Gebiet: Nordamerika, Vereinigte Staaten, New York

[Tupolew TU-154]

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Allen stand die Erleichterung regelrecht ins Gesicht geschrieben, als nun auch die Flügel frei waren. Sie wollte schon aufspringen, erkannte jedoch rechtzeitig die Gefahr, dass man sie sehen könnte und gleich wieder Folterknechte hineinschickte. Daher blieb sie sitzen und betrachtete nun die beiden Drohnen.

>Wie seid ihr eigentlich hier hineingekommen?<

Sie wunderte sich aber auch, wieso die eine Drohne nichts machte und nur herumstand, kam aber nicht drauf, dass es die eine von Deto war, die er damals aus irgendwelchen Teilen zusammengebaut hatte.

>Wieso macht dein Kumpel denn nichts?<

Allen nahm nun die Flasche, die die Drohne ihr zurollte und nickte ihr dankend zu. Dann öffnete sie diese, schnupperte daran und trank sie auf Ex leer. Danach blickte sie zu dem Bereich, der mit der weißen Linie abgetrennt war und wo dahinter diese Elektroschockteile waren.

>Mal sehen ob...<

Murmelte die Hunterin und warf die Flasche in den Bereich, um zu sehen, was damit geschah. Irgendwas musste diese Schocks auslösen, aber da sie bei ihren Foltermeistern nichts taten, vermutete sie, dass sie entweder ferngesteuert waren, oder aber auf etwas reagierten, was nur Pandoras eigen war.
Sie sah nun wieder zu der Drohne hin, deren Laserstrahl sie faszinierte.

>Kannst du denn auch den Glaskasten aufschneiden?<


Nadja war nun auch fertig und wischte sich den Mund ab. Sie hatte keinen Schimmer, was bei Allen gerade abging, sonst würde sie schnurstracks dahin zurückgehen.

Gerne, drehen wir eine Runde.

Sie hatte aber auch im Hinterkopf mit Brottock alleine sein zu können.
Shaymin hörte weiterhin zu, was Natra zu sagen hatte.

Du meinst, wenn Allen keine Rachegedanken mehr hegt, hört Medusa auch damit auf?

Er verzog das Gesicht etwas, denn er war nicht ganz einverstanden, dass die Hunterin als Schuldige abgestempelt hatte, obwohl gerade Medusa mehr Schuld auf sich lud.

Und du hast nicht versucht während deiner Führung die anderen Wichtknights zu überzeugen?

Meinte er dazu, als sie von ihren vier Jahren als Führungskraft berichtete, doch dann nahm er an, dass es vielleicht an Medusa gelegen haben könnte.
Dann jedoch stutzte er, denn es kam etwas, womit er nicht rechnete.

Pandora und Sattania hatten die Pandoras tyrannisiert? Aber das sind doch Wichtknights? Haben sie etwa die Pandoras für ihre Kleinkriege missbraucht?

Er nahm sich vor unbedingt mehr darüber zu erfahren, auch von Allen. Als Natra dann meinte sie habe sich für die richtige Seite entschieden, lächelte er wieder.

Genau das zählt.

Ortis wusste selbst, dass er einen der Jünger brauchte und nahm sich auch vor einen zu besorgen, dessen Rüstung man dann nutzen konnte. Doch dazu musste er erst einmal in die Basis hinein.

Also ich werde da jetzt rein gehen.

[Raider]

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Doru war noch nichts eingefallen. Und da Shaymin und Natra gerade mit Natra´s Vergangenheit beschäftigt waren und Shaymin sicher wieder auf seine Art auf das gesagte reagieren würde, was ja gerade auch passierte. Aber dennoch musste ein Vernünftiger, durchführbarer Plan her.

(Was können wir nur tun?)

Da verkündete Ortis plötzlich, das er in die Basis eindringen wollte! Allerdings, wie sollte er erstmal überhaupt unbemerkt in die Basis kommen? An den Wärmesensoren und den Scharfschützen vorbei!

[Medusa]

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Shaymin fragte, ob Medusa von ihrem Konfrontationskurs absehen würde, wenn Allen ihre Rachegedanken einstellte. Natra wusste es nicht genau, ob sie es machen würde, doch es wäre zumindest ein gutes Argument, was man ihr vorlegen könnte, denn die Hunterin würde damit ein großes Opfer bringen, um den Krieg zu beenden. Ein Opfer, was noch mehr Wert war als ein Märtyrertod.

Es wäre zumindest ein schlagkräftiges Argument ihr und den anderen meines Volkes zu zeigen, dass die Pandoras keine blutrünstigen Maschinen sind, wie sie zuvor immer propagierten. Aber ich bezweifle, dass es so einfach werden dürfte., meinte sie.

In ihrer damaligen Führungsposition hatte sie auch versucht Frieden zu schließen. Das Ergebnis ihrer Bemühungen war der kurze Frieden in der Waldfestung, bevor das gegenseitige Morden weiter ging.

Doch, ich habe es später versucht, mit den Pandoras Frieden zu schließen. Aber damals wusste ich noch nichts von der tief in den Köpfen liegenden Feindschaft, die sich gebildet hatte. Ich wollte es damals meiner Liebsten zu Liebe tun..., seufzte sie.

So gerne hätte sie gesehen, wie Witchknights und Pandoras zusammen in der Waldfestung miteinander spielten. Es sollte wohl nicht soweit kommen. Dann fragte der kleine Kerl, was mit Sattania und Pandora war. Doch sie wusste in der Richtung selbst nichts genaueres

Das waren mal Witchknights, die zu sogenannten Halborganer wurden - fast wie richtige Pandoras, aber noch mit teils organischen Körpern. Sie waren sowas wie Hybridwesen, wie wir nun auch einige in Tirol haben. Jedoch kenne ich nicht die genaue Geschichte, aber Sattania müsste sie kennen., erklärte sie und überlegte.

Beim Stichpunkt Sattania musste sie wieder einen Blick auch ihren Kommunikator werfen. Wo waren Sattania und Rangararock? Was war mit ihnen passiert? Noch immer konnte sie kein Signal von den beiden empfangen.

Derweilen war Ortis schonmal losmarschiert und verhielt sich wie eine Patrouille, ging dabei auf den Südeingang von Slaviks Basis zu. Mehrere Minuten Fußmarsch waren von Nöten, um die Häuserblocks zu passieren, die zwischen seinen Freunden und der Basis lagen. Dabei hatten die Noddies, zwei Blocks um der Basis herum, alle Gebäude besetzt. Auf seinem Weg kam der als Black Hand getarnte Grieche an einer mit einer Kapuze vermumten Witchknight vorbei, die sich wartend auf dem Bürgersteig zusammen gekringelt hatte und vor langeweile vor sich hin zu dösen schien - es war Gamal. Am Wachposten vor dem Eingangstor angekommen, sprach ihn einer der Soldaten an und ging auf ihn zu.

