In München stellte Nvidia am 17. Januar 2008 seine Chipsatz-Palette für AMD- und Intel-Systeme für das erste Quartal 2008 vor. Neben einem erweiterten Video-Decoder ist die Funktion "Hybrid Power" die wichtigste Neuerung: Grafikkarten können nun komplett abgeschaltet werden, wenn ihre Leistung nicht benötigt wird. Um die Darstellung kümmert sich dann die Chipsatz-Grafik.
Grafikfunktionen im Chipsatz mit dem neuen Kern namens "GeForce 8200" sind ab sofort bei Nvidia Standard - das Unternehmen will nur noch Chipsätze mit integrierter Grafik anbieten. Wie Nvidia in München verriet, ist der dafür notwendige Platz auf den Halbleitern bereits seit längerem eingeplant, die Kunden haben also keinen Kostenvorteil mehr, wenn sie Nvidia-Chipsätze ohne Grafik ordern wollen.
Prinzip von Hybrid Power
Da Nvidia die integrierte Grafik nun zur Standard-Funktion erklärt hat, sollen deren Möglichkeiten auch vermehrt genutzt werden. War der Chip-Hersteller mit seinen Grafikkarten bis zur G92-Generation (8800 GT, 8800 GTS/512) kaum durch effiziente Stromsparmechanismen aufgefallen, will nun auch Nvidia nicht sinnlos elektrische Energie in Wärme umsetzen. Immerhin braucht eine externe G80-Grafikkarte selbst im 2D-Modus unter Windows XP bis zu 60 Watt, mit der 3D-Oberfläche "Aero" von Vista sogar deutlich mehr. Ein integrierter Grafikkern mit rund 5 Watt zusätzlicher Leistungsaufnahme bei moderater 3D-Last ist da deutlich energieeffizienter.
Mögliche Stromersparnis: 120 Watt
Folglich soll die "Motherboard GPU" oder "mGPU", wie Nvidia Northbridges mit integrierter Grafik inzwischen nennt, die Bilddarstellung übernehmen, solange gerade kein Spiel läuft. Laut Nvidia lassen sich bei einem SLI-System mit zwei Grafikkarten dadurch 120 Watt einsparen, sofern die 3D-Last nicht allzu hoch ist. Der diskrete Grafikprozessor (dGPU) einer Steckkarte und die mGPU arbeiten dabei stets zusammen, der Monitor steckt am Mainboard-Anschluss und erhält darüber auch das Signal der Grafikkarte, was Nvidia "Hybrid-Power" nennt. Ebenfalls neu ist die Funktion "GeForce Boost": externe Karte und mGPU können zusammen Bilder berechnen, wie das AMD mit Hybrid-CrossFire bereits demonstriert hat.
Im Unterschied zur AMD-Lösung kann per "Hybrid-Power" die externe Grafik bei Nvidia auch in High-End-Systemen komplett abgeschaltet werden - sogar bei Spiele-Rechnern mit zwei Karten, die per SLI zusammenarbeiten. Nvidia zeigte das in München mehrfach, bei einer Vorführung stürzte die 3D-Anwendung - welche die Karte aktiviert hatte - aber nach kurzem ab. Die Systeme befinden sich noch im Prototypen-Stadium, andere Vorführungen liefen problemlos. weiter...
Bei den Demonstrationen zeigte sich am Watt-Meter und dem stillstehenden Lüfter, dass die Grafikkarte tatsächlich komplett stillgelegt wird. Das Umschalten zwischen Chipsatz-Grafik und Karte klappt vollautomatisch ohne Neustart. Die Karte muss dafür aber einen kleinen Mikro-Controller besitzen, der über einen Befehl des Grafiktreibers ähnlich "Wake on LAN" für Netzwerk-Karten die Komponenten wieder aufweckt.
Mögliche Kombinationen
Mit bestehenden Grafikkarten und Mainboards funktioniert Hybrid-Power also nicht unbedingt - und auch mit neuen Komponenten sind beide Funktionen gemeinsam nicht automatisch gegeben. Die nebenstehende Grafik zeigt, für welche Bausteine Nvidia welche Funktionen nach bisherigem Plan freischalten will. Insbesondere Käufer der beliebten GeForce 8800 GT und 8800 GTS mit 512 MByte, die erst im Oktober und November 2007 erschienen, dürften sich veralbert fühlen. GeForce Boost klappt nach bisherigem Stand immerhin mit den älteren 8400 GS und 8400 GT.
