Ich mache mal nen Thread auf, zu einem meiner Lieblingsthemen - Kochen.
Bei der Gelegenheit, möchte ich euch mein diesjähriges Rezept für Nasos-Weihnachtsgans präsentieren. Bei dieser Variante sollte man 3-4 Tage vor dem Festmahl mit den Vorbereitungen anfangen.
Zutaten (ausreichend für 6 Personen oder 2 Nasos):
-Eine 4 Kg schwere Gans (natürlich keine Stopfmast, sondern lieber ein paar Euro mehr in eine frische, möglichst natürliche Gans investieren, bitte kein Tiefkühlvogel).
-200-300g Bauchspeck.
-400g gekochte Maronen geschält (Esskastanien).
-Eine große frische Ananas (nicht aus der Dose).
-Gewürze und sonstige Hilfsmittel, Salz, schwarzer Pfeffer (am besten frisch aus der Mühle), frische Kräuter Majoran, Thymian, Rosmarin, Beifuss und einen einfachen günstigen Honig und Senf, eine Orange (ungespritzt, möglichst BIO), Zucker, Butter, Zwiebeln, Sahne (ca. 200ml).
Vorbereitung:
Zuerst wird die Gans gründlich gewaschen und Federreste werden entfernt. Die Innereien werden entnommen und der Bauch wird innen von allen Fettablagerungen befreit (damit das Fett nicht ungleichmäßig in der Gans bleibt). Achtung Fett und Innereien nicht wegwerfen. Den Vogel gut abtrocknen.
Dann wird die Gans mariniert. Für die Marinade brauchen wir die Ananas, den Senf, Salz, Pfeffer und die frischen Kräuter (Majoran, Beifuss, Thymian, Rosmarin). Die Ananas wird nun zerkleinert in möglichst kleine Stücke, versucht so viel Saft wie möglich aufzufangen und gebt die Masse zusammen mit dem Senf (Menge und Schärfe je nach Geschmack) in ein Schüssel und gebt die gehackten frischen Kräuter dazu (bei den Kräutern, vertraut bei der Menge auf eure Nasen und fragt euch selbst, wie viel und in welchem Verhältnis ihr diese dazu gebt). Zum Schluss noch eine Brise Salz (nicht zu viel, weil der Bauchspeck in der Füllung einiges an Salz mitbringt), Pfeffer und Zucker zufügen und alles zu einer schönen Masse verrühren.
Nun bestreicht die Gans mind. 2 Tage vorher mit der Marinade, von innen und außen und massiert die Masse schön liebevoll ein. Wenn ihr die Möglichkeit habt, verpackt die Gans nun mit einem Vakuumbeutel (mache ich in meiner Metzgerei), oder packt sie einfach schön dicht in einer Plastiktüte ein. Die Gans sollte nun 2 Tage lang in der Marinade ruhen (im Kühlschrank) und nun wirken die Enzyme der Ananas wahre Wunder, denn sie entspannen die Kollagenfasern der Gans und machen das Fleisch unvergleichlich zart. Die Gewürze und Kräuter geben in dieser Zeit Geschmacks- und Duftstoffe an die Gans ab.
Die Füllung:
Die Füllung kann erst kurz vor dem Bratvorgang angerichtet werden. Hierfür zerhacken wir die geschälten und gekochten Maronen in feine Stücke, da sie als Basis für unsere Teigfüllung dienen. Dann geben wir die Maronenmasse zusammen mit dem ebenfalls in ganz feine Würfel / Stückchen geschnittenen Bauchspeck in eine Schüssel. Nun geben wir den Schalenabrieb der Orange in die Masse und vermengen alles zu einem Teig. Wenn die Masse zu trocken ist, einfach ein wenig Butter dazugeben.
Bevor wir die Gans nun füllen tupfen wir die gute Marinade ab. Die Aromen der Marinade sind mittlerweile in die Gans übergegangen und würde beim Braten nur verkrusten oder verbrennen. Die Gans aber nicht abwaschen, sondern nur mit Küchentüchern abtupfen. Danach nochmal ein "wenig" Salz in die Haut massieren, von innen und außen.