+ Soldat, bitte identifizieren Sie sich! +, meinte der Noddie und verlangte somit eine Code-Karte, die ähnlich wie ein Personalausweis funktionierte.

Ein anderer der Wächter wurde derweilen von Nadja informiert, dass Gamal eintreten durfte, weshalb er auf sie bzw. Deto zu ging und sie ansprach.

+ Hey, Witchknight. Du sollst hereinkommen auf Anweisung von Kommandantin Oxanna. +, sagte der Soldat.

Gamal und Deto waren erleichtert, als man ihnen mitteilte, dass sie endlich rein durften.

# Na endlich. Unsere Herrin hat doch etwas erreicht! #, meinte sie mit erfreuter Stimme zu ihm.

Deto stand auf, wollte sich das nicht zwei mal sagen lassen. Doch war ihm zugleich auch ein wenig unwohl bei der ganzen Sache, denn wie würde Allen auf seine vorübergehende Gestalt reagieren? Jedenfalls war er erleichtert, dass er nicht mehr sinnlos herumsitzen brauchte.

{ Das wurde aber auch Zeit... Ich wollte mir eigentlich kein Sitzfleisch antrainieren. Ich hoffe nur, die Drohnen können Allen etwas helfen. }, dachte er und sprach so zu Gamal.

Dann fuhr auch schon das Tor herab und zum Vorschein kamen Medusa, Nadja und Brottock, die von der Kantine des Hauptgebäudes direkt zum Südeingang geschlendert bzw. geschlängelt waren. Der Soldat, der Deto ansprach, führte ihn derweilen zum Tor, bis er nur noch wenige Meter vor Medusa stand.

Gut, dass du gewartet hast, Gamal. Komm mit, wir werden ersteinmal einen Rundgang machen, bevor wir die Pandorafrau besichtigen., sprach die Witchknight ihn erfreut an.

Brottock musterte Deto in seiner Gamal-Gestalt ganz genau. Sie sah ein wenig anders aus, als beim letzten Besuch, weshalb er ein wenig stutzig wurde. Er drehte sich zu Nadja, wollte ihr etwas vorschlagen.

Wie wäre es, wenn diese Gamal uns kurz mal zeigt, dass sie auch wirklich eine Witchknight ist, also ihr Gesicht zeigt?, fragte er sie flüsternd.

Viel konnte man unter der Kapuze nicht hervorblitzen sehen. Lediglich Gamals Kinn war zu erkennen, aber alles andere verschwand im dunklen Schatten der Haube.

In der Zwischenzeit wunderte sich Allen, warum die eine Drohne nichts machte, doch als sie nachfragte, ob man das Glas zerschneiden könne, wurde sie wieder lebendig, nachdem der andere, mit KI gesegnete Krabbler, etwas zu ihr piepste. Prompt fuhren beide wieder ihre Laser aus, versuchten nun ein Loch in die Glaswand zu schneiden. Eine geschlagene Minute verging und immer wieder fuhren die Drohnen mit ihren Lasern einen Kreis entlang, um das Slaviks Spezialglas aufzuschneiden - doch ohne Erfolg. Depremiert piepste die namenlose KI-Drohne, worauf beide Maschinchen ihren Versuch einstellten. Ihre Laser waren zwar stark genug, um die Tentakelhaare von Medusa zu durchtrennen, doch der Glaskasten war ein ganz anderes Kaliber, wofür die feinen Schneider nicht leistungsfähig genug waren.

$ Das Glas ist zu stark. $, schrieb die Drohne zu der Pandorafrau und piepste dabei.

Auf ihre Frage bezüglich des KI-losen Hilfswerkzeug ging sie nicht ein, weil ihr Bewusstsein noch nicht ganz für Konversationen ausgereift, sprich sich noch nicht weit genug entwickelt hatte. Danach bekrabbelten beide die Hunterin. Während die KI-lose Drohne sich auf ihre Schulter nieder ließ und auf weitere Anweisungen wartete, wollte die andere Drohne versuchen ein paar von Allens Wunden zu versorgen.

$ Du solltest essen, um zu Kräften zu kommen. Wo soll ich anfangen deine Wunden zu versorgen? $, piepste die Drohne sie an und schrieb ihr wieder eine Textnachricht.

Die Drohne suchte nach Stellen, wo sie anfangen sollte, doch es gab so viele Wunden, dass sie schlicht weg überfordert war. Darum entschied sie sich Allen entscheiden zu lassen, welche Wunden zuerst behandelt werden sollten.

[Tupolew TU-154]

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Allen beobachtete gespannt, wie die beiden Krabbler versuchten das Glas zu zerschneiden. Sie war total euphorisch, denn sie rechnete damit, dass es funktionierte und sie ihre Hölle endlich verlassen konnte. Doch als die Drohnen ohne Erfolg stoppen mussten, war sie resigniert und fiel in ein tiefes, seelisches Loch.

>Aber es muss doch gehen, vielleicht an den Scharnieren?<

Sie brach erneut in Tränen aus und ließ sich dann auf den Rücken fallen.

>Dann werde ich hier sterben...<

Die Hunterin war derart fertig, dass sie sich nun auch weigerte etwas zu sich zu nehmen und sie es auch nicht mehr interessierte, was mit ihren Verletzungen geschah und ob diese heilten. Wie Deto es damals tat, war ohnehin ein Wunder oder eine Fehlreaktion, denn normalerweise war eine Herstellung eines Schmerzmittels aus Blut oder Nanomechanoiden nicht möglich. Denn um Schmerz auszuschalten, musste die ensprechende Leitung blockiert werden. Sicher wurde sie das durch Zufall, und Deto dachte aber es läge am Blut. Daran sah man, dass er doch noch nicht so viel über Pandoras wusste und noch einiges über sie zu lernen hatte.
Allen starrte nun an die Decke und schwieg, doch dann packte sie plötzlich eine der Drohnen und setzte sie sich auf die Brust.

>Na los, setz deinen Laser ein und durchbohre meine Brust...<


Ortis kam leichter in die Basis hinein, als Doru es erwartete, denn der Grieche war immer noch ein Noddie und dementsprechend gekleidet. Er setzte nun seinen Helm wieder auf und stiefelte los, bis zum Tor. Als er vor den Wachen stand, kam er deren Aufforderung nach, langte in seine Brusttasche und zeigte ihnen die Codekarte vor.

+ Hier bitte+

Auch innerlich blieb er ruhig, denn er wusste ja, dass die Karte zu dem Anzug gehörte, es also nicht schiefgehen konnte.

Shaymin fuhr mit seinen Pfoten heftig durch die Luft.

Das kannst du von Allen nicht verlangen.

Er kannte die Pandorafrau gut genug, die lieber sterben würde, als Medusa zu vergeben.

