Waldes entfacht und werden dafür bestraft. Dennoch werden noch mehr Ihresgleichen kommen und euch jagen. Denn nicht nur in diesen Gefilden sind eure Heldentaten bekannt, nein euer Ruf hat ebenfalls die Aufmerksamkeit des Bösen erregt. Eure einzige Überlebenschance besteht darin, euch einer berittenen Schar Gondors anzuschließen, die ihr Lager in den Furten den Isen, aufgeschlagen hat. Die Stimme des Weißen Turmes wird euch dabei sicherlich behilflich sein. Doch nun wurden genug Worte gesprochen, ihr müsst rasch weiterziehen. Lebt wohl!" Noch ehe die beiden zu Wort gelangen und somit ihre zahlreichen Fragen stellen konnten, verschwand die Stimme ebenso plötzlich, wie sie aufgetaucht war und die Bäume teilten sich wie durch ein Wunder in Richtung Süden zu einer von den hellen Sternen beleuchteten Schneise.
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                    • #11
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                      sorry dass ich net so viel zammbracht hab ... fehlt auch bischen an tiefe..aber der fangorn is einfach net so meins ...sry



                      Der Zauberer und die Ebin machten sich weiter auf und folgten der sich lichtenderen Schneise. Beide waren noch im Bann des Gespräches mit dem Baumhirten. Es war faszinierend mit Ihm zu reden, meint Ihr nicht auch?, fragte die Halbelbin den Zauberer mit anmutigen Klängen. Der Zauberer nickte leicht, hatte sich aber auf die Schneize konzentriert und ihm war so als würde er ein Ende des Waldes erblicken.
                      Kommt schneller Aria, wir sollten die Reiter finden, zu zweit mit den Bewusstlosen werden wir es nicht mehr weit bringen, raunte der Zauberer zurück und schritt mit schweren Schritten über den moosbedeckten weichen Untergrund. Er wusste genau dass zwischen dem Ende des Fangorn und den Furten des Isen noch etwas Weg lag und niemand wusste wie lange die Reiter dort noch bleiben würden. Die Pferde trugen die immer noch ohnmächtigen und auch sie taten sich langsam schwer. Der Mond schien immer noch mit starker Kraft aber in wenigen Stunden dürfte schon die Sonne den Horizont erreichen. Aria schwieg vorerst und machte sich drauf und dran mit dem Zauberer schritt zu halten. Sie wussten nicht genau ob der Wald ihre Widersacher komplett ausschalten konnte oder ob sie noch weiter verfolgt wurden. Dies war kompett ungewiss. Denn anscheinend mussten die Uruks erfahren haben wie viele die Gefährten an der Zahl waren, dass ein Zauberer dabei war und wie viele Pferde sie hatten. Genrowliar dachte nach und er kam zum Schluss das die Uruks entweder einen Boten abgefangen haben oder mit Gewalt in der Nähe Bruchtals an die Information gekommen waren.
                      Auf ihrer Wanderschaft wuchs die Kluft zwischen den Bäumen und die Anzahl der Lichtungen stieg mit zunehmdem Weg nach Süden. Als der Morgen graute glaubten die Beiden das Ende des Walds zu sehen. Die Furten lagen nun vielleicht noch einen Tagesmarsch entfernt, je nachdem wo die Reiter ihr Lager aufgeschlagen hatten.
                      Die Sonne ging auf und der Fangorn lag hinter Ihnen am Horizont. Ithmir erwachte aus der Ohnmächtigkeit und schaute um sich. Thalicair lag auf seinem Pferd hinter Ihm, Lorgan sas bei Eomolch auf, auch er aber hatte die Augen schon offen. Eomolch war immernoch bewusstlos. Wo zum Henker ind wir? fragte Ithmir und war wieder gut bei Sinnen. Er sas auf dem Pferd, welches locker dem Zauberer hinterhertrabte. Er tastete sich kurz ab und stellte fest dass er noch alle Dokumente und Waffen bei sich trug. Guten Morgen Ithmir, während ihr geschlafen habt, haben wir uns bis zu den Anfängen der Furten des Isen durchgeschlagen... sagte Aria in leicht erfreutem Ton...


                      Inmitten des Fangorn


                      Die Uruks und die Orks wunderten sich nicht wenig über die Fesseln am Boden. Auf dem verwachsenen Erdboden lagen die Seile, schienen aber nicht durchtrennt. Wo ist diese stinkende Kreatur? fragte Khershak in die Runde. Alle um ihn herum schauten leicht verzweifelt zu Boden und grunsten in sich hinein. Die Klingen waren normal mit Blut getränkt, jetzt allerdings zierte Holz und Moos die Schwerter und Skimitare der monströsen Wesen.
                      Einer der Orks meinte vorsichtich ich will nicht feige erscheinen, aber die Sonne geht in 2, höchstens 3 Stunden auf. Ich will raus hier und irgendwo hin wo es Dunkel ist! Kershak blickte Kargoth an, dann auf den Ork und sties ihm einen Skimitar in den Bauch, welchen er vom Boden aufgehoben hatte. Der Ork sackte kümmerlich zu Boden. Kargoth brüllte daraufhin Nehmt euch die Vorräte und Waffen der Toten, kein Feuer, wir suchen einen Unterschlupf...vorerst
                      Die Orks untersuchten die Toten, plünderten alles was sie als wertvoll erachteten und mieden dabei peinlichst die Bäume. Danach schloss sich die Gruppe zusammen. Jedoch anstatt in dunkler Manier mit Lärm und Gebrüll zu marschieren, schwieg die Gruppe. Sie wusste nun dass sie es mit dem Wald nicht aufnehmen konnte und jeder wollte so schnell wie möglich den verteufelten Ort verlassen.
                      Zuletzt geändert von ROWL; 08.09.2011, 23:13. Grund: Ortsangabe entfernt

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                      • #12
                        AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

