«Windows Vista», das neue Betriebssystem von Microsoft, erlaubt es Eltern, das Surf- und Spielverhalten ihrer Kinder zu beeinflussen. Außerdem hat Microsoft neue Sicherheits- Funktionen eingebaut.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über gewalttätige Computerspiele bietet Microsoft mit seinem neuen Betriebssystem «Windows Vista» Eltern mit einer Reihe von Schutz- und Kontrollfunktionen Beistand. So können Eltern beispielsweise die Alterseinstufung der Computerspiele festlegen, die der Nachwuchs auf dem Computer installieren und spielen darf. Diese Funktion ist nach Angaben von Thomas Caspers, Experte für Betriebssystemsicherheit beim Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auch sicher genug, dass die Kinder sie nicht umgehen können.
Auch das Internet-Verhalten ihrer Kinder können die Eltern beeinflussen. Mit Hilfe von Filtern sei es möglich, den Zugriff auf bestimmte Websites unterbinden, so dass der Nachwuchs beispielsweise keine Pornoseiten aufrufen kann, erklärt Vanessa Weihbrecht, Produktmanagerin von Microsoft. Dazu wählen die Eltern aus einer Liste bestimmte Stichwörter aus. Der Filter blockt dann den Zugang zu Websites, auf denen diese Stichwörter vorkommen.
Experten stehen dieser so genannten User Account Control (UAC) allerdings zwiespältig gegenüber. Sie sind sich zwar einig, dass sie eine Verbesserung darstelle. Allerdings gibt es auch Kritik. So sieht Axel Vahldiek, Windows-Experte bei der in Hannover erscheinenden Computerzeitschrift «c't», ein Problem in der Nutzerfreundlichkeit: Die entsprechenden Anfragen des Systems an den Nutzer seien mitunter unverständlich. Dadurch steige die Gefahr, dass dieser solche Meldungen gedankenlos vom Anwender abnicke.
BSI-Experte Caspers hingegen befürchtet, dass die Filterkriterien kulturelle Unterschiede nicht ausreichend berücksichtigen. So sind Amerikaner zum Beispiel bei Gewaltdarstellungen sehr viel toleranter als die Europäer. Dafür werden Darstellung, die in unseren Breiten als harmlos gelten, jenseits des Atlantiks als anstößig betrachtet. Außerdem kritisiert Caspers die umfangreiche Überwachung einzelner Nutzer ohne deren Wissen. Eltern könnten etwa das Surfverhalten ihrer Kinder lückenlos nachvollziehen. «Das ist doch nicht gerade vertrauensbildend. So vermittelt man seinen Kindern keine Medienkompetenz.»
Mehr Sicherheit
Mehr Sicherheit bietet Vista allerdings nicht nur bei der Computernutzung der Kinder. Das neue Betriebssystem schließt auch eine Lücke, die an früheren «Windows»-Versionen immer kritisiert wurde: Dort hatte ein Nutzer standardmäßig Administratorenrechte und damit Zugriff auf alle relevanten Systemfunktionen. Wurde der Computer von einem Virus befallen, konnte dieser das gesamte System lahm legen. Das soll unter Vista nicht mehr passieren. Zwar hat der Nutzer standardmäßig auch noch die Befugnisse eines Administrators. Vor der Ausführung einer relevanten Aktion, etwa der Installation eines neuen Programms, muss der Nutzer die Ausführung des Befehls extra bestätigen.
Daneben liefert Microsoft mehrere nützliche Programme mit dem Betriebssystem aus, die dieses sicherer machen sollen. Der «Windows Defender» etwa schützt vor so genannter Spyware, die vom Nutzer unbemerkt den Computer ausspioniert. Ein Phishingfilter soll verhindern, dass Betrüger persönliche Daten wie Passwörter für das Online-Banking stehlen. Schließlich verfügt «Vista» wie der Vorgänger «Windows XP» über eine integrierte Firewall. Diese kontrolliert die Internet-Verbindungen des Computers in beide Richtungen, also aus dem Internet auf den Rechner, als auch vom Rechner nach draußen. Thomas Caspers von BSI beurteilt die Qualität der virtuellen Schutzmauer als gut und mit der von Drittanbietern vergleichbar.