Du hast ja nicht erlebt, was sie erlebte und ich an ihrer Stelle, ich würde genauso denken. Normalerweise werden Mörder ja auch bestraft, das war bisher in jedem Rechtssystem so, das hat dann auch nichts mit Blutrünstigkeit zu tun, sondern einfach mit Gerechtigkeit. Denn auch wenn Krieg herrscht, muss man keine Kriegsverbrechen begehen, oder? Wenn man sich auf dem Schlachtfeld abmetzelt, ist es eben immer noch was anderes, als wenn man die Heimatstätten niederbrennt und die Zivilbevölkerung umbringt. Und jetzt komme mir nicht damit, dass die Pandoras es bei euch auch so taten, denn das ist schlichtweg gelogen.

Zwar hatte Sattania versucht die Waldfestung mit der damaligen Superwaffe anzugreifen, doch das hatte nichts, aber auch gar nichts mit Allen und ihrem Center zu tun. Das wär etwa genauso, als wenn die Japaner jetzt plötzlich ausrasten und Bomben auf amerikanische Städte abwerfen würden, um die Atombombenabwürfe vor mehr als einem halben Jahrhundert zu sühnen.
Dem Rest folgte er schweigend, denn so wie es Natra beschrieb, war sie zwar eine gute Anführerin, was Metzeleien betrifft, wenn es aber um Gefühle ging, dann kniff ihr Volk.

Also stimmt es, dass die Pandoras von Organern gelenkt wurden. Dann wundert ihr euch noch, dass sie derart verstört sind? Dein Volk sollte sich mal Gehirne zulegen, gibts im Sonderangebot bei Aldi.

Dann verzog er das Gesicht und zog ein paar Grimassen, während er zu Doru blickte, der eine ziemlich angetrengte Miene auf dem Gesicht hatte.

Kannst du eigentlich auch mal was anderes, als nur Grimassen zu ziehen?

Dann wandte er sich wieder Natra zu und zeigte ein Funkgerät vor, welches Ortis ihm untergeschoben hatte. Er blickte drauf und sah eine Textnachricht.

Also warten wir erstmal ab, was Ortis da treibt, auch wenn ich am liebsten mitgehen würde. Aber er wird uns ein Zeichen geben, so steht es hier.

[Medusa]

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Natra legte bei Shaymins sturen Worten ein verärgertes Gesicht auf. Man konnte von Allen nicht verlangen, dass sie ihre Rachegedanken fallen lässt? Man muss es tun, denn sonst würde das Pendel der Gewalt immer wieder angestoßen werden, bis es niemanden mehr gibt, der es noch könnte.

Ich werde es von ihr verlangen müssen, genau wie ich es auch von meinem Volk verlangen würde! Es ist unsere Plicht diesen Wahnsinn zu stoppen!

Meinte der Grasigel wirklich, dass jeder Mörder seine gerechte Strafe erhielt? Von welchem Rechtssystem träumte er da? Ein Kapitalverbrechen wurde immer härter bestraft, als Mord. Und in der Neuzeit wurden Massenmörder nicht einmal mit einem Bußgeld versehen, wie es so häufig als Beispiel in der Geschichte gab. Die Sowjets hatten Millionen Menschen umgebracht, ohne das man ihnen auch nur auf die Finger klopfte. Es gab in der Geschichte so viele Kriegsverbrechen, für die die verantwortlichen fast alle ungeschoren davon kamen. Aber manchmal war es besser, die Mörder nicht zu bestrafen, sondern ihr Gewissen zu erreichen, denn die Geschichte lehrte nur zu oft, dass Gewalt immer Gegengewalt hervorrief. Dieses Schema erkannte Natra schon längst und übertrug sie nun auch immer mehr auf die Konflikte zwischen Witchknights und Pandoras. Die, die den Krieg auslösten, waren jedoch schon seit langem tot, es galt jedoch deren Ideologie und den immer wieder neu entfachenden Rachegedanken auszuhebeln.

Und was hab' ich gemacht? Ich habe die Übeltäter büßen lassen, die zu den Urhebern des Krieges zählten, genau wie meine Mutter die Gründerin unseres Volkes endgültig erledigt hatte, weshalb ihre Seele nicht in Asgard ankam. Sie hat Heras Seele vernichtet!, meinte sie, wusste aber nicht, dass die Taa'Dor einen von ihren Seelensteinen gestohlen hatten.

Eigentlich müsste es also Frieden geben, weil auf beiden Seiten die Tyrannen erledigt wurden. Stattdessen herrschen ihre verkappten Ideologien und Vorurteile gegenüber den anderen noch immer in unseren Köpfen. Und wie soll Allen Gerechtigkeit einfordern? Etwa indem sie Mutter umbringt und somit ein Machtvakuum erzeugt, was im Endeffekt die Blutfehde nur weiterführt?, sagte Natra den Grasigel im ernsten Ton und stellte ihm eine Frage, über die er sich mal Gedanken machen sollte.

Sie hoffte, dass er mehr im Kopf hatte, als nur mit den Pfoten zu wuseln und "Medusa muss sterben!"-Parolen nachzuplappern. Als der kleine Kerl aber meinte, dass die Witchknights sich Gehirne im Aldi kaufen sollten, sah man ihr an, dass ihr dieser Wortlaut keines wegs gefiel. Sie wollte am liebsten sagen, dass er ebenfalls von dem Angebot gebrauch machen sollte, am besten auf Vorat. Doch verkniff sie sich dies, da es nur dazu führen würde, dass er noch mehr solcher Sprüche vom Stapel lassen würde. Allgemein sollte sich aber jeder Pandora und jede Witchknight mal die Zeit nehmen und über ihre Worte nachdenken, auch Allen, auch Medusa, auch jeder, der mit dem Krieg irgendwie in Verbindung steht.

Verstehst du nicht, dass das ein Teufelskreislauf ist? Irgendwer muss das Rad stoppen, aber indem wir uns gegenseitig abschlachten erreichen wir das absolute Gegenteil! Wenn wir dem Bann nicht entkommen, dann ist jeder, der von uns in diesem Krieg ums Leben kam und noch umkommen wird, umsonst gestorben!, meinte sie und versuchte dem kleinen Kerl auch ins Gewissen zu reden.

Nachdem Ortis seine Code-Karte vorzeigte, zückte der Black Hand vor ihm einen Kartenleser, wie ihn Fahrkartenkontrolleure sonst umhängen hatten. Auf dem kleinen Display wurde danach die Identität von Ortis, besser gesagt dessen Soldaten, als den er sich ausgab, angezeigt. Zu seinem Glück sah er der Person ähnlich, hatte eine vergleichbare Statur und war ebenfalls europäischer Herkunft, wodurch der Akzent begründet war. Er bekam das Okay des kontrollieren Soldaten.

+ Sie dürfen passieren. +, sagte der Wächter zu Ortis und ließ ihn passieren.