Neue AMD-Chipsätze von Nvidia
Zuerst will Nvidia die beiden Funktionen für Hybrid-SLI in drei Chipsätzen für AMD-Prozessoren (Sockel AM2+) anbieten. Die Modelle 730a, 750a SLI und 780a SLI unterscheiden sich vor allem durch die Zahl der x16-Slots für Grafikkarten von je 1, 2 oder 3 Steckplätzen, die auch PCIe 2.0 beherschen. Nvidias AMD-Plattformen ziehen so mit dem 780i SLI für Intel-Systeme gleich, der ebenfalls über die PCIe-Bridge nForce 200 drei Grafikkarten mit voller Bandbreite ansteuern kann. Die neuen Chipsätze für AMD-Prozessoren will Nvidia im ersten Quartal 2008 ausliefern, erst im darauf folgenden Quartal sind Versionen für Intel-Prozessoren geplant.
Blockdiagramm 780a SLI
Während Southbridge und nForce 200 bei den neuen AMD-Chipsätzen von Nvidia nicht neu sind, ist der Grafikkern "GeForce 8200" eine Neuentwicklung. Zu den 3D-Fähigkeiten schweigt sich Nvidia noch aus, die Video-Einheit - einen neuen Namen dafür gibt es noch nicht - ist aber eine deutliche Weiterentwicklung von "Purevideo HD". Nvidia hatte diesen Funktionsblock als "VP2" mit der G92-Generation eingeführt.
Funktionen des neuen Video-Decoders
So wie AMD das schon seit dem Radeon HD 2900 XT mit seinem "UVD" kann, dekodiert nun auch Nvidia HD-Filme von HD-DVDs und Blu-Ray-Discs komplett im Grafikprozessor. Das schließt auch die früher fehlende AACS-Entschlüsselung ein, die beispielsweise auf Systemen mit den ersten Versionen von GeForce 8800 GTX und GTS eine hohe Prozessor-Last erzeugte. In München zeigte Nvidia Szenen aus "Casino Royale" auf einem Rechner mit GeForce-8200-Kern und AMDs Athlon X2 4000+, bei denen dieser 2-GHz-Prozessor nur zu 30 bis 40 Prozent ausgelastet war. Ohne Hilfe der GPU, also nur per CPU dekodiert, kam James Bond ins Stottern. (nie)
Quelle Golem
Grafikfunktionen im Chipsatz mit dem neuen Kern namens "GeForce 8200" sind ab sofort bei Nvidia Standard - das Unternehmen will nur noch Chipsätze mit integrierter Grafik anbieten. Wie Nvidia in München verriet, ist der dafür notwendige Platz auf den Halbleitern bereits seit längerem eingeplant, die Kunden haben also keinen Kostenvorteil mehr, wenn sie Nvidia-Chipsätze ohne Grafik ordern wollen.
Prinzip von Hybrid Power
Da Nvidia die integrierte Grafik nun zur Standard-Funktion erklärt hat, sollen deren Möglichkeiten auch vermehrt genutzt werden. War der Chip-Hersteller mit seinen Grafikkarten bis zur G92-Generation (8800 GT, 8800 GTS/512) kaum durch effiziente Stromsparmechanismen aufgefallen, will nun auch Nvidia nicht sinnlos elektrische Energie in Wärme umsetzen. Immerhin braucht eine externe G80-Grafikkarte selbst im 2D-Modus unter Windows XP bis zu 60 Watt, mit der 3D-Oberfläche "Aero" von Vista sogar deutlich mehr. Ein integrierter Grafikkern mit rund 5 Watt zusätzlicher Leistungsaufnahme bei moderater 3D-Last ist da deutlich energieeffizienter.
Mögliche Stromersparnis: 120 Watt
Folglich soll die "Motherboard GPU" oder "mGPU", wie Nvidia Northbridges mit integrierter Grafik inzwischen nennt, die Bilddarstellung übernehmen, solange gerade kein Spiel läuft. Laut Nvidia lassen sich bei einem SLI-System mit zwei Grafikkarten dadurch 120 Watt einsparen, sofern die 3D-Last nicht allzu hoch ist. Der diskrete Grafikprozessor (dGPU) einer Steckkarte und die mGPU arbeiten dabei stets zusammen, der Monitor steckt am Mainboard-Anschluss und erhält darüber auch das Signal der Grafikkarte, was Nvidia "Hybrid-Power" nennt. Ebenfalls neu ist die Funktion "GeForce Boost": externe Karte und mGPU können zusammen Bilder berechnen, wie das AMD mit Hybrid-CrossFire bereits demonstriert hat.