                        Ich bin mri nicht sicher ob es eine gute Entscheidung war hier rein zu gehen... zweifelte Urath, aber Kershak war nach wie vor überzeugt Du tätest gut daran, dein vorlautes Maul geschlossen zu halten, oder willst du auch in diesem verdreckten Ort für immer dem Tod ausgeliefert sein? Und wären wir nicht hinein, wäre deine Visage jetzt als Zierde auf einer Lanze der stinkenden Elrond Ratten!! motzte er. Psssst leise jetzt, das Geäst ist hier nicht so dick, es ist der einzige Weg um weiter voran zu kommen hier drin, da muss der Dreckselb, und was ihm auch immer geholfen hat durch, sonst hätten wir ihn gesehen. sprach Kargoth. Die Uruks marschierten eng an einander gereiht durch das Unterholz, die Ohren gespitzt und die Augen wachsam geöffnet. Die Morgendämmerung schien sich langsam mti einem tiefen Luftholen bemerkbar zu machen. Es wird bald hell, wir können außerhalb des Waldes nicht gemeinsam marschieren, aber ich will auch keine MInute länger in diesem verlassenen Ort verweilen... sagte Kargoth. HALTET EIN! ich sehe etwas in weiter Ferne durch das Geäst! Jaa,... ich bin mir fast sicher, dass es die Spitze von Orthanc ist! Dies würde bedeuten wir nähern uns den Mauern von Isengart! Lasst mich allein vorrausgehen und Meister Saruman nach Unterstützung bitten! fügte Urath ein, AUf keinen Fall! Da draußen sind immernoch die Elbenreiter! Das ist ein zu großes Risiko! meinte Kershak, Ich wandere alleine udn schnell! Ich kann mich flink durchschlagen und es meiden von ihnen gesehen zu werden! Das wird funktionieren! Vertrau mir! Auserdem was haben wir für eine Wahl? Ohne Verstärkugn können wir den Reitern nicht entgegentreten! Wir müssen es so versuchen!! merkte Urath and und schnürte seinen Gürtel enger und festigte sein Schuhwerk. Urath hat Recht! Wir müssen es versuchen, einen anderen Plan gibt es nicht! stimmte Kargoth zu. Der Morgen war inzwischen schon am Kommen und kleine Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die hohen Baumkronen und Gipfel des Fangorn Waldes. Stop! Was ist das? unterbrach Kershak und rannte zu einem Art Strauch, ähnlich eines Stachelbeerstrauches. Der Strauch war übersäht mit unreifne Beeren und scharfen, spitzen Stacheln und an einem der Zacken vermochte Kershak einen Tropfen Blut erkannt zu haben. Vorsichtig fuhr er mit dem Finger an dem Stachel entlang und leckte sich den Finger ab. Das ist kein Orkblut! Doch will ich auch nicht behaupten es sei elbisches! Ich kann es nicht genau bestimmten! Aber egal was es ist, wenn wir den Strauch genauer betrachten, erkennen wir eine kleine Schneise im Gestrüpp! Kaum größer als, dass ein kriechendes Wesen hindurchschlüpfen kann! Ich schwöre auf Minas Morgul, dass die die wir suchen, da hindurch sind! meinte er. Dann können wir unser Vorhaben also, danach anpassen! Ich werde alleine nach Isengart gehen und den Weg im Westen auskundschaften und ihr bleibt zusammen im Wald und wandert Richtung Süden und entgeht so dem Sonnenlicht. drängte Urath. Die gesamte Gruppe schien mit diesem Vorschlag einverstanden zu sein und auch Kershak, beugte sich angesichts der neuen gegebenen Umstände der Meinung der Menge. Nun gut, dann lasst uns versuchen, wohin uns diese Fährte führt, während Urath nach Westen wandert. Sei auf der Hut! dieser Wald ist alt und verflucht, ich vermag nicht zu denken, welch teuflische Gefahren hier drin lauern! Vorwärts! Bewegt euch, nutzloses Pack! Bleibt zusammen und seid vorsichtig!! Wir erwarten dich zum Anbruch des dritten Tages an der Pforte von Rohan, nahe der Furten des Isen - sollten wir es bis dahin schaffen.... Mit diesen Worten trennte sich Urath von der Grußße und marschierte durch das lichte Gestrüpp, Richtung Westen. Die Übrigen hackten sich ihren Weg durch das Dickicht, der Blutspur nach. Sie waren vielleicht gerade einmal 30 Minuten durch Ast, Wurzel und Laub gekrochen, da erfüllte ein lauter Schrei die grüne Leere über ihren Köpfen und vermengte sich mit den immer mehr durch die Wipfel blitzenten SOnnenstrahlen. Eine Kombination die den Orks komisch vor kam, weil der Schrei, eher ein Schmerzensschrei, als ein Kampfschrei, sein musste. Plötzlich brüllte ein Ork am hinteren Ende des Zuges Das ist der Elb! Das ist das dreckige kleine Spitzohr!! Ich erkenne seine Stimmte! Ich habe ihn gefesselt! Das ist er!!..... Los! Schneller, vorwärts, bewegt euch, was immer ihm zugestoßen ist, es muss für uns von Nutzen sein!!! schrie Kershak und peitschte den kriechenden Trupp voran...
                        Zuletzt geändert von ROWL; 26.09.2011, 12:24. Grund: orange Markierung der kleinen Änderung wieder entfernt
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                        • #13
                          AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

                          Der Elb befand sich in einer noch schlechteren Verfassung, als sie ihn zuletzt gesehen hatten. Das konnten jedoch nicht die Auswirkungen der Schläge sein, die jener während der Folterprozedur über sich ergehen lassen musste. Entweder das Gift aus Kershaks verfluchter Klinge, das sich nun auch auf die Organe des Elben ausbreitete, oder aber die unsichtbaren Feinde, von denen sie zuletzt angegriffen worden waren, waren für sein morbides Erscheinungsbild verantwortlich. Doch wie hätte diese ausgemergelte Kreatur deren unfassbar schnellen Fängen entrinnen können? Mit der festen Absicht, eben dies aus dem Elben herauszubekommen samt den noch ausstehenden Antworten der noch ausstehenden Fragen – die letzte Vernehmung wurde abrupt durch den feigen Hinterhalt unterbrochen – stampfte der erzürnte Kershak auf den Gefangenen zu. Allerdings sollte der Uruk erneut im Ungewissen verbleiben, denn es geschah etwas völlig unerwartetes. Noch ehe der Elite-Krieger sein Opfer packen konnte, stieß sich der Elb mit letzter Kraft in das gezückte Schwert seines Ork-Bewachers, sodass der Waldboden unter ihnen sogleich mit elbischem Blut getränkt wurde. Bevor sich der zuckende Körper leblos zu Boden sackend von der tödlichen Klinge löste, war auch das letzte bisschen Leben aus dem gepeinigten Leib gewichen. Auch wenn keiner der anwesenden Diener des Schattens jenen Akt der Selbstaufopferung im Namen der guten Sache begreifen konnte, so erkannten sie alle, dass mit dem Geiste des Spitzohrs auch die wertvollen Informationen unwiderruflich ins Jenseits geglitten waren. Ohne zu zögern musste Kershak seiner Rage freien Lauf lassen, indem er die noch immer ausgestreckte Führhand des Ork-Kriegers mit einem kräftigen Schwertstreich abtrennte und dessen Schmerzschreie mit einem wütenden Brüllen übertönte, sodass sämtliche Raben und Krähen im Umkreis aufgescheucht wurden. Gewiss hatte sogar Urath, der sich zuvor alleine auf den Weg nach Isengart gemacht hatte, das Gebrüll aus der Ferne vernommen. Nun mischte sich der dunkle Lebenssaft des Orks mit dem reinen Blut der Elben in einer größer werdenden Pfütze, alsob die beiden Rassen erneut zu deren einstigen, gemeinsamen Ursprung ihrer Herkunft, verschmelzten. So wie es zu einer längst vergessenen Zeit war, bevor Morgoths teuflische Hexerei die Orks hervorgebracht hatte.
                          „Ihr stinkenden Maden müsst für euer hirnloses Handeln bestraft werden, also wagt es nicht unsere ohnehin schwierige Mission erneut mit eurer Dummheit zu gefährden!“, maulte der Uruk-hai seine eingeschüchterte Horde an.
                          „Wir können nur hoffen, dass dieses widerwärtige Spitzohr nicht ohne Grund in diese Richtung gekrochen war. Womöglich befinden wir uns bereits an der südlichen Spitze des verpesteten Waldes. Also bewegt gefälligst eure fauligen Knochen und hackt euch weiter durch das Geäst!“
                          Während sich die Schar erneut zügig in Bewegung setzte, überlegte Kargoth: „Solange wir uns im Schatten des Waldes befinden, können wir uns sogar zu Tage fortbewegen. Doch spätestens im Freien wird unser Vorankommen durch das Licht der Sonne beträchtlich eingeschränkt. Sobald der Zauber des Waldes verflogen ist, werden die Spurenleser sicherlich die Fährte dieses lausigen Packs wittern und dann werden wir das Können dieser angeblichen Helden hart auf die Probe stellen. Meine Scimitar lechzt bereits nach unserem blutigen Aufeinandertreffen.“