Nun zum Füllen. Bitte beachtet, dass der Teig sich beim Backen ausdehnt, deshalb füllt die Gans nicht bis zur Unterkante, sondern lasst noch ein wenig Luft im Innenraum der Gans.
Das Braten, Kochen, Garen:
Es gibt viele Varianten ein Gans zu braten und ich bevorzuge folgende. Am Vorabend des Festmahls (ca. 12 Stunden zuvor), richte ich meinen Offen wie folgt ein, auf dem Untersten Einschub führe ich ein tiefes Blech, zu 3/4 befüllt mit Wasser ein. Darüber kommt die Gans auf einem Grill-Rost. Das Wasser kann nun verdampfen und trägt zum gleichmäßigen Garen der Gans bei und gleichzeitig, wird das kostbare Fett der Gans im unteren Blech aufgefangen.
Die Gans wird nun bei 75 Umluft oder 80 Grad Ober- und Unterhitze über Nacht im Ofen gelassen. Die lange Garzeit, bei niedrigen Temperaturen trägt zu einer gleichmäßigen Garung bei und macht das Fleisch besonders Zart.
Um eine schöne gleichmäßige und knusprige Kruste bzw. Haut zu bekommen, nehmen wir die Gans ca. 1 Stunde vor dem Anrichten aus dem Offen und lassen sie etwa 25 Minuten bis eine 1/2 Stunde ruhen, was wiederum zu einem zart werden des Fleisch beiträgt, weil sich die Eiweiß-Fasern der Gans nun entspannen, die sich zuvor durch die Wärme zusammengezogen haben. Nun bestreichen wir die Gans mit einer dünnen Schicht aus Honig. Keine Angst die Gans wird nicht süßlich schmecken, denn der Zucker wird in einer Reaktion die Haut gleichmäßig bräunen und sich in rauchige Aromen umwandeln. Nun geben wir die Gans nochmal bei ca. 150 Grad Umluft oder 175 Grad Ober- und Unterhitze in den Backofen. Jetzt sollte man die Gans möglichst nicht zu lange aus den Augen verlieren, da die Röstung recht schnell passiert und fast schlagartig in Verbrennen umschwenken kann (ca. 10 Minuten).
Bitte die Gans vor dem Zerlegen nochmals kurz ruhen lassen und jetzt schön anrichten.
Die Soße:
Für die Soße braten wir zunächst klein geschnittene Zwiebeln und die Innereien an, auch das Fett welches eventuell im Gänsebauch war, kann nun zugefügt werden. Dann geben wir den abgetropften Fettsud aus dem unteren Backblech hinzu und kochen alles auf (Das Wasser sollte weitgehend verdampft sein). Nun kann man die Soße noch mit einem Glas Gänse oder Geflügelfond strecken. Nun die Sahne einrühren und kurz aufkochen lassen und abbinden. Ihr könnt die Soße nun entweder mit einem Pürrierstab fein pürieren oder die groben Bestandteile der Soße mit einem Sieb herausfiltern. Nun noch kurz abschmecken und fertig ist eine echte Soße, ganz ohne Fix-Produkte und Glutamat (Geschmacksverstärker). Wer es mag kann auch etwas Rotwein reduzieren und zugeben, aber darauf verzichte ich grundsätzlich, da in meiner Familie gänzlich ohne Alkohol gekocht wird.
Dazu passend:
Passend zu Nasos-Weihnachtsgans gibt es Apfel-Rotkohl und Knödel oder Semmelknödel (je nach Geschmack). Tipp: Anstatt Apfel-Rotkohl probiert doch mal Ananas-Rotkohl, denn die Ananas bietet ebenfalls genügend Säure, um dem Rotkohl eine schöne Farbe zu geben und der leicht exotische Geschmack ist echt genial.
Vielleicht hat ja jemand Lust es nach zu kochen oder postet einfach mal ein eigenes Rezept. Wer eine gute Idee, für einen leckeren Braten hat oder sucht, könnte dann hier fündig werden oder sich gern an mich wenden.
Falls der Thread hier wieder einer von denen ist, der sofort in der Versenkung verschwindet, weil ihr euch lieber Fastfood reinzieht oder das Kochen einem Anderen überlasst, wünsche ich euch schon mal ein "Leckeres Weihnachtsfest".