Derweilen wurde Gamal bzw. Deto in die Basis gelassen, gesellte sich sofort zu Medusa, da den beiden die Noddies hier nicht ganz geheuer waren. Es hatte sich von einem Tag auf den anderen sehr viel getan, da der Stützpunkt angegriffen wurde. Nach Ortis wurde das schwere Stahltor schließlich geschossen. Brottock sah immernoch fragend zu Nadja, aber auch immer wieder warf der Diploduca einen Blick zu Gamal. Er wollte von seiner Liebsten die Erlaubnis haben, schonmal vorab einen kurzen Blick unter die Kapuze zu werfen, teils der Neugier, aber auch der Sicherheit wegen.

Der Glaskasten war bombendicht, wie Allen schon richtig feststellte.

$ Wir kommen hier nicht raus... $, seufzte die Drohne und teilte mit der Hunterin deprimiert piepsend den aufkommenden Kummer.

Detos Herstellung von Schmerzmittel war mitnichten irgend ein einzigartiges Phänomen, sondern es war alles im Bereich des physikalisch machbarem, besser gesagt war es eine Prozedur auf subatomatomarer Ebene. Auf gut deutsch: mit seinem Werkzeug, mit dem er einzelne Atome ähnlich beeinflussen konnte, wie mit einem Elektronen-Raster-Mikroskop, konnte er mehrere Moleküle nehmen, sie in einzelne Atome aufteilen und diese dann in Elektronen, Neutronen und Protonen zerlegen. Diese konnten seine Werkzeuge dann präzise zu neuen Atomen zusammenbauen, und so immer mehr die chemische Basis für ein Schmerzmittel für Pandoras herstellen. Die Formel dafür hatte er ja schon von den abgestürzten Drohnen in Nordrheinwestfahlen herausgefunden. Nachteil an dem ganzen: Seine Werkzeuge konnten keine Massen produzieren, sondern nur kleinere Mengen für kleinere Wunden. Aus diesem Zweck hatte er die Idee, die Nanomechanoiden für die Umwandlung der Stoffe zu befehligen. Denn nur Maschinen konnten eine derartige Präzision erreichen. Doch da die Daten und die Programmierung dafür äußerst komplex waren, hatte die KI-gesteuerte Drohne dieses Wissen nicht. Sie müsste diese Informationen von Detos Mini-Computer, besser gesagt von seinem Handschuh, abrufen, wozu er direkt in der Nähe sein müsste. Aber dann müsste die Drohne auch ihre Tarnung aufgeben und deutlich sichtbar bei Allen herumwerkeln.

Als die Pandorafrau jedoch in Selbstmordgedanken versank, wurde das kleine Maschinenspinnchen aufgeschreckt. Allen töten konnte sie eigentlich gar nicht, da dafür die Laser und Werkzeuge nicht ausreichend stark waren. Sie müsste sie operieren, um ihr nach und nach den Systemkern zu zerlegen. Darauf hatte sie bestimmt genau so wenig Lust, wie von den beiden Folterknechten zu Tode gefoltert zu werden. Die Drohne wollte von solch einem Kummer aber auch nichts wissen, krabbelte mit der anderen zu den Lebensmitteln und zusammen schoben bzw. zogen sie die Speisen mühsam, sowie vor Anstrengung piepsend, zu Allen rüber. Danach stellten sie sich vor Allen hin, worauf die KI-gesteuerte von den beiden die Hunterin anpiepste.

$ Nein! Du sollst nicht sterben! Du sollst nicht aufgeben! Mein Schöpfer lebt noch und versucht alles in seiner Macht stehende, um dich hier raus zu holen. Er würde sehr traurig werden, wenn du sterben würdest. $, piepste die Drohne sie an, machte dann aber eine kurze Pause, in der sie still verharrte.

Nur ein Beinchen erhob sich, welches dann in eine Antenne ausklappte und etwas herumschwenkte, bevor sie wieder eingeklappt wurde.

$ Ich habe meinen Schöpfer informiert. Vielleicht gibt es einen Weg, die Qualen zu reduzieren. Die wollen, dass du den bösen Pandora für die Präsentation spielst. Versuchen wir uns somit das Leben leichter zu machen, indem wie tun, was sie sagen? $, schlug die Drohne nun vor und piepste wild.

Sie krabbelte aufgeregt und abwartend auf eine Antwort um die Pandorafrau herum.

[Raider]

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Doru sah Shaymin und schüttelte innerlich den Kopf! Merkte dieser den nicht, das Doru sich auch sorgte um Allen, aber eben nur einen guten Plan machen wollte, der gute Erfolgsaussichten hatte? Offenbar nicht.

Shaymin, ich versuche mir einen Plan einfallen zu lassen, der Klappen kann! Ich würde für Allen sogar sterben, aber ich will einen Plan machen, bei dem niemand von uns Stirbt!

Er wollte noch etwas sagen, doch da legte Natra mit ihrer Rede los. Doru sah sie schief an. Er wusste nicht so recht, worum es ging, aber er hörte ruhig zu. Allerdings sollte Natra aufhören zu behaupten, Medusa hätte Hera getötet. Es war ja die Partikelkanone gewesen....

[Tupolew TU-154]

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Es war im Grund genommen egal, wie die Drohnen das Schmerzmittel herstellten. Fakt war, dass sie es von außen zuführten und nicht aus irgendwelchen Körperflüssigkeiten zusammenmischten. In der Hinsicht reichte Detos Wissen noch nicht aus und in seinem eigenen Interesse, sowie auch dem von Allen, sollte er sich weiterbilden.

Allen blieb liegen und wartete, bis die Drohne ihrer Bitte nachkam, doch da tat sich nichts. Stattdessen meinte die kleine Maschine, dass Deto noch lebte.

>Was? Echt?<

Fragte die Hunterin, dann richtete sie sich ruckartig auf und sah die beiden Drohnen an.

>Er lebt noch? Wo ist er denn gerade?<

Sie sah sich um, konnte ihn jedoch nicht erkennen. Dafür erkannte sie jetzt etwas anderes und zwar, dass sie kämpfen musste und nicht den Trauerkloß spielte.

>Ihr habt recht, ich werde kämpfen.<

Sie wollte erstens anderen Maschinen, also auch den Drohnen, ein gutes Vorbild sein, zweitens hatten die Feinde, Noddies, Duplos und vorallem Medusa, ja gewonnen, wenn sie sich umbrachte.
Doch als die Drohne von der Sache mit dem bösen Pandora wusste, stutzte sie.

>Warum soll ich das denn tun? Das machen die ja nur, damit ihre komische Propaganda fruchtet, vor wen auch immer. Wir sollen ja auch so böse sein. Nee.<

Da in ihr der Wunsch zu kämpfen erwacht war, schloss es auch den Widerstand gegen dieses Vorhaben mit ein. Sich für irgendetwas zu verstellen, das war etwas, was sie nicht konnte.
Dann griff sie nach der Kekspackung, öffnete diese und schnupperte, bevor sie begann zu essen.