                          Südgrenze des Fangorn

                          Wenn auch noch etwas wacklig auf den Beinen, waren mittlerweile wieder alle Menschen der Gruppe bei Sinnen und wunderten sich über das Geschehen. Um die Verwirrung in deren Gesichtern etwas zu mindern, schlug Aria vor, ihnen alles über die seltsamen Vorfälle der vergangenen Stunden während einer längst überfälligen Rast zu erläutern.
                          „Nicht nur wir sind des Wanderns müde, sondern auch die Pferde.“, begann die Halbelbin ihre Erzählung und leitete somit eine kurze Ruhepause am äußersten Waldrand vor. „Nachdem GenROWLiar und ich voll Sorge um Euch in der tiefen Dunkelheit des Waldes umhergeirrt waren, vernahmen wir plötzlich eine dunkle Stimme aus dem Nichts…“
                          Gespannt und mit weit aufgerissenen Augen hörten Thalicair, Eomolch, Ithmir und Lorgan den Worten Arias beinahe ungläubig zu und ließen sie ohne Unterbrechungen ausreden. Sobald aber die letzte Silbe ihre wohlgeformten Lippen verlassen hatten, konnte der Waldläufer Thalicair sich nicht länger in Zaum halten:
                          „Aber Frau Aria, woher wollt Ihr wissen, dass dieser Baumhirte, wie ihr ihn nanntet, freundlich gesinnt war und uns nicht in eine Falle locken will?“ „Ja genau und was sind das eigentlich für Wesen? Wenn sie dem Fangorn entspringen, können sie nichts Gutes verheißen.“, warf Ithmir aufgebracht ein. Sogleich antwortete die Assassine:
                          „Lieder und Geschichten meines Volkes berichten über diese unparteiischen Wesen der Natur, doch Genaueres weiß sicherlich unser weiser Zauberer zu berichten. Eines weiß ich jedoch, wenn er uns feindlich gesinnt wäre, hätte er uns auf der Stelle in den Tod getrieben und weder den Ausweg gezeigt, noch unsere Verfolger aufgehalten, oder uns gar über die Reiter Gondors in Kenntnis gesetzt. Der Wald ist sein Reich und wir wären ihm zu zweit sicherlich unterlegen.“
                          Nach einer kurzen Pause kehrte GenROWLiar in sich und begann aus seinem Wissensschatz die Geschöpfe des Waldes zu beschreiben: Ents seien große, baumartige Wesen gewesen, die von Ilúvatar für Yavanna geschaffen wurden, um die Wälder von Mittelerde zu beschützen. Ent sei deren Name in der Sprache von Rohan gewesen, von den Elben sollen sie „Onodrim“ genannt worden sein. Des Weiteren wusste der Greis zu berichten, dass jeder Ent mit einer bestimmten Baumart verwandt gewesen sei und deshalb hätten sie alle anders ausgesehen, was Größe, Dicke und Farbe anging. Gewöhnlich seien die Ents etwas mehr als doppelt so groß wie ein Mann, hätten eine feste, borkige Haut besessen und hätten in Höhlen oder Lauben in der Nähe von Quellen gewohnt. Auch wenn sie nicht unsterblich wären wie die Elben, würden die Ents doch sein sehr hohes Alter erreichen, was unter anderem zur Folge gehabt hätte, dass rasche Entscheidungen nicht unbedingt ihre Sache gewesen seien. Gemächlichkeit hätte ihr Dasein bestimmt und gerne sollen sie sich äußerst langwieriger Dichtkunst oder Gesang hingegeben haben. Hätte man die Ents jedoch verärgert, indem man zum Beispiel Unglück über die Tier- und Pflanzenwelt ihres Waldes brächte, wären sie durchaus in der Lage gewesen vor Zorn zu rasen und mit bloßen Händen dicke Mauern einzureißen.
                          GenROWLiars Zuhörer waren gerade damit beschäftigt, sich das Aussehen der Ents Dank der detaillierten Beschreibung des Magiers vorzustellen, als Lorgan plötzlich eine berechtigte Frage stellte:
                          „Bislang sind wir schon so einigen Gefahren gegenüber gestanden, diese Ork-Schar jedoch, die uns schon seit dem Schattenbachtal zu verfolgen scheint, bereitet mir Unbehagen. Und diese Uruk-Hai, die zu deren Trupp gehört, beunruhigte sogar Eneatan, den Elbenhauptman Lothlóriens.“, erinnerte sich der Söldner an jene Nacht zurück, als die Gefährten unvermittelt das Elbenreich verlassen mussten.
                          „Welche Gründe müssen diese schrecklichen Ungeheuer wohl haben, uns so fern ihrer Heimat aufzulauern und uns sogar in den Fangorn zu folgen?“, schloss sich Eomolch den besorgten Aussagen seines Freundes an. Sogleich antwortete Lorgan mit einer durchdachten Schlussfolgerung:
                          „Entweder diese Diener des Schreckens sind darauf aus, Mondragons Tod zu rächen, oder aber sie trachten nach etwas, das sie in unserem Besitz vermuten.“
                          In jenem flüchtigen Moment der Stille, ließ jeder seine Gedanken kreisen und überlegte, ob an den Mutmaßungen des Söldners etwas Wahres dran sein könnte, oder aber lediglich die Angst vor dem Ungewissen aus ihm gesprochen hatte. Ithmir hingegen hatte da so seine eigenen Befürchtungen, die er allerdings vorerst für sich behielt:
                          „Sie sind sicherlich auf das Heroldsiegel aus, welches die Heerführer Gondors akzeptieren, um gegebenenfalls Befehle aus Minas Tirith zu empfangen. In den falschen Händen ließe sich viel Schaden damit anrichten. Eher gehe ich in den Tod, als dass sich ein Spion für einen hochrangigen Boten ausgibt, um mit Hilfe des Siegels die Truppen Gondors zu befehligen. Gewiss könnte man auf diese Weise Heeresverbände aus strategisch wichtigen Gebieten abziehen, oder diese gar in eine tödliche Falle locken.“ Der Stimme der Weißen Stadt grauste es vor jenen unheilverheißenden Gedanken und erhob entschlossen das Wort:
                          „Nun haben wir genug geruht! Wir sollten sofort aufbrechen, denn wir wissen nicht, ob dieser verzauberte Baum, oder Ent, sie alle beseitigen konnte, oder wieviele Ihresgleichen noch auf unserer Fährte sind. Darum müssen wir rasch das Lager der Reiter finden, damit wir nicht länger ein so leichtes Ziel abgeben.“