Eine Sicherheitslücke jedoch hat Hersteller Microsoft selbst in das System eingebaut: Das Betriebssystem gibt es in mehreren Versionen, die sich in ihren Funktionen unterscheiden. Allerdings werden alle Versionen auf dem gleichen Datenträger ausgeliefert. Die Eingabe des Nutzer-Passwortes entscheidet, welche Version installiert wird. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis der Code geknackt und es möglich ist, die günstigste Variante «Home Basic» zur «Ultimate»-Version mit allen Funktionen aufzurüsten.(nz)
Quelle Netzzeitung
lg
bernd
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über gewalttätige Computerspiele bietet Microsoft mit seinem neuen Betriebssystem «Windows Vista» Eltern mit einer Reihe von Schutz- und Kontrollfunktionen Beistand. So können Eltern beispielsweise die Alterseinstufung der Computerspiele festlegen, die der Nachwuchs auf dem Computer installieren und spielen darf. Diese Funktion ist nach Angaben von Thomas Caspers, Experte für Betriebssystemsicherheit beim Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auch sicher genug, dass die Kinder sie nicht umgehen können.
Auch das Internet-Verhalten ihrer Kinder können die Eltern beeinflussen. Mit Hilfe von Filtern sei es möglich, den Zugriff auf bestimmte Websites unterbinden, so dass der Nachwuchs beispielsweise keine Pornoseiten aufrufen kann, erklärt Vanessa Weihbrecht, Produktmanagerin von Microsoft. Dazu wählen die Eltern aus einer Liste bestimmte Stichwörter aus. Der Filter blockt dann den Zugang zu Websites, auf denen diese Stichwörter vorkommen.
Experten stehen dieser so genannten User Account Control (UAC) allerdings zwiespältig gegenüber. Sie sind sich zwar einig, dass sie eine Verbesserung darstelle. Allerdings gibt es auch Kritik. So sieht Axel Vahldiek, Windows-Experte bei der in Hannover erscheinenden Computerzeitschrift «c't», ein Problem in der Nutzerfreundlichkeit: Die entsprechenden Anfragen des Systems an den Nutzer seien mitunter unverständlich. Dadurch steige die Gefahr, dass dieser solche Meldungen gedankenlos vom Anwender abnicke.
BSI-Experte Caspers hingegen befürchtet, dass die Filterkriterien kulturelle Unterschiede nicht ausreichend berücksichtigen. So sind Amerikaner zum Beispiel bei Gewaltdarstellungen sehr viel toleranter als die Europäer. Dafür werden Darstellung, die in unseren Breiten als harmlos gelten, jenseits des Atlantiks als anstößig betrachtet. Außerdem kritisiert Caspers die umfangreiche Überwachung einzelner Nutzer ohne deren Wissen. Eltern könnten etwa das Surfverhalten ihrer Kinder lückenlos nachvollziehen. «Das ist doch nicht gerade vertrauensbildend. So vermittelt man seinen Kindern keine Medienkompetenz.»
Mehr Sicherheit
Mehr Sicherheit bietet Vista allerdings nicht nur bei der Computernutzung der Kinder. Das neue Betriebssystem schließt auch eine Lücke, die an früheren «Windows»-Versionen immer kritisiert wurde: Dort hatte ein Nutzer standardmäßig Administratorenrechte und damit Zugriff auf alle relevanten Systemfunktionen. Wurde der Computer von einem Virus befallen, konnte dieser das gesamte System lahm legen. Das soll unter Vista nicht mehr passieren. Zwar hat der Nutzer standardmäßig auch noch die Befugnisse eines Administrators. Vor der Ausführung einer relevanten Aktion, etwa der Installation eines neuen Programms, muss der Nutzer die Ausführung des Befehls extra bestätigen.
Daneben liefert Microsoft mehrere nützliche Programme mit dem Betriebssystem aus, die dieses sicherer machen sollen. Der «Windows Defender» etwa schützt vor so genannter Spyware, die vom Nutzer unbemerkt den Computer ausspioniert. Ein Phishingfilter soll verhindern, dass Betrüger persönliche Daten wie Passwörter für das Online-Banking stehlen. Schließlich verfügt «Vista» wie der Vorgänger «Windows XP» über eine integrierte Firewall. Diese kontrolliert die Internet-Verbindungen des Computers in beide Richtungen, also aus dem Internet auf den Rechner, als auch vom Rechner nach draußen. Thomas Caspers von BSI beurteilt die Qualität der virtuellen Schutzmauer als gut und mit der von Drittanbietern vergleichbar.
Eine Sicherheitslücke jedoch hat Hersteller Microsoft selbst in das System eingebaut: Das Betriebssystem gibt es in mehreren Versionen, die sich in ihren Funktionen unterscheiden. Allerdings werden alle Versionen auf dem gleichen Datenträger ausgeliefert. Die Eingabe des Nutzer-Passwortes entscheidet, welche Version installiert wird. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis der Code geknackt und es möglich ist, die günstigste Variante «Home Basic» zur «Ultimate»-Version mit allen Funktionen aufzurüsten.(nz)
Quelle Netzzeitung
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