Ortis war erfreut, dass der Einlass ohne Probleme ablief, hatte sowas aber auch schon erwartet. Wieso sollte man auch einem eigenen Soldaten den Zutritt verwehren? So paranoid war Slavik dann doch nicht.
Der Grieche begab sich in eine stille Ecke und tippte etwas auf dem Funkgerät herum, dann steckte er es weg und lief weiter, bis er ein als Kaserne dienendes Gebäude betrat.

Shaymin hörte teils mit verkniffener Miene zu, dass Allen offenbar den ersten Schritt tun sollte.

Du weisst auch, dass es schwer wird und man mit irgendwelchen Drohungen gar nichts erreichte.

Erstens musste Medusa dann doch etwas tun, um Allen zu versöhnen, zweitens war noch nicht mal klar, ob die Hunterin an einem Kriegsende überhaupt interessiert war, sondern aus lauter Rachegedanken weiter machen wollte. Bei schwer Gefolterten wusste man nie, wieviel zurückblieb.
Was die Verbrechen und deren Bestrafungen angingen, so durfte man nie vergessen, dass Pandoras keine Menschen waren und auch dementsprechend auch nicht solche verkorksten Rechtssysteme hatten. Geldverbrechen beispielsweise gab es bei ihnen überhaupt nicht.

Naja ganz sind die Tyrannen nicht weg.

Er dachte immer noch wie Allen und dass nur Medusas Tod den Frieden brachte, denn die Herrin der Wks war für ihn eine der Tyrannen, während Hera nur eine Luftnummer war, die so schnell wie sie auftauchte auch wieder weg vom Fenster war, denn die Partikelkanone hatte sie erledigt.

Wieso soll Allen überhaupt den ersten Schritt machen? Sie hat mehr erlebt als Medusa, also müsste sie das tun. Da sie dazu nicht bereit ist, halte ich sie für eine Tyarannin, da sie ja auch ihr Volk gegen die Pandoras aufhetzt.

Plötzlich schwieg er und starrte verbissen gerade aus.

Heben wir uns das für später auf, jetzt ist Allen erst mal wichtiger.

Er blickte auf das Funkgerät, welches Ortis ihm überreicht hatte und las dort, wie der Grieche ohne Probleme in die Basis kam.

Er ist drin.

Dann schaute er zu Doru und seine Mundwinkel zuckten.

So einen Plan wollen wir auch, keine Sorge, aber das sollte dann nicht Tage dauern. Ich würde zudem auch für Allen sterben.
Aber Natra, können denn deine Wichtknighfähigkeiten nichts machen?

Wenn sie schon die Leitung über das Wk Volk innehatte, musste sie folglich auch was auf dem Kasten haben.
Nadja und Brottock standen unterdessen an einer Hauswand und tändelten.

[Raider]

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Doru sah auch, das Ortis rein kam.

Rein kommen is einfach mit Uniform und richtigen Papieren. Aber in Allen´s Nähe kommen, und dafor noch ne andere Rüstung klauen, das ist was ganz anderes.

Da hatte Doru recht! Ausserdem waren Slavik´s Leute auch nicht doof....meistens zumindest!

[Medusa]

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Shaymin war immernoch davon überzeugt, dass Medusa eine absolute Tyrannin sei. Na, wenn er meinte? Medusa hatte zumindest nicht versucht ihre Gedanken zu kontrollieren und ihr Volk gegen die eigene Tocher aufzuhetzen, wie es Hera tat. In einem Punkt hatte der Grasigel aber recht: Allen sollte nicht alleine den ersten Schritt machen.

Wir alle müssen den ersten Schritt machen, sonst hat das ganze keinen Sinn..., meinte die Witchknight zu ihm.

Doch dann kam die Meldung, dass Ortis in der Basis war. Nun galt es zu überlegen, was man tun könnte, um Allen zu befreien, jedoch stach ihr bei dem Gedanken ein enormes Problem ins Auge.

Was sind diese Jünger Kanes eigentlich?, fragte sie.

Niemand außer Ortis wusste, was die Jünger Kanes waren und selbst er konnte als ehemaliger Befehlshaber unter dem Kommando von Zerberus nur grob etwas über diese Cyborgs wissen, da sie frisch aus Slaviks Forschungsabteilung stammten. Zu ihren Witchknightfähigkeiten konnte Natra nicht viel sagen, denn was sollte sie schon großartig tun können.

Ich beherrsche zwar auch die Metamorphose, wie das Medailleon von Deto und kann mich zur Not in eine Klingenbrecherin verwandeln, um ein wenig aufzuräumen, aber ich kann nicht mit einer so gewaltigen Armee aus Nodtölpel und WC-Entenhals-Soldaten fertig werden. Das heißt, hier in New York haben wir es schwer. Aber soweit ich mitbekommen habe, wollen sie sie vorführen, irgendwo. Wir müssten sie unterwegs überfallen und dabei kann Ortis uns helfen. Er kann für uns herausfinden, ob und wann sie abgeführt wird und dann vielleicht noch wo. Außerdem ist es immer gut einen Insider für etwas Sabotage zu haben, meinst du nicht auch?

Natra schlug somit auch gleichzeitig vor, wie man die Hunterin befreien könnte. Es gab also einen Plan, der wahrscheinlich mehr Erfolg versprach, als der bisherige, wo sich jemand als einer dieser Cyborgs ausgeben sollte. Zwar wurden ein paar durch den Großangriff vom Vortag, als dem ersten Befreiungsversuch, zu Schrott geschossen, doch wusste niemand, dass die Wracks schon beiseite geschafft wurden, damit sie nicht in die Hände unautorisierter gelangen konnte. Ein weiterer Grund, warum Natras Plan vielleicht sogar besser war.

In Slaviks Stützpunkt, vor dem Südtor, standen nun Medusa, Gamal bzw. Deto, Nadja und Brottock.

Ich möchte euch beiden meine Begleiterin vorstellen - Gamal. Und das ist Kommandantin Oxanna und..., stellte sie erst Gamal vor, um ihr dann Nadja vorzustellen und zu guter letzt den Diploduca, dessen Namen sie jedoch noch nicht kannte.

Brottock. Kommandant der Diploducas-Artillerie-Truppe und Soldat der Elite-Force., stellte sich der Diploduca vor.

Dürfen wir darum bitten, die Kapuze kurz abzunehmen abnehmen zu dürfen? Es dient zur Sicherheit und für uns als Bestätigung, dass sie auch eine Witchknight ist. Müssen wir machen, wegen der Stützpunktverordnung., meinte Brottock schließlich.

Eigentlich kannte er nur grob die Vorschriften, doch er wollte wirklich sicher gehen, dass die Hunterin log. Er sah zu Nadja und wollte für diese Sache ihre Unterstützung, denn Medusas Blick fiel darauf zur Kommandantin, da sie die Verordnungen am besten kennen dürfte.