                          Und so machten sie sich trotz ungestilltem Hunger erneut auf dem Weg, in der Hoffnung die Schutz verheißende Reiterschar noch rechtzeitig zu erreichen. Allmählich ging auch die Sonne über das weitflächige, von Steppengras bewachsene Land auf. Allerdings würde das Durchdringen der Sonnenstrahlen schon bald von aufziehenden Regenwolken gehindert, die sich bedrohlich im Nord-Westen, aus Richtung der allgegenwärtigen Gebirgsgkette des Nebelgebirges, zu riesigen, dunklen Türmen emporhoben.
                          Zuletzt geändert von ROWL; 11.10.2011, 16:35.
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                          • #14
                            AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

                            Während sich also ihr Marsch über die weiten Ebenen Rohans fortsetzte, verdunkelten die tiefblauen Regenwolken das noch junge Tageslicht und tauchten die farbenfrohe, sich über das Land erstreckende Gras- und Steppenlandschaft in eine unbehagliche Atmosphäre. Lediglich die gleißenden Blitze, die unstetig aus der inzwischen verdichteten Wolkendecke hervorschossen, durchdrangen das Dämmerlicht. Wie Funken, die beim Schärfen von Klingen entstehen, jagten sie durch den Himmel, als ob ein frischgeschliffenes Damokles-Schwert der Witterung über ihnen hinge, das nur darauf wartete, vom heftigen Unwetter entladen zu werden und mit zerstörerischer Gewalt auf das Gefilde niederzugehen. Solch furchteinflößenden Naturgewalten gegenüberstehend, mochte man es unseren Helden nicht verübeln, dass sie Hemmungen hatten geradewegs in den brodelnden Herd eines Jahrhundersturmes zu schreiten. Allerdings blieb ihnen keine andere Wahl, denn jegliche Umgehung hätte mehrere Tage Verzögerung nach sich gezogen und sie somit wertvolle Zeit gekostet – Zeit, die sie nicht entbehren konnten. Denn man wusste nicht, wie es um ihre Verfolger stand, deren Vorankommen durch das fehlende Sonnenlicht begünstigt würde. So sahen sie sich gezwungen, das hohe Risiko dem gefährlichen Sturm schutzlos ausgeliefert zu sein, einzugehen.
                            Es schien, als hätten sich die Elemente gegen sie verschworen, denn neben der ungünstigen Witterung stellte sich die Beschaffenheit der Umgebung gegen sie. Flache, weite Ebenen soweit das Auge reichte. Lediglich vereinzelte Felsgesteine ragten über das Flachland, die jedoch ebenso wenig Schutz boten, wie die moderaten Vertiefungen im Gelände. Dennoch sahen sie der Gefahr tapfer ins Auge, nahmen all ihren Mut zusammen und setzten ihren Weg unbeirrt fort, obwohl noch nicht einmal die Weitsicht des Zauberers den Ausgang der gefährlichen Situation zu erkennen vermochte. Das einzige, woran sie sich klammern konnten, waren Hoffnung und Zusammenhalt. Jene beiden Stützpfeiler mussten stark genug sein, die über ihnen brodelnde Wolkendecke davon abzuhalten, über ihnen einzustürzen. Und schon bald sollte sich ihre Zuversicht bezahlt machen, denn als die Schritte, erschwert von der Last der Ungewissheit und der stetig zunehmenden Windstärke, mit immer größerer Anstrengung verbunden waren, überkam Eomolch ein erlösendes Glücksgefühl. Der ortskundige Rohirrim konnte sich an jene Gegend erinnern und ließ auch seine Begleiter, lautstark gegen den Wind ankämpfend an seiner Erkenntnis teilhaben:
                            „Freunde, es gibt Hoffnung.“ Sofort hielten sie alle inne und ihren sich auf den Pferdeherren richtenden Blicken entsprang eine Mischung aus Argwohn und Ungläubigkeit – immerhin hätte der Wind ihrem Gehör einen Streich spielen können.
                            „Unweit von hier müsste es einen verlassenen Außenposten geben, der vor langer Zeit zum Schutze der Händler errichtet worden war. Doch nachdem die Orks aus der dunklen Festung Dol Guldur vertrieben worden sind, wurde der Posten hinfällig. Dorthin können wir uns zurückziehen. Folgt mir!“ Ohne zu zögern setzten sie in der von Eomolch vorgegebenen Richtung einen Fuß nach dem anderen in das von den ersten Regentropfen berieselte Gras.
                            Allerdings kam der Zug schon bald erneut ins Stocken, als sie in der Ferne eine seltsame Entdeckung machten. Ein dunkler, recht tief schwebender Wolkenfetzen kam ungewöhnlich schnell aus Windrichtung auf sie zugeflogen, bis die Sinne des Zauberers Gefahr signalisierten:
                            „Rasch, zu dem Felsen dort!“, schrie er aus vollem Halse und trieb mit hecktischen Gesten seine verblüfften Begleiter an, seiner Anweisung eilends Folge zu leisten. Erst als alle Sechs samt der Pferde nach einem zügigen Sprint schnaufend eng an den kalten Fels gepresst nach Atem rangen, bemerkten auch sie, dass mit dem sich rasant aus der Luft nähernden Schatten etwas nicht stimmen konnte. Bei näherer Betrachtung und stetig schwindender Entfernung, konnte man homogene, einzelne Silhouetten ausmachen, die GenROWLiar als Crebain beschrieben hatte. Des Weiteren flüsterte er erklärend, dass jene Krähenschwärme den Untergebenen des Bösen als Kundschafter dienen konnten. Daraufhin schwiegen sie alle und hielten sogar im Versuch so wenig verräterische Geräusche wie nur irgend möglich zu erzeugen, die Luft an, bis der krächzende Vogelschwarm an ihnen vorübergezogen war. Erleichtert und in der Hoffnung unentdeckt geblieben zu sein, lösten sie ihre Körper vom schroffen Gestein und atmeten tief durch. Nichtsdestotrotz blieb für weitere Fragen über jene sonderbaren Späher des Feindes keine Zeit, denn sie mussten unbedingt ihr vorläufiges Ziel erreichen. Demnach übernahm erneut Eomolch die Führung.

