In der Diskussion, ob China das Zeug zu Weltmacht habe, sind wir auf ein akutes gesellschaftliches Problem gestoßen, dass wir hier noch mal getrennt diskutieren sollten. Unser jetziges gesellschaftliches und wirtschaftliches System ist auf ein ständiges Wirtschaftswachstum angewiesen, dass es aber meiner Meinung nach gar nicht geben kann: Was soll bei uns noch wachsen? Alle natürlichen Wachstumsprozesse sind begrenzt - warum sollte gerade das Wirtschaftswachstum dann keinen Grenzwert haben, dem es sich annähert?
Ich glaube diese Problematik ist auch unseren Politikern bekannt, wird aber erfolgreich verdrängt. Denn wie soll man es den Wählern verkaufen, dass unsere viel gepriesene Marktwirtschaft an ihre Grenzen stößt? Dies ist m.E. eine ganz gefährliche Entwicklung, weil wir anstatt das Grundproblem anzugehen nur an den Symptomen herumdoktern und damit unser Gesellschaftssystem geradewegs gegen die Wand fahren, anstatt für alle akzeptable Lösungen zu entwickeln.
Wir stecken nämlich im Moment in folgender Reaktionskette: Zwangsläufig ausbleibendes Wirtschaftswachstum -> steigende Arbeitslosigkeit, da die selben Produktionskapazitäten dank gesteigerter Produktivität mit weniger Arbeitskräften zu realisieren ist -> Irgendwann wird der Staat die Masse an Arbeitslosen nicht mehr auffangen können -> Zusammenbruch unseres Systems
Und ich bin überzeugt, dass wir diesen totalen Zusammenbruch noch innerhalb der nächsten zwanzig Jahre erleben werden, wenn wir nicht radikal gegensteuern. Wir müssen ein Gesellschaftssystem etablieren, dass die hohen Arbeitslosenzahlen durch hohe Produktivität und gleichzeitig ausbleibendes Wirtschaftswachstum, kompensiert. Hier gibt es durchaus viele Ansätze die bislang leider nur von Gesellschaftswissenschaftlern, nicht aber von der Politik diskutiert werden - eigentlich schade, weil sie Potential haben. Aber wohl auch nicht zu ändern, weil unsere Politiker nur in Zeiträumen von vier Jahren denken. Auf keinen Fall sollten wir auf unsere freie Marktwirtschaft verzichten, doch ist es auch fatal, sich nur auf ihre selbstregulierende Wirkung zu verlassen ... denn die ist von dem jetzt ausbleibenden, ewigen Wirtschaftswachstum abhängig. Wie sagte der amerikanische Wissenschaftsjournalist Jeremy Rifkin in seinem Buch "Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft" treffend: "Das Industriezeitalter bedeutete Arbeit für die Massen, das Informationszeitalter bedeutet Arbeit für eine kleine Elite."
Einer der Ansätze besteht darin, auf der einen Seite einen vollständig deregulierten ersten Arbeitsmarkt zu schaffen – da würden wir uns dann förmlich um die wenigen vorhanden Arbeitsplätze prügeln, ohne dass Gewerkschaften oder innovationshemmende Gesetze dazwischen kämen. Parallel dazu würden wir aber auf staatlicher Ebene einen sozialen Sektor einführen, in dem jeder Arbeit finden kann und dann dementsprechend eines Mindestlohn erhält - finanzieren könnten wir den z.B. über eine entsprechend hoch angesetzte Mehrwertssteuer. Somit würden wir in der freien Wirtschaft Innovation fördern, aber gleichzeitig alle auffangen, die auf dem schrumpfenden Arbeitsmarkt der "Elite" aus welchem Grund auch immer scheitern...
Denkt mal drüber nach, hier hätten wir auch einen Anknüpfungspunkt zum Thread "Arbeitslosigkeit"... Ich bin jetzt erst mal ein paar Tage nicht da...
Ich glaube diese Problematik ist auch unseren Politikern bekannt, wird aber erfolgreich verdrängt. Denn wie soll man es den Wählern verkaufen, dass unsere viel gepriesene Marktwirtschaft an ihre Grenzen stößt? Dies ist m.E. eine ganz gefährliche Entwicklung, weil wir anstatt das Grundproblem anzugehen nur an den Symptomen herumdoktern und damit unser Gesellschaftssystem geradewegs gegen die Wand fahren, anstatt für alle akzeptable Lösungen zu entwickeln.
Wir stecken nämlich im Moment in folgender Reaktionskette: Zwangsläufig ausbleibendes Wirtschaftswachstum -> steigende Arbeitslosigkeit, da die selben Produktionskapazitäten dank gesteigerter Produktivität mit weniger Arbeitskräften zu realisieren ist -> Irgendwann wird der Staat die Masse an Arbeitslosen nicht mehr auffangen können -> Zusammenbruch unseres Systems
Und ich bin überzeugt, dass wir diesen totalen Zusammenbruch noch innerhalb der nächsten zwanzig Jahre erleben werden, wenn wir nicht radikal gegensteuern. Wir müssen ein Gesellschaftssystem etablieren, dass die hohen Arbeitslosenzahlen durch hohe Produktivität und gleichzeitig ausbleibendes Wirtschaftswachstum, kompensiert. Hier gibt es durchaus viele Ansätze die bislang leider nur von Gesellschaftswissenschaftlern, nicht aber von der Politik diskutiert werden - eigentlich schade, weil sie Potential haben. Aber wohl auch nicht zu ändern, weil unsere Politiker nur in Zeiträumen von vier Jahren denken. Auf keinen Fall sollten wir auf unsere freie Marktwirtschaft verzichten, doch ist es auch fatal, sich nur auf ihre selbstregulierende Wirkung zu verlassen ... denn die ist von dem jetzt ausbleibenden, ewigen Wirtschaftswachstum abhängig. Wie sagte der amerikanische Wissenschaftsjournalist Jeremy Rifkin in seinem Buch "Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft" treffend: "Das Industriezeitalter bedeutete Arbeit für die Massen, das Informationszeitalter bedeutet Arbeit für eine kleine Elite."
Einer der Ansätze besteht darin, auf der einen Seite einen vollständig deregulierten ersten Arbeitsmarkt zu schaffen – da würden wir uns dann förmlich um die wenigen vorhanden Arbeitsplätze prügeln, ohne dass Gewerkschaften oder innovationshemmende Gesetze dazwischen kämen. Parallel dazu würden wir aber auf staatlicher Ebene einen sozialen Sektor einführen, in dem jeder Arbeit finden kann und dann dementsprechend eines Mindestlohn erhält - finanzieren könnten wir den z.B. über eine entsprechend hoch angesetzte Mehrwertssteuer. Somit würden wir in der freien Wirtschaft Innovation fördern, aber gleichzeitig alle auffangen, die auf dem schrumpfenden Arbeitsmarkt der "Elite" aus welchem Grund auch immer scheitern...
Denkt mal drüber nach, hier hätten wir auch einen Anknüpfungspunkt zum Thread "Arbeitslosigkeit"... Ich bin jetzt erst mal ein paar Tage nicht da...
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