Wenn dies zutrifft, dann dürfen sie gerne nachsehen., meinte Medusa zu Nadja und gab somit ihr Einverständnis, für die Sicherheitsregel, die Brottock erfunden hatte.

Gamal wurde in der Zwischenzeit von zwei Noddies sowohl mit dem Metalldetektor, als auch mit einer X-Ray-Brille auf versteckte Waffen, Pandoratechnologie und anderem metallischen, oder technischen Schnick-Schnack durchsucht.

Derweilen war Allen erfreut, dass Deto noch lebte. Als sie fragte, wo er war, wurde die Drohne ganz euphorisch.

$ Er ist hier in der Nähe. Er kommt langsam näher. Ich kann ihn orten, aber nur schwach. $, textete sie die Pandorafrau an, rannte dabei im Kreis und piepste.

Als Allen den Vorschlag der Drohne aber ablehnte, hatte sie gleich auch einen weiteren Vorschlag im Petto, um ihren Plan zu verfeinern. Sie blieb schließlich stehen und blickte zur Hunterin auf.

$ Ich habe einen Verbesserungsvorschlag: Du tust hier, was sie von dir verlangen, aber auf der Präsentation weigerst du dich einfach die Böse zu spielen. Damit sind sie gezwungen Fehler zu machen. $, meinte die Drohne und sprang ein paar mal piepsend auf.

Sie fand die Idee gut, um den beiden Folterknechten gehörig in die Suppe zu spucken.

[Tupolew TU-154]

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Als die Drohne meinte, dass Deto in der Nähe sei, wurde Allen munter und sah sich um.

>Wo isser denn?<

Doch wie sie auch angestrengt versuchte etwas zu erkennen, er war nicht zu sehen. Wie sollte er denn auch hier herinkommen, in die Nod Basis? Sicher hatte er sich als irgendwas verkleidet, doch was war dann mit Medusa? immerhin hatten sie gegeneinander gekämpft.
Dann machte der kleine Krabbler jedoch den Vorschlag, dass die Hunterin hier mitspielen sollte, auf der Präsentation wiederrum aber nicht. Doch auch dies musste sie ablehnen, was sie mit einem heftigen Kopfschütteln kundtat.

>Ich weiß nicht, ob ich das so einfach kann, denn die misshandeln mich hier ohne Grund, nur aus Spaß und finden auch immer wieder neue Möglichkeiten dafür. Auch bei Verhören ist es so, ich versuch schon zu sagen, was sie wissen wollen, doch dann ist es trotzdem falsch, egal was ich sage.<

Damit sprach sie indirekt auch an, dass sie nicht immer Herrin über ihre Gefühle war, sondern teilweise zu unberechenbaren Reaktionen neigte. Die Drohnen müssten eigentlich wissen, wovon die Pandorafrau sprach, hatten sie es doch selbst miterlebt, wenn auch nur zu einem kleinen Teil.

>Ich glaube die wollen mich hier total fertigmachen, damit ich total ausflippe...und ich...muss leider sagen...dass es ihnen mehr und mehr gelingt...<

Jetzt in dem Moment schien sie wieder normal, aber auch schon der noch vor ein paar Minuten geäußerte Suizidwunsch zeugte davon, dass ihr Geist nicht immer klar war.


Nadja hörte Medusa zu und wie die Gamal vorstellte, aber als Brottock unter ihre Kapuze schauen wollte, trat sie vor und hob die Arme.

Halt! Gamal wird drinnen bei Allen untersucht, schon vergessen?

Sie winkte den Soldaten, dass sie aufhörten sollten und machte sich dann bereit zum loslaufen. Sicher fühlte Gamal sich jetzt überfahren, doch war es auch eine Möglichkit für sie, um Allen vor der Präsentation nochmal zu sehen.

Also kommt, Leute.


Shaymin kniff die Augen zusammen, denn ihm war nicht ganz klar, wie denn beide zugleich den ersten Schritt tun sollten. Sollten Allen und Medusa sich etwa in die Arme fallen? Das wär doch genauso, als wenn man einen Wolf und ein Lamm zusammenlässt.
Zu Kanes Jüngern konnte der Igel nichts sagen, aber Natras andere Idee den Transport, der Allen zum Vorführungsort bringen soll, zu überfallen.

Die Idee ist brilliant.

Er musste dies jedoch auch Ortis mitteilen, der davon ebenfalls ziemlich begeistert war. Er schrieb zurück, dass er auf jeden Fall Augen und Ohren offenhalten werde und auch den genauen Zeitpunkt , sowie die Wegstrecke des Abtransports herauszufinden versuche.
Doch auch die Idee mit den Jüngern verwarf er noch nicht, denn er fand, dass ein Ausweichplan immer bereitstehen sollte. Eines konnten Natra und Shaymin jedoch sicher sein, es war sehr unwahrscheinlich, dass der Grieche sie verraten würde, denn der brauchte die Mitstreiter, um Allen zu befreien, was er alleine niemals schaffen konnte.

[Medusa]

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Natra war überrascht, dass ihm ihre Idee so sehr gefiel. Doch andererseits war es auch gut, dass es jetzt endlich einen Plan gab und nicht nur herumgebrütet wurde.

Jetzt müssen wir nur noch auf unseren Undercover-Nod-Soldaten warten..., meinte Natra und erhoffte sich, dass Ortis schon bald mit einigen Infos zurückschrieb.

Natra schlängelte sofort zum Müllwagen, stieg in ihm hinein und holte dort ein Stück Papier und einen Stift heraus, um sich Notizen machen zu können.

Derweilen wuselte die Drohne aufgeregt herum, denn nun war Deto wirklich auf dem Weg hier her.

$ Er kommt! Er kommt! Er kommt! $, textete die Drohne zu Allen und piepste beim herumwuseln.

Die Drohne empfing ganz deutlich das sonst schwache Signal seines Handschuhs, was man von der Stärke her mit einem Walki-Talki vergleichen konnte. Auch wusste die Drohne, dass er seinen Kampfanzug in den Naga-Mogus versetzt hatte, wodurch er den metallischen Schlangenunterleib hatte. Doch in dem Punkt hatte Medusa voraus gedacht, denn die Noddies hätten ihn durch das Metall entdecken können. Somit wusste die Drohne dafür nicht, dass der Junge seinen Anzug gegen einen Witchknightkörper eintauschen musste.

$ Er hat sich als Witchknight verkleidet. Sein Anzug hat den Gamal-Modus. $, ergänzte sie ihre Info.

Schlagartig wurde ihre Freude aber durch Allens Kummer getrübt, worauf sie erst stehen blieb. Danach ging sie zu Allen und streichelte sie mit einem ihrer Beinchen.

