Wir schreiben das Jahr 2008. Eine Zeit der Unterschiede, Arme werden ärmer, Reiche werden reicher und die Unterschiede zwischen Entwicklungsländern und Großmächten werden immer größer. Praktisch das gleiche wie Heute. Terroristen gibt’s natürlich auch zu Genüge, mit nur einem Ziel: Mord und Totschlag. Um gegen diese Vorzugehen entstand eine neue, multinationale Eingreiftruppe – bestehend aus Truppen der NATO und UN. Schnell und zuverlässig soll sie sein. Die Joint Task Force. Zwar eine recht unglaubwürdige Lösung aber es ist ja auch nur ein Spiel.
Ein ganz normales RTS-Spiel ohne Basenbau, mehr ist JTF auf den ersten Blick nicht. Bei jedem Einsatz erhält der Spieler einen bestimmten Betrag der ihm helfen soll sein Ziel zu erreichen und mit dem er Verstärkungen rufen kann. Je nach Einsatzziel erhält man auch weitere Geldmittel, z.b. durch das Abschließen von Sekundäraufträgen, die nach und nach während der Missionen auftauchen. Eine komplett neue „Ressource“ ist die Presse. Rückt man gut voran und erledigt viele Terroristen erhält man mehr Geld. Ist die öffentliche Meinung über den Einsatz dagegen schlecht, erhält man nichts. Der aktuelle Stand wird HUD angezeigt. Wenn man zu schlecht für die Bevölkerung ist kann man zwar seinen Auftrag abschliessen aber leider ohne weitere Truppen.
Die Story ist recht actionreich und kommt fast an die von Act of War heran. Die Zwischensequenzen sind teils recht aufwendig gearbeitet.
Allerdings sollte man sich von dieser Inszenierung nicht blenden lassen. Die komplette Weltbevölkerung sieht zu. JTF verlangt taktisch kluges Vorgehen. Dabei wird dem Spieler allerdings nicht langweilig. Die Aufträge klingen zwar nach normalen RTS Gaming, haben es aber in sich. Bringen sie einen Konvoi heil durch die Schlucht, töten sie den Chef der Terrororganisation und ähnliche Missionziele sind Alltag in JTF. Wer dabei auch mal Abwechslung haben will sollte auch den Gefecht-Modus ausprobieren, gegen die KI. Neben dem typischen Deathmatch gibt’s hier noch Domination und CTF. Es ist auch möglich seine eigenen Regeln aufstellen. Von der Geldspritze in gleichmäßigen Abständen, bis hin zum Bonus für abgeschossene Feindeinheiten. Nebenbei gibt’s auch die Terroristen als Partei. Ein tolles Feature, das man nicht alle Tage sieht.
Ihr Oberbefehlshaber in der Kampagne: Major O’Connel. Der erste Einsatz: Somalia. Die JTF wird an Orten eingesetzt an denen die Amerikaner versagt haben. Nebenbei findet man sich auch in in Bosnien, Kolumbien oder Afghanistan wieder.
Töten sie möglichst viele Bösewichter und Warlords um Major O’Connel aufsteigen zu lassen und mit bis zu neun Fertigkeiten auszustatten. Dabei kann man zwischen Feinderkennung, Waffenhandhabung und Charisma auswählen. Neben dem Major gibt’s auch weitere Truppenführer, welche normalerweise aus kampferprobten „Standarteinheiten“ zusammensetzen.
Am Anfang der Mission kommt das Briefing in dem man sich die Truppenführer. Diese „Nebenanführer“ haben, wie O’Connel, ebenfalls die Möglichkeit neue Einheiten auf das Schlachtfeld zu rufen und können auch mit Spezialfähigkeiten ausgestattet werden. Natürlich gibt’s auch überall einen Haken. HMMWW’s, Apache’s, Littlebird’s und Harrier können nur in der Nähe des Majors angeordert werden. Die großen Kaliber können sie erst auffahren wenn sie einen Flugplatz unter ihrer Kontrolle haben. Solche gibt’s zwar nicht èn massè aber wenn diese vorhanden sind gibt’s diese nur in feindlicher Hand. Hat man diesen dann unter Kontrolle, werden die großen Geschütze per Lufttransport angeordert. Meist aus amerikanischem Raum – wer hätte etwas anders gedacht – und geht vom M2A2 Bradley über den M1A2 Abrams bis hin zur deutschen Flak, dem Gepard. Selbst die PzH 2000 können sie per Knopfdruch anfliegen lassen, praktisch alles was das Militärherz begehrt. Ein Definitives Plus hierbei: Fast alle Fahrzeuge können mit neuen bzw anderen Waffen ausgerüstet werden. So, zum Beispiel, gibt’s den HMMWW nicht nur mit 50 .cal Maschinengewehr sondern auch mit Granatwerfer oder TOW-Raketenwerfer. Alles innerhalb von Sekunden umgebaut durch ein Nachschubfahrzug, genannt FRSV, das zugleich als eine mobile Reparaturstation fungiert, durch die beschädigte und unbenutzbare Fahrzeuge wieder heile macht.
