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Gebiet: Vereinigte Staaten von Amerika, Washington D.C.

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    AW: Gebiet: Vereinigte Staaten von Amerika, Washington D.C.

    In New York ging es auf den Abend zu, so auch im nur 330 Kilometer südwestlich gelegenem Washington DC. Der Präsident und seine engsten Berater hatten sich die Berichterstattung über den Angriff auf die Diploducabasis angesehen. Später wurde dabei auch über den Kommunikationsausfall mit dem Rest der Welt berichtet, denn das blieb ja wohl keine Sekunde lang unbemerkt in einer digital vernetzten Zeit. Für die Allianz kam noch belastendes Material zu, wenige Stunden alte Aufnahmen und Daten von General Diabolas Gefangeneninsel, die die Asen sofort nach Erhalt rausgegeben hatten. Adama war der Allianz gegenüber immer sehr skeptisch geblieben, doch diese schrecklichen Bilder überzeugten ihn nun vollends. Doch fragte er sich:

    Hat das Pentagon davon gewusst?

    Seine Berater blieben stumm. Er sah sich darauf hin noch einmal den Kristall an, den Medusa ihm übergab. Auf ihm waren sehr viele Informationen gespeichert, doch alles bestätigte was die Asen in New York vollbrachten. Es war vermutlich an der Zeit, den Pakt mit dem Teufel, den seine Generäle im Pentagon für die USA geschlossen hatten, zu brechen. Doch das wollte er nicht selbst entscheiden, so wie seine Präsidentschaft von Konzernen entschieden wurde, sondern er wollte Medusas Vorschlag umsetzen. Er wollte das Volk entscheiden lassen. In den darauf folgenden zwei Stunden bereitete er eine Rede vor. Als schließlich soweit war, wurden alle Nachritensendungen unterbrochen, zugunsten der nun folgenden Rede des Präsidenten zur Lage der Nation.

    Meine verehrten Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika., fing er an und machte eine kurze Gedankenpause.

    Immer mehr Menschen, rund 200 Millionen, waren im Land der Dauerglotze nun vor einem Fernseher. Die USA hielt den Atem an. Die Sekunden des Schweigens wirkten wie endlose Minuten, bevor Präsident Adama fortfuhr.


    Jeder von uns weiß, dass wir gerade schwere Zeiten durchmachen. Vom drohenden Klimawandel in den Ruin getrieben zu werden, oder dem Tiberium in einem langem und hoffnugslosen Todeskampf gegenüberstehen. Von den Pandoras vernichtet zu werden, oder in einer Militärdiktatur leben... Gerade letzteres war die große Illusion, der wir uns verschrieben hatten. Bis zu dem Zeitpunkt, als mir klar wurde, dass wir einen Pakt mit dem Teufel angegangen sind. Die Diploducas waren zunächst der Bote der Hoffnung... Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auf Freiheit und Frieden. Doch entpuppten sie sich als gerade der Dämon, den sie vorgaben zu bekämpfen.

    Wieder folgten Sekunden des Schweigens. Dann aber wurde er leicht aufbrausend, als er fortfuhr.

    Es sind Zeiten des Umbruches angebrochen. Schnelle und unsichere Zeiten. Unsere zeitreisenden Besucher aus einer fernen, hoffnungslosen Zukunft haben bewiesen, was unter Freiheit und Gerechtigkeit verstehen. Zehntausende waren eine Woche zuvor schon in Sarajevo getötet worden, die klimatischen Katastrophen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten können wir noch gar nicht absehen. Sie haben das Volk in die Armut getrieben, unser Militär korrumpiert, uns von der Außenwelt abgeschnitten, uns zu Gefangenen in unserem eigenen Land gemacht. Sie foltern und morden, ohne Gnade. Sogar politische Opposition lassen sie kaltblütig erschießen von ihren Verbündeten, der Bruderschaft von Nod. Einer Terrororganisation, der wir einst das Handwerk legen wollten. Ein Haufen fanatischer Irrer, zusammen mit unserem Militär, das uns genau vor diesen Menschen beschützen sollte. Ein korrupter Verein, der heute das Leben von zehntausenden unserer Staatleute billigend in Kauf genommen hätte, um eine Festung der Diploducas zu beschützen, in der Millionen von Sldaten gezüchtet wurden. Doch wofür? Um eine Invasion zuzulassen?

    Adama legte eine weitere Pause ein, um sich wieder zu beruhigen. Er ließ in der Rede bisher seinen Frust freien Lauf, aber nun redete er entlastet weiter.

    Doch heute war der Tag, an der sich uns ein neuer Weg vor uns auftat. Als würde Gott uns aus dieser hoffnungslosen Lage leiten. Die Asen, die wir immer als Witchknights kannten, kamen heute zu uns und haben uns gezeigt, dass es auch anders geht. Sie können einen Kampf führen ohne tausende von Zivilisten auf ihr Konto zu nehmen, ja sie haben unsere Leute an der Küste von New York vor den Diploducas beschützt. Sie haben Soldaten, die ihre Feinde waren, nicht in einem Massaker ausgeschaltet, sondern unsere rechtschaffenden Soldaten wohlbehalten zu ihre Familien gebracht, sogar der Bruderschaft von Nod und den Diploducas gegenüber zeigten sie Gnade, obwohl sie von ihnen selbst keine erfahren und erwarten durften., fasste er die Geschehnisse in New York zusammen, bevor er noch einmal seinen Spickzettel ansah und fortfuhr.