$ Nicht aufgeben. Mein Schöpfer tut was er kann, um dich hier raus zu holen. $, sendete sie zu ihr und schmiegte sich an ihr Bein.

Sie versuchte die Pandorafrau irgendwie zu trösten, um ihr Kraft zu geben, die noch bevorstehenden Qualen zu meistern.

$ Du bist nicht alleine. Nein, nein, nein. Ich lasse dich nicht alleine! $, versuchte sie aufzumuntern, piepste dabei entschlossen.

Es war eine harte Prüfung für die Hunterin, doch ihre Freiheit rückte immer näher. Sie musste nur noch auf den richtigen Moment warten, um die Chance wahrnehmen zu können.

Derweilen blickte Deto unter der Kapuza etwas verdutzt. Er hatte schon geahnt, dass sie ihn irgendwie damit einspannen wollten, um seine geliebte Allen irgendwie zu kränken, oder verletzen. Als Nadja Brottock daran erinnerte, was sie zuvor besprochen hatten, bevor Medusa und Gamal ihnen einen Besuch abstatteten, zuckte er ein wenig zusammen.

Ach, stimmt ja... Sorry..., meinte er und entschuldigte sich bei den beiden Witchknights.

Prompt machten sich die vier dann auf dem Weg zum Glaskasten, wo sie der Hunterin wieder das Leben schwer machen wollten

{ Mir sind die beiden schon jetzt unsympathisch... }, murmelte Deto in Gedanken.

# Ja, mir auch. Die wollen der Pandorafrau unbedingt weh tun... #, antwortete Gamal sofort.

Medusa fragte sich dagegen, was aus dem Rundgang werden sollte. Zwar interessierte sie die Basis und ihre Details herzlich wenig, doch wollte sie Deto zu Liebe etwas Zeit schinden, wie es der Junge von ihr gewünscht hatte.

Was wird aus dem Rundgang?, fragte sie die beiden.

Brottock übernahm für seine geliebte Nadja das Wort.

Wir können die Besichtigungstour nachher immernoch machen. Wir müssen Allen aber für die Vorführung vorbereiten., meinte er zur stattlichen Witchknight.

Ihm kam aber noch etwas in den Sinn, nämlich Jadilians Anruf von vor einer Stunde. Medusa sollte sich bei ihr melden, damit sie per Chrono-Express zum Vorführungsort hingebracht werden konnte.

Da fällt mir noch etwas ein, Medusa. Ihr beide sollt euch so bald wie möglich bei Jadilian im Konferenzgebäude treffen, sie wird euch dann zum Vorführungsort bringen, wo die anderen schon sicher warten. Nadja, ich und der Toaster werden dann nachkommen, was nicht lange dauern dürfte., fügte er noch hinzu und sah dann lieblich zu Nadja.

Ortis konnte sich derweilen unbemerkt durch die Basis schleichen, da er wie ein normaler Soldat wirkte. Nur der abgesperrte Bereich, wo die ganzen Jünger Kanes den Glaskasten bewachten, und Teile des Hauptgebäudes waren für ihn absolut unzugänglich, da er für diese Bereiche keine Befugnisse hatte.

[Tupolew TU-154]

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Allen war gar nicht mehr so bedrückt, denn sie ließ sich von der Heiterkeit des kleinen Maschinchens anstecken.

>Er kommt wirklich her?<

Sie freute sich total und würde am liebsten singend durch den Glaskasten springen, um dann, wenn er geöffnet wurde, hinauszustürmen.
Als die Drohne ihr mitteilte, dass Deto seinen Wichtknightanzug anhatte, hob sie zwar kurz die Augenbrauen, es tat ihrer Euphorie jedoch keinen Abrruch, da sie das Ding ja schon kannte. Sicher trug er es, damit er sich in der Basis frei bewegen konnte. Sie selbst konnte sich nicht vorstellen, als Wichknight herumzulaufen oder eher noch zu kriechen.
Die Hunterin hatte jedoch nicht die leiseste Ahnung, dass er jetzt eine richtige Wichtknight war, wie würde sie wohl reagieren?

Jetzt ließ Allen sich erstmal trösten und lächelte sogar, als die Drohne sie streichelte. Dann nahm sie sie in den Arm, um sie wieder zu knuddeln. Sie hoffte, dass Deto sie dieses Mal wirklich aus ihrem Gefängnis rausholte und nicht wie beim letzten Mal, einfach zurückließ, denn das würde sie abermals in ein tiefes Loch stürzen oder aber Aggressionen auslösen.

>Hoffentlich holt er mich wirklich heraus, ich halt das hier nicht mehr lange aus.<

Sie hatte absolut keine Lust wieder gefoltert zu werden, denn auch wenn sie jetzt im Moment normal schien, hatte es bereits schwere Spuren hinterlassen.

Doch genau das bahnte sich wieder an, denn die Folterknechte waren wieder auf dem Weg zu ihr, der Versuch ihr Zeit zu verschaffen ging gründlich daneben.
Es dauerte nicht lang und sie kamen bereits im Außenbereich an.

Lassen Sie uns hinein.

Wies Nadja die Jünger Kanes an und als die das Tor öffneten, legte sie kurz einen erschauderten Blick auf, denn diese Kreaturen sahen abartig aus. Aber wenn wie etwas draufhatten, warum nicht?
Dann blickte sie zu Brottock und lächelte wieder.

Ok, wir untersuchen erst Gamal, danach gehen sie und Medusa schon mal zu Jadillian. Ich glaub einer der Amigeneräle ist noch da, den solltet ihr auch abholen. Wir kommen dann nach.

Inzwischen überlegte Ortis sich seine nächsten Schritte, demm ihm war bekannt, wie weit er gehen durfte. Als erstes musste er versuchen etwas über den gefangenen Pandora herauszufinden, indem er einen auf unwissend machte. Mit diesen Gedanken im Kopf betrat er die Kaserne.

Shaymin folgte Natra und sah zu, wie sie etwas aufschrieb.

[Raider]

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Doru nickte nur, Allerdings fragte er sich, wie Ortis sich eine Rüstung der Jünger schnappen konnte. Zu allem Überfluss war das nicht mal ne Rüstung, sondern ein fester Bestandteil der Körper dieser so genannten Jünger. Aber das wusste ja noch keiner von ihnen. Jedoch folgte auch er Natra.

Hoffentlich hören wir bald was von ihm!

Doru, und zweifellos auch die anderen, würden nicht mehr so auf Ortis vertrauen, wenn sie wüssten das dieser Jade und Doru verraten hatte und Magmortar einfach in sein Unglück hatte laufen lassen. Wo war der Feuer Pandora überhaupt gerade?

[Medusa]

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Als Nadja und Brottock vor dem Glaskasten standen und um Einlass baten, wurde die Drohne aufgeschreckt.