                            Endlich entdeckten sie die Umrisse eines Gebäudes, das sich optisch von der monotonen Ebene abhob.
                            „Da ist es, ich kann es sehen!“, rief Thalicair freudig seinen Begleitern zu und beschleunigte seine Schritte. Die Anderen vernahmen die Worte des Bogenschützen zwar eher zurückhaltend, indem sie wortlos ihre Geschwindigkeit an ihren eifrigen Mitstreiter anpassten, waren jedoch innerlich ebenso erleichtert, besonders nachdem sie von Eomolch ein bestätigendes Nicken wahrnahmen. Jene erlösende Entdeckung des beim näheren Hinsehen bereits verfallenen Bauwerks war längst überfällig, denn ihre bis auf die Haut durchnässte Kleidung bot keinen Schutz mehr vor der beißenden Kälte des wild wütenden Windes.
                            Erst nachdem sie die letzten Meter gegen den Luftstrom lehnend hinter sich gebracht hatten und die schief hängende Holztür unter lautem Knartschen öffneten, viel ein Großteil der inneren Anspannung von ihnen ab.
                            „Diese Mauern sind zwar schon baufällig, aber immerhin bieten sie uns Schutz, bis das Auge des Sturmes an uns vorbeigezogen ist.“, bewertete Eomolch das Innere der verlassenen Unterkunft. Das steinerne Bauwerk bestand aus einem eingestürzten Wachturm, das direkt an der Baracke angrenzte, in der sie sich befanden. Darüber hinaus war das Strohdach stellenweise undicht, wodurch Regen in das spartanisch eingerichtete Innere eindrang. Umgeworfene Holzstühle und einige Pritschen bildeten samt umgestürztem Waffengestell, das einige Speere und rostige Kurzschwerter unter sich begrub, die spärliche Inneneinrichtung.
                            Nachdem sich die Gruppe einen ersten Eindruck über ihre Notunterkunft gemacht hatte, äußerte sich Lorgan scherzhaft als Erster:
                            „Ich habe schon in weniger gemütlichen Gasthäusern genächtigt und musste sogar noch dafür bezahlen.“ Sowohl erheitert, als auch dankbar für Eomolchs rettenden Einfall, begannen sie, die Baracke etwas wohnlicher zu gestalten, indem sie die Stühle im Trockenen aufstellten und das Waffengestell auseinandernahmen, sodass daraus Feuerholz gewonnen werden konnte, das vom Zauberer zu einem wärmenden Lagerfeuer entfacht worden war. Danach hingen sie ihre durchnässten Mäntel und Stiefel zum Trocknen an einer Leine über das Feuer. Die Pferde brachten sie in einem kleinen Anbau unter, das den einstigen Wachen als Stallung diente. Endlich konnten sich die Gefährten nach den hinter ihnen liegenden Strapazen ein wenig erholen und machten es sich auf den um die Feuerstelle aufgestellten Stühlen bequem, die Hände über die Wärmequelle haltend. Lediglich Ithmir und GenROWLiar nutzten die Pritschen, denn die Erschöpfung hatte an ihnen am meisten genagt.

                            Während es draußen stets heftiger stürmte, nutzte jeder von ihnen den Ruhemoment in der selbst geschaffenen, behaglichen Situation, auf seine eigene Weise. Lorgan begann mit Hilfe von Zwirn und Faden seinen Entschluss, die in Mitleidenschaft gezogene Flagge Gondors wieder in einen angemessenen Zustand zu versetzen, zu verwirklichen. Angesichts der Tatsache, dass ein rauer Söldner den feinen Umgang mit dem Nähwerkzeug beherrschte, war zwar ein belustigender Anblick, wobei der Ursprung seines Könnens eher weniger amüsant war.
                            „Schließlich musste ich in der Lage sein, meine Wunden und die meiner Männer notdürftig behandeln zu können.“, beantwortete er die teils staunenden, teils fragenden Gesichtsausdrücke seiner Freunde. Im Gegensatz hierzu nutzte der Greis gemeinsam mit der Stimme des Weißen Turmes die Gunst der Stund, um ihre Energiereserven aufzufrischen. Thalicair und Aria wiederum lauschten aufmerksam Eomolchs Erzählungen, wobei die Gedanken der Meisten noch immer über die Crebain kreisten.
                            „Dieser ehemalige Außenposten ist nicht mehr weit von der Pforte Rohans entfernt, die wiederum an den Furten des Isen angrenzen, wo wir das Lager der Gondor-Reiter vermuten.“ Kurz darauf stockte der Rohirrim kurz und erhob sich ruckartig von seinem Stuhl, ehe er in Richtung der Stallungen verschwand. Erstaunt sahen ihm seine Zuhörer hinterher, bevor sie ihn aus dem Nebenraum weiterreden hörten:
                            „In meiner Jugend bin ich oft hierher ausgeritten, wobei ich eine interessante Entdeckung gemacht habe…mal sehen, ob ich sie wiederfinde…wo war noch gleich die Stelle…“ Die folgenden Worte konnte man nicht verstehen, da er sie im Selbstgespräch in sich hineinmurmelte. Es dauerte jedoch nicht lange, als sie ein laut und deutliches „Hier ist es!“ hören konnten. Gespannt waren alle, bis auf den eingenickten Ithmir, in den Stall gegangen, um ihre Neugier über dessen Entdeckung zu stillen. Und dort stand der Manne Rohans mit breiter, von Stolz geschwellter Brust, als hätte er einen Schatz gefunden. Wenngleich sein Fund weder Gemmen, noch Goldmünzen beinhaltete, so war er dennoch von großem Wert, wie sich noch herausstellen sollte. Eomolch deutete auf eine vom Viehfutter freigelegte Holztür – die Heureste in den dunkelbraunen Haaren bezeugten seinen tatkräftigen Einsatz während der Suche – und begann sie zu öffnen. Schließlich legte die Geheimtür eine breite, steinerne Treppe frei, die den Abstieg zu einem angelegten Tunnel ermöglichte. Der Eingangsbereich war mit Spinnweben übersät und die sich ihren Weg in die Atemwege bahnenden, freigelegten Staubteilchen verursachten bei Einigen heftige Hustenanfälle.
                            „Im Kindesalter entdeckte ich zufällig diesen unterirdischen Tunnel, der mehrere Meilen in östlicher Richtung verläuft und in einem entlegenen Dorf nahe der Pforte von Rohan endet.“, erklärte der Entdecker des geheimen Ganges. Darüber hinaus fügte er hinzu, dass er den hier postierten Wachen in Notfällen als sichere Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung gestanden hätte. Die einzigen Bedenken, die er äußerte galten ihren vierbeinigen Begleitern. Minen, Höhlen und unterirdische Gänge seien nämlich ungeeignete Orte für Pferde. Nur in höchster Not wollte er sie der Finsternis und Beklommenheit untertage aussetzen. Ein weiterer Grund ihres Zögerns war der wahrscheinlich verwahrloste Zustand des Tunnels, da dieser gewiss schon lange Zeit nicht mehr benutzt worden war. Ein Einsturz, oder andere Schäden waren nicht auszuschließen. Folglich beschloss die Gruppe zunächst sowohl ihre inzwischen halbwegs trockene Kleidung, als auch ihre abgelegten Waffen wieder anzulegen und vorerst der Pferde willen, auf einen baldigen Wetterumschwung zu hoffen.

