Man musste nicht unbedingt erwarten, von Elrond eine Entgeldung zu erhalten. Schließlich hatte der Herrscher keinen Grund, die Gemeinschaft dafür zu belohnen, einem Zwerg ein Schmuckstück wieder gebracht zu haben, machtvoll hin oder her.
Von der Reisegruppe war nur noch ein kläglicher Rest in Bruchtal geblieben. Sie alle waren aufgebrochen, um neuen Abenteuern entgegen zu gehen. Nur Lór, Beredor und Orlowyn waren in Elronds Sitz zurück geblieben. Der Elf wusste nicht um die Plände des Zwerges und des Menschens - er selbst zog es jedoch langsam in Betracht, nach Lorién zu reisen. Zwar vermisste er seine Heimat nicht sonderlich -ja, er war es gewöhnt, in der Freme zu leben-, doch es hielt ihn nichts mehr in Bruchtal. Nur det geräumige Übungsplatz der Stadt weckte die Interesse des Schwertmeisters. Er nahm sich vor, sich in Lorién an Galadriel oder Celeborn zu wenden -wenn er dem überhaupt eine Audienz genehmigt bekäme-, um sie zu bitten, auch dort eine bessere militärische Einrichtung bauen zu lassen. Doch Orlowyn machte sich in Anbetracht dessen keine allzu großen Hoffnungen. Was schehrten sich die Herrscher Loriéns schon um die Wünsche des kleinen Volkes?
"Wieder in Gedanken versunken, Herr Elb?"
Lórs raue Stimme riss den Schwermeister abrupt aus dessen Tagträumen. "Wie gewöhnlich." Die beiden lehnten an einem Zaun nahe der Taverne. Orlowyn vermutete, dass Beredor dort hinein verschwunden war. Er konnte sich denken, welch eine Wirkung elbischer Alkohol auf Menschenkinder auswirken musste.
Besorgt schaute der Schwertmeister zu der Taverne hinüber. Wann würde der Sohn seines alten Freundes endlich hinaus kommen? Er war ihm noch ein Gespräch schuldig ...
"Lass den Waldläufer nur machen", grinste Lór, als hätte er seine Gedanken gelesen. "Die Menschen sind nicht so verweichlicht, wie du denkst. Vorallem Beredor wird ein paar Krüge aushalten."
"Hast du schonmal elbisches Bier getrunken?", entgegnete Orlowyn mit einer Frage.
Entschieden schüttelte der Zwerg den Kopf, wobei sein langer Bart durch die Luft schlenkerte. "Nein. Ich bleib' bei unserem schönen Tropfen. Wie ein Wunder kam es mir vor, als ich eben ein Fass zwergisches Bier gesehen habe. Der Händler hat mir eine Feldflasche als Kostprobe abgefüllt." Eilig holte Lór das Behältnis aus seiner Tasche und reichte es Orlowyn. "Es ist nicht üblich, dass ich mit einem Elben teile. Probier' mal. Los."
Ungewiss griff der Schwertmeister danach und öffnete den Verschluss, um die Flasche an die Lippen zu setzen. Der starke, herbe Geschmack ließ ihn fast rücklings über den Zaun kippen. Die Flüssigkeit explodierte regelrecht auf seiner Zunge. Zwanghaft versuchte Orlowyn, eine Fratze des Ekels zu unterdrücken, und doch rümpfte er die Nase. Brennend floss der Alkohol seine Kehle hinab.
Herzhaftes Lachen ertönte aus Lórs Munde. Heftig klopfte er dem Elben auf den Rücken, sodass dieser husten musste. "Bist wohl nur das honigverdünnte Memmen-Gesöff eurer Wirte gewöhnt, was?"
Prustend gab Orlowyn dem Zwerg die Feldflasche zurück. "Eigentlich verbrauchen wir Elben nur sehr wenig Bier. Und das, was wir trinken, nennen wir nichtmal so." Erneut musste er husten, und doch verschwand der drückende Geschmack nicht aus seinem Mund.
Noch immer herrlich amüsiert packte Lór das Behältis wieder ein. "Ihr seid schon ein merkwürdiges Völkchen."
Endlich hatte der Hustreiz aufgehört. Orlowyn erhob sich und ging zu dem Übungsplatz hinüber. Schweigend folgte ihm der Zwerg.
"Du hast das Duell zwischen Nefarius und mir gesehen?", fragte der Schwertmeister plötzlich. Als Antwort bekam er ein stummes Nicken. "Denkst du, du kannst es besser?"