Im Unterschied zur AMD-Lösung kann per "Hybrid-Power" die externe Grafik bei Nvidia auch in High-End-Systemen komplett abgeschaltet werden - sogar bei Spiele-Rechnern mit zwei Karten, die per SLI zusammenarbeiten. Nvidia zeigte das in München mehrfach, bei einer Vorführung stürzte die 3D-Anwendung - welche die Karte aktiviert hatte - aber nach kurzem ab. Die Systeme befinden sich noch im Prototypen-Stadium, andere Vorführungen liefen problemlos. weiter...
Bei den Demonstrationen zeigte sich am Watt-Meter und dem stillstehenden Lüfter, dass die Grafikkarte tatsächlich komplett stillgelegt wird. Das Umschalten zwischen Chipsatz-Grafik und Karte klappt vollautomatisch ohne Neustart. Die Karte muss dafür aber einen kleinen Mikro-Controller besitzen, der über einen Befehl des Grafiktreibers ähnlich "Wake on LAN" für Netzwerk-Karten die Komponenten wieder aufweckt.
Mögliche Kombinationen
Mit bestehenden Grafikkarten und Mainboards funktioniert Hybrid-Power also nicht unbedingt - und auch mit neuen Komponenten sind beide Funktionen gemeinsam nicht automatisch gegeben. Die nebenstehende Grafik zeigt, für welche Bausteine Nvidia welche Funktionen nach bisherigem Plan freischalten will. Insbesondere Käufer der beliebten GeForce 8800 GT und 8800 GTS mit 512 MByte, die erst im Oktober und November 2007 erschienen, dürften sich veralbert fühlen. GeForce Boost klappt nach bisherigem Stand immerhin mit den älteren 8400 GS und 8400 GT.
Neue AMD-Chipsätze von Nvidia
Zuerst will Nvidia die beiden Funktionen für Hybrid-SLI in drei Chipsätzen für AMD-Prozessoren (Sockel AM2+) anbieten. Die Modelle 730a, 750a SLI und 780a SLI unterscheiden sich vor allem durch die Zahl der x16-Slots für Grafikkarten von je 1, 2 oder 3 Steckplätzen, die auch PCIe 2.0 beherschen. Nvidias AMD-Plattformen ziehen so mit dem 780i SLI für Intel-Systeme gleich, der ebenfalls über die PCIe-Bridge nForce 200 drei Grafikkarten mit voller Bandbreite ansteuern kann. Die neuen Chipsätze für AMD-Prozessoren will Nvidia im ersten Quartal 2008 ausliefern, erst im darauf folgenden Quartal sind Versionen für Intel-Prozessoren geplant.
Blockdiagramm 780a SLI
Während Southbridge und nForce 200 bei den neuen AMD-Chipsätzen von Nvidia nicht neu sind, ist der Grafikkern "GeForce 8200" eine Neuentwicklung. Zu den 3D-Fähigkeiten schweigt sich Nvidia noch aus, die Video-Einheit - einen neuen Namen dafür gibt es noch nicht - ist aber eine deutliche Weiterentwicklung von "Purevideo HD". Nvidia hatte diesen Funktionsblock als "VP2" mit der G92-Generation eingeführt.
Funktionen des neuen Video-Decoders
So wie AMD das schon seit dem Radeon HD 2900 XT mit seinem "UVD" kann, dekodiert nun auch Nvidia HD-Filme von HD-DVDs und Blu-Ray-Discs komplett im Grafikprozessor. Das schließt auch die früher fehlende AACS-Entschlüsselung ein, die beispielsweise auf Systemen mit den ersten Versionen von GeForce 8800 GTX und GTS eine hohe Prozessor-Last erzeugte. In München zeigte Nvidia Szenen aus "Casino Royale" auf einem Rechner mit GeForce-8200-Kern und AMDs Athlon X2 4000+, bei denen dieser 2-GHz-Prozessor nur zu 30 bis 40 Prozent ausgelastet war. Ohne Hilfe der GPU, also nur per CPU dekodiert, kam James Bond ins Stottern. (nie)
Quelle Golem