Bei der Gelegenheit, möchte ich euch mein diesjähriges Rezept für Nasos-Weihnachtsgans präsentieren. Bei dieser Variante sollte man 3-4 Tage vor dem Festmahl mit den Vorbereitungen anfangen.
Zutaten (ausreichend für 6 Personen oder 2 Nasos):
-Eine 4 Kg schwere Gans (natürlich keine Stopfmast, sondern lieber ein paar Euro mehr in eine frische, möglichst natürliche Gans investieren, bitte kein Tiefkühlvogel).
-200-300g Bauchspeck.
-400g gekochte Maronen geschält (Esskastanien).
-Eine große frische Ananas (nicht aus der Dose).
-Gewürze und sonstige Hilfsmittel, Salz, schwarzer Pfeffer (am besten frisch aus der Mühle), frische Kräuter Majoran, Thymian, Rosmarin, Beifuss und einen einfachen günstigen Honig und Senf, eine Orange (ungespritzt, möglichst BIO), Zucker, Butter, Zwiebeln, Sahne (ca. 200ml).
Vorbereitung:
Zuerst wird die Gans gründlich gewaschen und Federreste werden entfernt. Die Innereien werden entnommen und der Bauch wird innen von allen Fettablagerungen befreit (damit das Fett nicht ungleichmäßig in der Gans bleibt). Achtung Fett und Innereien nicht wegwerfen. Den Vogel gut abtrocknen.
Dann wird die Gans mariniert. Für die Marinade brauchen wir die Ananas, den Senf, Salz, Pfeffer und die frischen Kräuter (Majoran, Beifuss, Thymian, Rosmarin). Die Ananas wird nun zerkleinert in möglichst kleine Stücke, versucht so viel Saft wie möglich aufzufangen und gebt die Masse zusammen mit dem Senf (Menge und Schärfe je nach Geschmack) in ein Schüssel und gebt die gehackten frischen Kräuter dazu (bei den Kräutern, vertraut bei der Menge auf eure Nasen und fragt euch selbst, wie viel und in welchem Verhältnis ihr diese dazu gebt). Zum Schluss noch eine Brise Salz (nicht zu viel, weil der Bauchspeck in der Füllung einiges an Salz mitbringt), Pfeffer und Zucker zufügen und alles zu einer schönen Masse verrühren.
Nun bestreicht die Gans mind. 2 Tage vorher mit der Marinade, von innen und außen und massiert die Masse schön liebevoll ein. Wenn ihr die Möglichkeit habt, verpackt die Gans nun mit einem Vakuumbeutel (mache ich in meiner Metzgerei), oder packt sie einfach schön dicht in einer Plastiktüte ein. Die Gans sollte nun 2 Tage lang in der Marinade ruhen (im Kühlschrank) und nun wirken die Enzyme der Ananas wahre Wunder, denn sie entspannen die Kollagenfasern der Gans und machen das Fleisch unvergleichlich zart. Die Gewürze und Kräuter geben in dieser Zeit Geschmacks- und Duftstoffe an die Gans ab.
Die Füllung:
Die Füllung kann erst kurz vor dem Bratvorgang angerichtet werden. Hierfür zerhacken wir die geschälten und gekochten Maronen in feine Stücke, da sie als Basis für unsere Teigfüllung dienen. Dann geben wir die Maronenmasse zusammen mit dem ebenfalls in ganz feine Würfel / Stückchen geschnittenen Bauchspeck in eine Schüssel. Nun geben wir den Schalenabrieb der Orange in die Masse und vermengen alles zu einem Teig. Wenn die Masse zu trocken ist, einfach ein wenig Butter dazugeben.
Bevor wir die Gans nun füllen tupfen wir die gute Marinade ab. Die Aromen der Marinade sind mittlerweile in die Gans übergegangen und würde beim Braten nur verkrusten oder verbrennen. Die Gans aber nicht abwaschen, sondern nur mit Küchentüchern abtupfen. Danach nochmal ein "wenig" Salz in die Haut massieren, von innen und außen.