$ Ich muss mich verstecken. Sie dürfen mich nicht finden. $, textete die Drohne, piepste dabei und sprang aufgeregt.

Sie und der KI-lose Krabbler wuselten auf das linke Bein der Hunterin zu, begaben sich wieder in den Hohlraum und versteckten sich dort, wo sie zuvor war. Es war jedoch unwahrscheinlich, dass Deto sie jetzt herausholen konnte, denn dazu bräuchte er zum einen seinen Anzug, als auch die Hilfe Medusas, um überhaupt eine Chance zu haben, aber gegen null tendierte.

$ Sie kommen... $, meinte sie noch zu Allen, verstummte darauf aber.

Dann wurde auch schon die Luke des Glaskasten geöffnet. Für die Pandorafrau war es nur eine kurze Verschnaufspause, in der sie noch etwas Kraft tanken konnte, bevor es wieder weiter ging mit dem ganzen Leid und den Qualen. Als Deto bzw. Gamal und Medusa die Rampe empor stiegen, gefolgt von Brottock und Nadja, blieb das Vierergespann drei Meter vor der Pandorafrau stehen. Anschließend griff der Diploduca nach Gamals Kapuza.

Na, mal sehen, ob unser Toaster gelogen hat., meinte er schelmisch grinsend und sah dabei zur Hunterin.

Nun war der Moment der Enthüllung. Mit einem leichten Ruck zog er die Kapuza zurück. Sofort fielen zwei Meter lange Dreadlocks zu Boden, die in einem helleren rot leuchteten, als die von Medusa, Deto blickte darauf hin zum Diploduca auf, sah ihm trotzig ins Gesicht, als er meinte mit dieser Aktion Allen verhöhnen zu wollen. Doch übernahm Gamal die Kontrolle, worauf ihr Blick mitfühlend zur Pandorafrau wanderte.

# Sie ist wirklich schwer gezeichnet... #

{ Jetzt verstehste, warum ich ihr helfen will... }, seufzte er.

Er musste seelisch einiges ausstehen, um so ruhig zu bleiben, wie jetzt. Gamal gab für diese Ruhe jedoch einiges dazu, obwohl sie selbst sehr unruhig wurde. Sie erkannte Allen sofort wieder, sah das es die Hunterin war, die sie in Tibet und auch in der Waldfestung antraf, doch ihre Wunden waren um ein Vielfaches zahlreicher geworden. Ihr Anblick löste bei Gamal einen mitleidigen Blick aus, als wäre sie kurz vorm Weinen - ihr war den Tränen in der Tat sehr nahe.

# Herrin, gibt es wirklich nichts, was wir für das arme Geschöpf tun können? Können wir sie nicht einfach ergreifen und dann verschwinden? #, sprach sie Medusa an, behielt dabei Augenkontakt mit der Pandorafrau.

# Ich wünschte es wäre so einfach... Wir würden nicht weit kommen, denn die Langhälse können sie orten. Und solange wir nicht in einem Core Center oder in einer unserer Festungen ankommen, wird man sie jagen. #, seufzte sie telepatisch.

Allen dreien waren die Hände gebunden. Sie konnten keinen Rettungsversuch wagen, denn dieser wäre zum Scheitern verurteilt, genau wie der von Natra und Shaymin, welche so oder so nicht aus New York lebend hätten fliehen können. Im Jungen stieg dabei innerlich der Zorn auf, den auch Gamal fast spürte, als wäre es ihr eigener.

{ Ich hasse diese Bastarde! Wenn wir in unserer Koje sind, werde ich auf jedenfall einen Störsender entwickeln! }

Sie konnte und musste sich und ihn aber bremsen. Zu groß war die Wahrscheinlichkeit, dass die Tarnung sonst auffliegen würde. Brottock dagegen wollte Allen einfach nur leiden sehen

Na, sieht die aus, wie dein Typ da... Dieser... Deto, oder wie der Schwachmat da heißt?, höhnte er und präsentierte ihr Gamal.

Gamal bzw. Deto blickte darauf ein wenig grimmig auf den Boden, versuchten sich die aufkommende Wut nicht weiter anmerken zu lassen.

[Tupolew TU-154]

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Eben noch so total aufgekratzt, wurde die Drohne euf einmal so ganz anders, worüber Allen sich schon wunderte.

>Wieso denn verstecken? Ich dachte es kommt Deto?<

Doch so schnell konnte sie gar nicht schauen, wie die Drohnen auf sie zuwuselten und unter ihrer Beinverkleidung verschwanden, die die Unterschenkel besonders schützte.

>Hey was ist denn? Wer kommt?<

Dann erscholl auch schon das typische Geräusch der sich öffnenden Luke, und zu ihrer Enttäuschung erschienen die Folterknechte, diesmal mit einer weiteren Wichtknight im Schlepptau.
Die Hunterin wunderte sich, wer das sein sollte, denn es sollte doch eigentlich Deto kommen. Oder hatte die Drohne sich verplappert? Am Ende waren es Spione? Schnell schüttelte sie den Gedanken wieder ab, denn eine Maschine verriet niemals die andere.
Nun laberte Brottock etwas, dass sie gelogen hätte und riss dann der Wichtknight die Kapuze unter, worauf sehr lange Haare zum Vorschein kamen. Allen kniff die Augen zusammen. Wer zum Geier was das? War sie ihr schon mal begegnet? Die Hunterin starrte der Wichknight lange ins Gesicht, bekam aber weder mit, dass es sich um Deto handelte, noch erkannte sie Gamal wieder. Dieser war sie in Tibet ja nur sehr kurz begegnet, da sie damals eher scheu auf diese Wesen reagierte und eine Flucht vorzog. Erst eine erneute Begegnung mit Medusa und die darauffolgenden zurückgekehrten Erinnerungen ließen ihre Aggressivität gegenüber den Wks wachsen.
Nadja trat nun auf die Pandorafrau zu und legte ein ernstes Gesicht auf, dann wiederholte sie Brottocks Worte.

Ist das dein Deto? Antworte!

Allen hob trotzig den Kopf und spie einen Batzen Blut aus.

>Nein, ist er nicht.<

Dabei wanderte ihr Blick immer wieder zur geöffneten Luke, und als sie eine Lücke zwischen Gamal und Nadja entdeckte, sprang sie plötzlich auf und sprintete auf den Ausgang zu, dabei duckte sie sich an Gamal vorbei. Diese konnte jetzt gut die Stelle erkennen, wo Allen gesessen hatte, denn da waren türkise Blutpfützen auf dem Boden. Auch konnte sie, während die Pandorafrau aufgestanden war, ihre Schnittwunden an Leiste und Bauch besser sehen, die von der stumpfen Säge stammten, aber auch die verkrustete Operationsnarbe erkannte man jetzt eher. Als die Hunterin an der Wk vorbeistürmte, hatte sie nun auch einen Blick auf deren Rücken, der nicht minder schlimm aussah.