                            Doch die Zeit verstrich ohne das Eintreffen der erhofften Veränderungen. Vielmehr begann das Unwetter noch heftiger zu wüten, als plötzlich ein lauter Knall von draußen zu hören war, der sogar den Diplomaten aus seinem dringend benötigten Tiefschlaf gerissen hatte. Sofort zuckten die Gefährten vor Schreck zusammen und griffen zu ihren Waffen. Gleich darauf war ein ähnliches Geräusch von oben zu vernehmen, als ob Etwas auf das Dach geprallt wäre. Dieses Szenario wiederholte sich immer und immer wieder. Anfangs nur vereinzelt, danach vermehrt und schon bald unaufhörlich schienen Himmelsgeschosse auf die Baracke niederzuprasseln. Kurz darauf, noch ehe einer aus der Gruppe seinen Mut zusammennehmen musste, um der Ursache nachzugehen, indem er sein Haupt aus einem der beiden Fensteröffnungen streckte, fiel ihnen des Rätsels Lösung förmlich in den Schoß. Mehrere faustdicke Eisklumpen fielen durch einige der Risse im Gebäudedach auf den Boden und rollten durch den halben Raum, bis einer von ihnen schließlich zu Lorgans Füßen zum Stillstand gekommen war. Erleichtert streckte der Söldner seine Hand nach dem überdurchschnittlichen Hagelkorn und sagte lachend, während er ihn untersuchend in die Höhe reckte:
                            „Sechs mutige Abenteurer fürchten sich vor einem Brocken aus gefrorenem Wasser? Diesen Teil der Geschichte sollten wir besser aus unseren Erzählungen aussparen.“ Aber bald darauf verging ihm das Lachen, als das Eis in einem Gemisch aus rotem Sprühregen und weißem Schneepulver in tausend Einzelteile zerbarst. Und dann geschah alles Schlag auf Schlag. Aufgebracht starrten die Gefährten auf die entstandene Bruchstelle in der Wand, die auf ein massives Geschoss schließen ließ, welches nach dessen Einschlagwinkel zu urteilen durch das gegenüber liegende Fenster eingedrungen sein musste. Nur Augenblicke später hörten sie den seine blutende Linke umklammernden Lorgan vor Schmerz aufschreien. Während anschließend die Anderen hinter Stühlen und Pritschen Deckung suchten, riskierte Eomolch geistesgegenwärtig einen kurzen Blick aus der Fensteröffnung, um nach der Quelle des Projektils zu suchen, woraufhin ein Bolzen die gefährliche Flugbahn in Richtung des behelmten Rohirrims einschlug. Grelles Licht, gefolgt von ohrenbetäubendem Donnerschall erfüllten den kleinen Raum. Doch ein entsetzliches Brüllen übertönte den donnernden Lärm. Lediglich der dem gefährlichen Geschoss nur knapp ausgewichene Eomolch, konnte zuvor einen kurzen Blick auf die Geschehnisse vor der Hauswand der Baracke erhaschen. Doch der am Boden liegende Kämpfer vermochte sich seines Glückes dem Tod noch einmal entkommen zu sein, nicht erfreuen. Seine weit aufgerissenen Augen, die aus dem aschfahlen Gesicht hervorstachen, konnten nichts Gutes bedeuten. Das einschüchternde Bild einer furchteinflößender Kreatur - es musste einer jener Uruk-hai gewesen sein, von denen er bereits gehört hatte - inmitten einer Ork-Schar, hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt. Die Umrisse jenes unmenschlichen Geschöpfes waren genau in jenem kurzen Moment von einem gleißenden Blitz erhellt worden, der eine überaus kräftige Statur zum Vorschein gebracht hatte. Einen gewaltigen Skimitar bedrohlich in die Luft streckend, riss das Ungeheuer das mit messerscharfen, blitzenden Reißzähnen gespickte Maul weit auf, um einen entsetzlichen Kampfschrei auf dessen Jagdopfer loszulassen. Den heftigen Graupelschauer, der unter dumpfem Ton gegen seine Hülle prallte, nahm die Bestie regungslos hin.
                            „Das muss jener schreckliche Uruk namens Kershak sein, der sogar in Eneatan Ehrfurcht aufkommen ließ, nacdem die Grenzpatrouille Lothlóriens von seinen Truppen zunichte gemacht wurde.“, schoss es Eomolch rückblickend in den Kopf. Des Weiteren hatte er seitab einen zweiten, ebenso abscheulichen Uruk stehen sehen, der beabsichtigte, mit seiner geladenen Armbrust einen weiteren Bolzen abzufeuern. Die ihm entgegenblitzende Bolzenspitze, war das Letzte, das der Reiter Rohans erblicken konnte, ehe er sich blitzartig auf die Seite geworfen hatte. Ihm blieb jedoch keine Zeit, seine Mitstreiter an seiner fürchterlichen Beobachtung teilhaben zu lassen, denn neben den stetig aufprallenden Hagelkörnern waren zahlreiche, sich nähernde Schritte zu hören, was auf eine hohe Feindaktivität schließen ließ. Neben jenem Getöse von außen und den taktischen Anweisungen, fiel auch ein Name: Kargoth. Plötzlich war ein lauter Knall von oben zu hören, woraufhin Staub und Heuhalme von der Decke rieselten. Mit einem Ruck wurde das Dach aufgerissen und die umzingelten Gefährten blickten in zwei tief-schwarze, von Hass erfüllte Augen. Der mächtige Elite-Uruk, die Armbrust nun wieder an seinen Rücken geschnall, zückte seine beiden Skimitare, bevor er zum Sprung in das Gebäudeinnere ansetzte. Doch es kam nicht dazu, denn GenROWLiar, der als Erster aus der Angststarre zu erwachen schien, richtete seinen Zauberstab in die Richtung des Angreifers und es entlud sich eine gewaltige Druckwelle, die den Uruk samt der halben Überdachung fortblies. Kaum war die eine Gefahr vorerst gebannt, versuchten einige Orks die Eingangstür aufzubrechen, wohingegen sich Lorgan trotz heftig blutender Hand und Eomolch zeitgleich aufmachten, ihre kräftigen Schultern gegen die Holztür drückend, die Feinde am Eindringen zu hindern. Als der Gegendruck stetig anzusteigen begann und die Beiden sichtlich Schwierigkeiten hatten, weiter dagegen zu halten, schloss sich auch Ithmir ihnen an. Zeitgleich versuchten Aria und Thalicair, Wurfmesser und präzise Pfeile aus den Fenstern schmetternd, die übrigen Orks in Schach zu halten. Auch der Magier hätte ihnen nur zu gern mit brünstigen Feuerbällen zur Seite gestanden, doch durch den letzten Zauber hatte er seinen geschwächten Körper ohnehin überstrapaziert. "Ich muss meine Kräfte schonen, denn ich spüre, dass deren Einsatz zu einem anderen Zeitpunkt von größerer Wichtigkeit sein könnte."