Nun zum Füllen. Bitte beachtet, dass der Teig sich beim Backen ausdehnt, deshalb füllt die Gans nicht bis zur Unterkante, sondern lasst noch ein wenig Luft im Innenraum der Gans.
Das Braten, Kochen, Garen:
Es gibt viele Varianten ein Gans zu braten und ich bevorzuge folgende. Am Vorabend des Festmahls (ca. 12 Stunden zuvor), richte ich meinen Offen wie folgt ein, auf dem Untersten Einschub führe ich ein tiefes Blech, zu 3/4 befüllt mit Wasser ein. Darüber kommt die Gans auf einem Grill-Rost. Das Wasser kann nun verdampfen und trägt zum gleichmäßigen Garen der Gans bei und gleichzeitig, wird das kostbare Fett der Gans im unteren Blech aufgefangen.
Die Gans wird nun bei 75 Umluft oder 80 Grad Ober- und Unterhitze über Nacht im Ofen gelassen. Die lange Garzeit, bei niedrigen Temperaturen trägt zu einer gleichmäßigen Garung bei und macht das Fleisch besonders Zart.
Um eine schöne gleichmäßige und knusprige Kruste bzw. Haut zu bekommen, nehmen wir die Gans ca. 1 Stunde vor dem Anrichten aus dem Offen und lassen sie etwa 25 Minuten bis eine 1/2 Stunde ruhen, was wiederum zu einem zart werden des Fleisch beiträgt, weil sich die Eiweiß-Fasern der Gans nun entspannen, die sich zuvor durch die Wärme zusammengezogen haben. Nun bestreichen wir die Gans mit einer dünnen Schicht aus Honig. Keine Angst die Gans wird nicht süßlich schmecken, denn der Zucker wird in einer Reaktion die Haut gleichmäßig bräunen und sich in rauchige Aromen umwandeln. Nun geben wir die Gans nochmal bei ca. 150 Grad Umluft oder 175 Grad Ober- und Unterhitze in den Backofen. Jetzt sollte man die Gans möglichst nicht zu lange aus den Augen verlieren, da die Röstung recht schnell passiert und fast schlagartig in Verbrennen umschwenken kann (ca. 10 Minuten).
Bitte die Gans vor dem Zerlegen nochmals kurz ruhen lassen und jetzt schön anrichten.
Die Soße:
Für die Soße braten wir zunächst klein geschnittene Zwiebeln und die Innereien an, auch das Fett welches eventuell im Gänsebauch war, kann nun zugefügt werden. Dann geben wir den abgetropften Fettsud aus dem unteren Backblech hinzu und kochen alles auf (Das Wasser sollte weitgehend verdampft sein). Nun kann man die Soße noch mit einem Glas Gänse oder Geflügelfond strecken. Nun die Sahne einrühren und kurz aufkochen lassen und abbinden. Ihr könnt die Soße nun entweder mit einem Pürrierstab fein pürieren oder die groben Bestandteile der Soße mit einem Sieb herausfiltern. Nun noch kurz abschmecken und fertig ist eine echte Soße, ganz ohne Fix-Produkte und Glutamat (Geschmacksverstärker). Wer es mag kann auch etwas Rotwein reduzieren und zugeben, aber darauf verzichte ich grundsätzlich, da in meiner Familie gänzlich ohne Alkohol gekocht wird.
Dazu passend:
Passend zu Nasos-Weihnachtsgans gibt es Apfel-Rotkohl und Knödel oder Semmelknödel (je nach Geschmack). Tipp: Anstatt Apfel-Rotkohl probiert doch mal Ananas-Rotkohl, denn die Ananas bietet ebenfalls genügend Säure, um dem Rotkohl eine schöne Farbe zu geben und der leicht exotische Geschmack ist echt genial.
Vielleicht hat ja jemand Lust es nach zu kochen oder postet einfach mal ein eigenes Rezept. Wer eine gute Idee, für einen leckeren Braten hat oder sucht, könnte dann hier fündig werden oder sich gern an mich wenden.
Falls der Thread hier wieder einer von denen ist, der sofort in der Versenkung verschwindet, weil ihr euch lieber Fastfood reinzieht oder das Kochen einem Anderen überlasst, wünsche ich euch schon mal ein "Leckeres Weihnachtsfest".
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