    Die Asen haben nicht nur in New York gezeigt, dass sie zu ihrem Wort stehen. Seit vielen Jahrzehnten schon leben die Kanadier, das lustige Völkchen überuns auf der Weltkarte, friedlich mit ihnen zusammen. Sie waren immer da, wenn das Land bedroht wurde. In Australien, dem verlorenen Kontinent, beschützen sie die letzten freien Menschen des Landes vor der Gefahr des Tiberiums, wenn es sein muss mit ihrem Leben. Sie können all die Katastrophen abwenden, denen wir bisher machtlos gegenüber standen. Sie haben überall auf der Welt gezeigt, dass sie zu ihrem Kodex stehen. Ihren "Bill of Rights", wenn man so will. Und nun geben sie uns die Hand, mit dem gleichen Versprechen, dass sie auch anderen Kulturen vor uns gaben. Nicht für uns... Nicht gegen uns..., sondern mit uns. Seite an Seite, wie in guten als auch in schlechten Zeiten.

    Präsident Adama selbst war von den Taten der Asgardier überzeugt. Ihre Werte klangen sehr nobel, und sie hielten ihr Wort. Sie waren das komplette Gegenteil aller pseudodemokratischen Politiker dieser Welt, die meist gegen ihre Wähler Politik führten. Er fand, es war an der Zeit, dass sich die USA auch endlich mal rechtmäßig ein freies Land nennen durfte. Frei von Kapitalinteressen, frei von all dem Wahnsinn, dem die Menschen verfallen waren. Alleine hätten sie es nicht geschaft und mit Hilfe der Allianz erst recht nicht. Er fürchtete eine Militärdiktatur, aber auch das zunehmende Elend der Bevölkerung.

    Heute Nachmittag kam die Anführerin der Asen zu mir und zeigte mir einen neuen Weg auf. Zum ersten mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika als freie Nation, haben wir Freiheit. Die Freiheit eines jeden einzelnen die Zukunft der gesamten Nation zu verändern. Mit den Asen in eine verantwortungsvolle Zukunft des Wohlstandes für Jedermann, oder mit der Allianz in eine ungewisse, düstere Zukunft? Die Entscheidung kann nicht ich für euch treffen, denn ich bin auch nur von Industrievertretern ausgewählt worden. Die Entscheidung trifft das Volk, die 99 Prozent der an Armut leidenden Menschen des Landes, denen ich nicht helfen kann, aber vielleicht die Asen.

    Dies waren die letzten Worte seiner Rede an die Nation. Worte, die ihm vielleicht den Sitz im Weißen Haus kosteten, wenn nicht schlimmeres, denn die angesprochenen Industrievertreter hatten ihn auserwählt, um das Volk bei Laune zu halten, nicht um es die Zukunft des Landes bestimmen zu lassen. Aber auch weil er damit die betrog, die ihn erst in diese Spitzenposition gebracht hatten, denn sein ganzes Leben lang hatte er immer zum Wohle von Konzernen gearbeitet, im Namen des Kapitalismus. Seine innere Überzeugung war jedoch eine andere, die er lange verdrängt hatte. Durch Medusa entdeckte er sein wahres Ich, ein Mann der für Ideale stand und sich dem kommunistischem System der Asen nicht verschloss. Ein System, dass Verantwortung und Vernunft forderte, zum Dank dafür Wohlstand und Freiheit an jeden ausgab. Ein kommunistisches System, in dem Meinungsfreiheit nicht nur gegeben, sondern auch gefordert wurde, in dem Bildung wichtig war, in dem jeder sich frei entfalten konnte. In dem jeder so leben konnte, wie eine Asin, solange es im Rahmen des Kodex war. Der Kodex war das Grundgesetz der Asen, bestehend aus vier Teilen, genannt Geboten: dem Gebot des Lebens (welches regelte wie das Leben eines anderen gehandhabt werden durfte), dem Gebot Gayas (Regeln im Umgang mit der Natur), dem Gebot des Miteinanders (soziale Regeln, die unter anderem das Miteinander gesetzlich regelten) und dem Gebot der sieben Säulen (die idealistischen Grundwerte des Kodex). Doch nun war es in der Hand des Volkes, sich für oder gegen die Asen zu entscheiden. Alles, was ihm Medusa in Form des Kristalls gegeben hatte, hatte er auf einen konventionellen Datenträger uploaden und ins Internet frei einsehbar zur Verfügung stellen lassen. Gleichzeitig hatte er angeordnet, dass jede Gemeinde einen Datenträger bekommen sollte, um es dann dem Volk auszuhändigen.

    Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit. Gott schütze Amerika., verabschiedete sich der Afroamerikaner und verließ die Bühne.

    Bald schon würde er kein Präsident mehr sein, so oder so. Doch hoffte er für die Menschen seines Landes das richtige getan zu haben. Adama war ein gläubiger Patriot, daher glaubte er, dass die Asen die Boten des Himmels waren. Wie würden sich nun die Menschen entscheiden?
    Zuletzt geändert von Medusa; 15.05.2013, 15:27.

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