                            „Lange können wir nicht mehr Stand halten!“, rief Lorgan mit angestrengter Stimme. Dies nahm der Greis als Anlass, in den Nebenraum zu eilen, um die aufgebrachten Pferde in den Tunnel zu führen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, gelang es schließlich GenROWLiar mit Hilfe einer von Eomolch erlernten Methode, die Vierbeiner zu beruhigen und sie die Treppe hinter zu delegieren, nachdem er den pechschwarzen Gang mittels Zauberstab erhellt hatte. Als er anschließend zurückhastete, einige Stufen erklommen hatte, wies er seine Freunde lautstark durch die Bodentür an, ihm zu folgen. Gerade rechtzeitig, denn die hölzerne Eingangstür der Baracke zersprang unter der wirkenden Last und ließ eine Hand voll strauchelnder Orks hindurch stürzen, die alle drei Menschen unter sich begraben hätte, wären sie nicht einen Augenblick zuvor dem Ruf des Zauberers gefolgt und somit einige Schritte vom Eingang entfernt gewesen. Daraufhin hörte man Kershak von draußen seinen Trupp anpeitschen:
                            „Vorwärts ihr faulen Säcke, sonst mache ich euch Beine! Aber denkt daran, wir brauchen mindestens einen von ihnen lebend!“ Sofort drängten sich noch mehr schnaubende Orks durch die schmale Öffnung. Angesichts der wachsenden Zahl eindringender Feinde, rief der Söldner „Rückzug!“, bevor er drei noch immer auf dem Boden liegenden Orks den Wanst aufschlitzte und sich in die Stallungen rettete, dicht gefolgt von Ithmir und Eomolch, der einen heranstürmenden Angreifer im letzten Moment mit der Klinge niederschlug. Nun machte sich auch die Assassine auf, ihren Freunden zu folgen, wobei sie einen großen Fehler machte. Sie hatte Kershak übersehen, der inzwischen den Raum betreten hatte und seinen Skimitar in ihren ungedeckten Rücken rammen wollte. Der Uruk holte zum Streich aus und trieb die Klinge genüsslich in das nachgiebige Fleisch. Ein Aufschrei ertönte und die Halb-Elbin drehte sich fassungslos um. Sie schaute in das schmerzverzerrte, starre Gesicht Thalicairs, dessen Augen zuerst weit aufgerissen waren und sich dann leblos schlossen.
                            „Obwohl ich seine Liebe zurückgewiesen habe, rettet er mir das Leben.“, überlegte Aria ergriffen. Als der erschlaffte Körper ihr in die Arme glitt, nahm sie nur am Rande war, wie ihre alarmierten Freunde herangestürmt waren und mit vereinten Kräften den Uruk-Krieger samt einiger Orks in einen heißen Schwertkampf verwickelten. Beidhändig musste Lorgan die wuchtigen Hiebe parieren, konnte jedoch Ithmirs unterstützendes Eingreifen als kurze Verschnaufpause nutzen. Dicht daneben, eine geschlossene Einheit bildend, hielt Eomolch mehrere Orks gleichzeitig im Zaum.
                            „Es gibt für euch kein Entrinnen, schwaches Menschenpack! Euer Angstschweiß ist ein Genuss für meine Sinne!“, brüllte ihnen Kershak selbstgefällig entgegen, während die Funken sprangen, aufeinanderprallende Klingen durch den Raum hallten. Indes schleifte Aria Thalicairs Leib mühsam in den Nebenraum und hievte ihn dort mit Hilfe des befangenen GenROWLiars im Inneren des Tunnels auf einen Pferderücken. Sofort machte sich der Magier daran, den letzten Rest des wirksamen Athelas-Krautes auf die offene Wunde zu verteilen und die Blutung mit einem Stofffetzen aus Arias Mantel – mit zitternder Hand hatte sie ihn dem Greis gereicht – weitestgehend zu stoppen. Nun sprangen auch Ithmir, Eomolch zusammen mit Lorgan hintereinander in die Bodenöffnung und holperten einige Stufen hinunter. Gleich darauf stürzten einige knurrende Orks hinterher und rollten ebenfalls die steinerne Treppe herab. Erneut bildeten die Gefährten mit gezückten Klingen und ihren Feinden zugewandt einen schützenden Wall. Abwechselnd wehrten sie die Attacken der unkoordinierten Verfolger ab. Rückwärts drangen sie Schritt für Schritt tiefer und tiefer in den unterirdischen, von GenROWLiar erhellten Gang hinein. Indes drängten sich immer mehr wütende Orks in den fahlen, grünen Lichtkegel, der von der Spitze des Zauberstabes ausging. Aus der muffigen, modrigen, von Erde umhüllten Finsternis stürmten nun einfach zu viele Angreifer heran, die unsere überforderten Helden zu überrollen drohten. Daraufhin trat ohne zu Zögern GenROWLiar einen Zauberspruch murmelnd aus dem Hintergrund hervor und schmetterte den blutrünstigen Ungeheuern eine Energiekugel entgegen, während er gleichzeitig mit letzter Kraft einen Schutzschild errichtete. Der Energieball entlud sich zwar geräuschlos, aber wirkungsvoll inmitten der Orkkrieger und brachte zugleich die Höhlendecke zum Einsturz. Es lösten sich Erdmassen von der Decke und begruben die zuvor beiseite geschmetterten Orks unter tosendem Geröll.
                            Auf der anderen Seite der Einsturzstelle hatten die Gefährten mit den Auswirkungen zu kämpfen. Ihr magischer Schild konnte zwar die Lawine abfangen, dennoch waren sie nun in einer überaus misslichen Lage. Sie befanden sich mit einem schwerverletzten Menschen und einem völlig ermatteten alten Zauberer in einem langen Tunnel in ungewissem Zustand. Da ihnen der Rückweg nun versperrt war, blieb nur noch zu hoffen, dass ihr einziger Ausweg nicht auch noch verschüttet war, andernfalls wären sie tief unter der Erde gefangen.