Wieder nickte Lór, doch diesmal zeichnete ein Grinsen sein Gesicht. "Ich weiß, worauf du hinaus willst." Mit einem Mal blitzten die beiden kurzstieligen Äxte gefährlich in der Sonne ...
Von der Reisegruppe war nur noch ein kläglicher Rest in Bruchtal geblieben. Sie alle waren aufgebrochen, um neuen Abenteuern entgegen zu gehen. Nur Lór, Beredor und Orlowyn waren in Elronds Sitz zurück geblieben. Der Elf wusste nicht um die Plände des Zwerges und des Menschens - er selbst zog es jedoch langsam in Betracht, nach Lorién zu reisen. Zwar vermisste er seine Heimat nicht sonderlich -ja, er war es gewöhnt, in der Freme zu leben-, doch es hielt ihn nichts mehr in Bruchtal. Nur det geräumige Übungsplatz der Stadt weckte die Interesse des Schwertmeisters. Er nahm sich vor, sich in Lorién an Galadriel oder Celeborn zu wenden -wenn er dem überhaupt eine Audienz genehmigt bekäme-, um sie zu bitten, auch dort eine bessere militärische Einrichtung bauen zu lassen. Doch Orlowyn machte sich in Anbetracht dessen keine allzu großen Hoffnungen. Was schehrten sich die Herrscher Loriéns schon um die Wünsche des kleinen Volkes?
"Wieder in Gedanken versunken, Herr Elb?"
Lórs raue Stimme riss den Schwermeister abrupt aus dessen Tagträumen. "Wie gewöhnlich." Die beiden lehnten an einem Zaun nahe der Taverne. Orlowyn vermutete, dass Beredor dort hinein verschwunden war. Er konnte sich denken, welch eine Wirkung elbischer Alkohol auf Menschenkinder auswirken musste.
Besorgt schaute der Schwertmeister zu der Taverne hinüber. Wann würde der Sohn seines alten Freundes endlich hinaus kommen? Er war ihm noch ein Gespräch schuldig ...
"Lass den Waldläufer nur machen", grinste Lór, als hätte er seine Gedanken gelesen. "Die Menschen sind nicht so verweichlicht, wie du denkst. Vorallem Beredor wird ein paar Krüge aushalten."
"Hast du schonmal elbisches Bier getrunken?", entgegnete Orlowyn mit einer Frage.
Entschieden schüttelte der Zwerg den Kopf, wobei sein langer Bart durch die Luft schlenkerte. "Nein. Ich bleib' bei unserem schönen Tropfen. Wie ein Wunder kam es mir vor, als ich eben ein Fass zwergisches Bier gesehen habe. Der Händler hat mir eine Feldflasche als Kostprobe abgefüllt." Eilig holte Lór das Behältnis aus seiner Tasche und reichte es Orlowyn. "Es ist nicht üblich, dass ich mit einem Elben teile. Probier' mal. Los."
Ungewiss griff der Schwertmeister danach und öffnete den Verschluss, um die Flasche an die Lippen zu setzen. Der starke, herbe Geschmack ließ ihn fast rücklings über den Zaun kippen. Die Flüssigkeit explodierte regelrecht auf seiner Zunge. Zwanghaft versuchte Orlowyn, eine Fratze des Ekels zu unterdrücken, und doch rümpfte er die Nase. Brennend floss der Alkohol seine Kehle hinab.
Herzhaftes Lachen ertönte aus Lórs Munde. Heftig klopfte er dem Elben auf den Rücken, sodass dieser husten musste. "Bist wohl nur das honigverdünnte Memmen-Gesöff eurer Wirte gewöhnt, was?"
Prustend gab Orlowyn dem Zwerg die Feldflasche zurück. "Eigentlich verbrauchen wir Elben nur sehr wenig Bier. Und das, was wir trinken, nennen wir nichtmal so." Erneut musste er husten, und doch verschwand der drückende Geschmack nicht aus seinem Mund.
Noch immer herrlich amüsiert packte Lór das Behältis wieder ein. "Ihr seid schon ein merkwürdiges Völkchen."
Endlich hatte der Hustreiz aufgehört. Orlowyn erhob sich und ging zu dem Übungsplatz hinüber. Schweigend folgte ihm der Zwerg.
"Du hast das Duell zwischen Nefarius und mir gesehen?", fragte der Schwertmeister plötzlich. Als Antwort bekam er ein stummes Nicken. "Denkst du, du kannst es besser?"
Wieder nickte Lór, doch diesmal zeichnete ein Grinsen sein Gesicht. "Ich weiß, worauf du hinaus willst." Mit einem Mal blitzten die beiden kurzstieligen Äxte gefährlich in der Sonne ...
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