Bei der Infantrie hat JTF ebenfalls ein Ass im Ärmel. Zwischen den normalen Rangern gibt’s auch Einheiten wie: Sanitäter, Commando-Einheiten sowie Ersatzingenieure und Scharfschützen. Rettet man z.b. erfahrene Panzerfahrer vor dem Tod. Ein weiterer Punkt, den man aus C&C kennt, sind Luftschläge. Der einzige Unterschied hier: Alles kostet Geld. Zur Auswahl stehen die verschiedensten Arten von Luftschlägen: Der A-10 Thunderbolt zum Beispiel macht mit feindlichen gepanzerten Fahrzeugen kurzen Prozess, während eine Cruise-Missile feindliche Einheiten aus Gebäuden fegt.
Steuerungstechnisch bietet Joint Task Force alles, was man von einem modernen 3D-Echtzeitstrategiespiel erwartet. Einfache und übersichtliche HUD Bedienung, schnell zu verstehende Karten, etc… Allerdings kann die Wegfindung der Einheiten schon mal für Frust sorgen, wenn riesige Umwege genommen werden und diese Einheiten dann in einen Hintehalt geraten, weil eine andere Einheit kurzzeitig den Weg blockiert hat. Ansonsten ist aber JTF mit den meisten Errungenschaften eines modernen RTS ausgestattet. Ansonsten gibt’s hier nichts zu meckern.
Auch die KI ist nicht von schlechten Eltern. Zwar nicht von einem 5-Sterne-Programmierer aber trotzdem gut. Im schnellen Gefecht kommt der Feind nicht allzu oft aus seinem Versteck, er bunkert sich viel zu gern ein. In der Kampagne sieht das wieder anders aus, hier wurde viel gescriptet und Hin und Wieder scheint der Schwierigkeitsgrad auch etwas zu hoch angesetzt zu sein. Bereits auf „Normal“ muss man seine Augen und Ohren überall haben. Dazu kommen noch ein paar Macken hier und da, die aber nicht weiter zu erwähnen sind. Insgesamt ist die Steuerung von JTF ein zweischneidiges Schwert. Eine gut steuerbare Oberfläche gegen eine etwas problematische Einheitensteuerung. Hier muss man erstmal etwas üben, dann kommt man aber auch mit diesen Macken zurecht.
Grafisch ist Joint Task Force ganz oben dabei. Detaillierte Umgebungen, detaillierte Einheiten, schöne Explosionen, Antialiasing, anisotropische Filterung und natürlich eindrucksvolle Gebäudesprengungen sorgen für viel Atmosphäre. Einziger Nachteil: Zerstörungen der Oberfläche sind leider nicht von langer dauer. Alle Krater verschwinden mit der Zeit. Die gute Grafik hat allerdings ihren Preis. Mit schwachen Rechnern braucht man JTF nicht einmal anzuschauen. Ein ruckelfreies Spiel gibts ab einer 256 MB Grafikarte und einer dementsprechenden CPU ab 2 GHz.
Der Sound ist wie die Grafik einfach nur spitze. Mündungsfeuer und Explosionen, alles perfekt aufeinander abgestimmt. Das komplette Spiel wurde mit guten Sprechern synchronisiert. Die Insgesamt hat man auch das Hörerlebnis sehr gut in das Thema eingepasst.
Der Multiplayer bietet das gleicht wie der Gefechtsmodus, alle Spielmodi und Karten plus den benutzerdefinierten Modus, den ich schon angeprochen habe. Der Multiplayermodus ist aber reizvoller als das eigentliche Spiel: Mit bis zu 7 menschlichen Gegnern kann man hier das Schlachfeld besuchen. Dabei sollte man auch erwähnen das es die Möglichkeit gibt im Coop-Modus die Kampagne zu spielen.
Fazit: Für Leute die mit Orks und Elfen nichts anfangen können und Strategie mögen ist JTF mit vielen Einzelheiten einen Blick wert. Viele und ausgearbeitete Details machen dieses Spiel zu einem abgerundeten Spielspaß.
Gameplay: 65 %
Grafik: 75 %
Sound: 85 %
Steuerung: 75 %