                            Westemnet – Ehemaliger Außenposten

                            „Wie konntet ihr sie entkommen lassen, unfähiger Abschaum?!“, schnauzte Kershak seinen Trupp wutentbrannt an. Nach dem missglückten Angriff auf die Gefährten vor dem Fangorn, mussten sie nun erneut einen Rückschlag erleiden, was dem Elite-Uruk gänzlich missfiel. Er musste sich schleunigst etwas einfallen lassen, damit seine Schar wieder zu der Heldengruppe aufschließen konnte. Zudem durften sie ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren, wie vereinbart zu Anbruch des dritten Tages nahe den Furten des Isen auf die erhoffte Verstärkung zu treffen. Dafür blieben ihnen weniger als zwei Tage.
                            Nur kurz zuvor war auch der sichtlich benommene Kargoth hinzugetreten und bewertete unzufrieden die Situation: "Hört auf herumzutrödeln, ihr Drecksäcke und fangt endlich an mit euren nichtsnützigen Händen zu graben! Oder wollt ihr, dass ich sie euch abhacke?", brüllte er seine noch verbliebenen Ork-Krieger an.
                            Zuletzt geändert von ROWL; 25.10.2011, 15:30.
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                              AW: Kapitel 6 - Die Vorboten des Schattens

                              Stop! Keiner gräbt! Das nimmt viel zuviel Zeit in Anspruch! Wir lassen sie ziehen! brüllte Kershak. Was soll der Blödsinn? Die entwischen uns und alle Informationen mit ihnen! konterte Kargoth. Wir brauchen sie nicht mehr zu jagen... sagte Kershak leise und leicht hämisch. Dank dieses kleinen Gefechts, haben wir etwas viel nützlicheres, was uns viel Arbeit und Zeit abnimmt! ... Gib mir deinen Trankbeutel! sagte er lächelnd. Die ganze Schar blickte verdutzt und fragend auf den Uruk Hai. Sie beobachteten wie er seine in blutgetränkte Klinge in einen Stofffetzen wickelte, welchen einer der Flüchtlineg in der Schlacht liegen gelassen hat. Dann zog er mit dem Fetzen an seiner Klinge herab, sodass sich der hellgelbe Fetzen mit Blut tränkte. Was soll der Unfug Kershak? Wir haben hier keine Zeit zu vergeuden, mit irgendwelchen Spielchen!! meckerte Kargoth. Geduld! Geduld, Kargoth! Ich tränke diesen Fetzen in ihrem Blut und nun tröpfel ich es in den Trankbeutel. dies tat er auch, doch noch immer verstand niemand was Kershak damit bezwecken wollte. Hört her !! Nur die dunkelsten und ältesten Kriegsführer der dunklen Horden, wissen was Saruman der Weise, Herr von Isengart, in den tiefsten Verliesen gezüchtet hat. Es entspringen nicht nur kämpfende UrukHaien aus den Gruben... nein ... auch Kreaturen, Bestien, so blutrünstig und grauenvoll, wie ihr es euch nur vorstellen könnt! Warge, warge... Der Verrat Sarumans an seinem Volk, ist lange her, viel länger als es Freund und Feind vermocht hatten zu erkennen. Sauron der Mächtige verlangte von Saruman einen Beweis, einen Beweis seiner Loyalität und Unterwerfung. Saruman "schenkte" Sauron einen Warg. Aber keinen normalen Warg.. Ein Warg gezüchtet unter widerlichsten und grauenvollsten Bedingungen, ein Warg welcher das Blut von den stärksten Pferden des Volkes Rohan in sich trägt!... Rohan?? Was hat Isengart mit Rohan zu tun?? fragte Kargoth. Saruman der Weise bemächtigte sich der dunkelsten Magie seiner Zunft und kreutze einen normalen Warg mit einem Pferd Rohans. Das Ergebnis war ein Geschöpf des Grauens, man sagt es sei trainiert worden gegen Höhlentrolle zu bestehen, in den tiefsten Gruben Isengarts, herangezüchtet als ein Beweis der Loyalität der Weißen Hand. Doch nicht nur an Größe und Kraft, sowie Geschwindigkeit ist es seinen normalen Artgenossen überlegen, es wurde außerdem noch mit einem Geruchs- udn Spührsinn versehen, mit welchem es alles "Nicht-Dunkle" Blut auf eine enorme Entfernung riechen und finden kann !! .... Ein Blitz krachte vom Himmel und Kershaks Rede vermengte sich mit dem Gewitter. Eine schauderhafte Atmosphäre entstand.. Die kühlen, leuchtenden Augen Kershaks wurden dunkler und er setzte seiner Rede fort Ich habe vor unserer Trennung mit Urath die Anweisung gegeben, dass er wenn wir nicht zum vereinbarten Zeitpunkt an den Furten des Isen eintreffen sollten, allein nach Isengart ziehen sollte und uns mit einem gewaltigen Trupp Warge UND der "Bestie" entgegen kommen soll. Da wir aufgrund des Wetters und unserer Lage es sowieso nicht bis zum ausgemachten Zeitpunkt schaffen werden, habe ich das Blut eines der Menschen mit unserem Trank vermischt, so bleibt es frisch, bis wir es der "Bestie" zu trinken geben können. Sie wird dann nicht eher aufhören nach dem Gesuchten zu suchen, bis es sein Opfer getötet hat und sich an seinen Eingeweiden laben kann! Unser Plan ist ... ... Hat diese Bestie auch einen Namen?? fragte ein Ork neugierig und gespannt. Nun, in Isengart wagt es niemand ihren Namen auch nur auszusprechen, denn es geht das Gerücht herum, dass jeder der auch nur den Namen in den Mund genommen hat, das Ende seiner Tage nicht mehr erlebt haben mag. Doch der Hexenkönig persönlich hat mir verraten, dass auch in Mordor eine solche Bestie stationiert sein soll, ein weiteres Geschenk Sarumans, ein Abkömmling des gefürchtete "ISENGRIM"! Nun kann sich jeder von euch Holzköpfen seinen Teil dazu denken, jedenfalls ist unser Plan zu den Furten des Isen zu wandern und uns dort mit den Verstärkungstruppen zu treffen. Danach werden wir ein kleines befestigtes Lager aufschlagen und auf Urath und die Warge aus Isengart warten. Das Menschenpack soll sich ruhig in Sicherheit wägen. Wir werden sie finden und wir werden unseren Auftrag erfüllen!!! VÖRWÄRTS! beendete Kershak seine Ansprache und ein lautes, tosendes Gebrüll der Uruks zug sich über Westemmet ...
                              Zuletzt geändert von Uruk90; 01.11.2011, 19:43. Grund: Einige StorylineFixes + Neue Zeile und Name der Bestie, außerdem Rechtschreibung- und Grammatikkorrektur
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